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Wilhelm Busch

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Sonntag, 15. Juli 2018

Zur Geschichte von Rhodos über Lost Places Rhodos Tag 5

Wenn wir in ein anderes Land reisen gibt es für uns mehr zu entdecken als wunderschöne Natur. Auch die Kultur und Geschichte des Landes soll nicht zu kurz kommen.Und darum soll es in diesem Post gehen. Wer jetzt erwartet das ich die ollen Kamellen aufwärme, von Helios der Rhodos von Zeus geschenkt bekommen hat um dann die alte Rhode klar zu machen der irrt. Solche Mythen lassen sich so wie so schwer mit Wikipedia Artikeln wissenschaftlich belegen.Ich möchte etwas zur jüngsten Geschichte von Rhodos niederschreiben. Und auf diesen Spuren waren wir heute auf einem Lost Place Roadtripp unterwegs. 















Alte Säulen anschauen kann jeder, aber echte Lost Places aus der jüngsten Vergangenheit können noch viel spannender sein.Wer an Rhodos denkt hat Suflaki, Zaziki und die alten Griechen im Kopf. Kaum jemand denkt an Italien, die Türkei und zu allem Überfluss an die Deutschen. Und ich schreibe nicht vom Tourismus.Als Italien mit dem osmanischen Reich im Krieg war, nutzen die Italiener Rhodos mit Erlaubnis des   griechischen Königreiches die Insel Rhodos als vorgeschobenen Posten.Als der Konflikt endete, kam der alte Schuft Mussolini an die Macht und dachte sich, wenn ich schon so viel Truppen auf Rhodos sitzen habe erkläre ich die Insel doch zu meinem Eigentum.Und schon wurde Rhodos eine italienische Kolonie mit Amtssprache italienisch, auch in den Schulen wurde italienisch unterrichtet. Aus diesem Grund sprechen viele alte Rhodos Einwohner noch italienisch.Mussolini machte davor nicht halt. Auch architektonisch wollte er Rhodos komplett an Italien anpassen.



Ein Überbleibsel aus dieser Zeit haben wir heute besichtigt. Es sollte die Vorzeigesiedlung werden. Moderner italienischer Schnick Schnack anstatt alte Säulen und ne Akropolis.Und dieses Gebäude hatte noch mehr Geschichte in sich. Als der alte Mussolini angefangen hat im zweiten Weltkrieg mitzumischen um dann irgendwann feststellte, mit den Deutschen zu kooperieren ist irgendwie doof weil die verlieren vielleicht den Krieg, wendetet sich das Blatt, aber nicht zum guten.Plötzlich haben die Deutschen Rhodos besetzt und dem alten Mussolini die Insel Rhodos geklaut und fleißig Bunker gebaut. Das Gebäude wurde zum militärischen Stützpunkt der Deutschen.Als der ganze Kriegszenober vorbei war und Rhodos wieder an das griechische Königreich übergeben wurde, machte man kurzerhand die größte Tuberkulosekolonie der Inseln aus dem Gebäude. Nicht weil das Klima so gut für die Lunge war, sondern weil es so einsam war das man ohne Probleme eine Quarantäne aufrechterhalten konnte.




Ein Gebäudekomplex und so viel Geschichte hinter simplen Steinmauern. Das kann man nicht aus Büchern erleben das muss man sehen und erleben.Weiter ging unser Roadtripp an der Südküste entlang. Und wir besichtigten ein weiteres Gebäude mit Geschichte.Aussen ist ein für Touristen irreführendes Schild angebracht. Alte Seidenfabrik, doch war es während der deutschen Besatzung ein Arbeitslager. Besonders brutal soll es geführt worden sein.Überlebende erzählen von einem Ausbruch, fünf Personen gelangten ausserhalb der Mauern.Zwei brachen noch in Sichtweite des Lagers vor Erschöpfung zusammen und wurden erschossen. Zwei weitere wurden nach kurzer Zeit gefasst und sofort hingerichtet. Von der fünften Person fehlt bis heute jede Spur.Der Lagerkommandant hat ein Exempel an den restlichen Gefangenen statuiert. Ursprünglich wollte er für jeden Flüchtling drei weitere Gefangene exekutieren, zeigte sich aber großzügig und korrigierte die Zahl auf elf. Mit der Bedingung, die Gefangenen müssen selbst entscheiden wer aus den eigenen Reihen hingerichtet werden soll. Und so geschah es.Übrigens wurde auch das mehr als drei Minuten auf dem Klo verweilen sofort mit dem Tod bestraft.Die Verantwortlichen wurden nach der Befreiung durch die Engländer vor ein Kriegsgericht gestellt und zu 10-15 Jahren Gefängnis verurteilt, gut das es noch Gerechtigkeit auf der Welt gibt.Aber nach so viel Grausamkeit noch eine Geschichte über Rhodos und ein beispielloses Verhalten im Bezug auf zivilen Ungehorsam.





Als Mussolini seine Truppe auf Rhodos verstärkte, brauchten die ausreichend Platz für neue Kasernen. Einheimische wurden nach geeigneten Bauland befragt und die waren sehr hilfsbereit. Sie zeigten ein großes Areal und baten sogar Hilfe beim Bau an. Und so entstand in Rekordzeit ein riesiges Kasernenareal. Bis die Regenzeit begann und alles wech gespült wurde. Die schlauen Insulaner haben die Italiener in ein trockenes Flussbett gelotst, dann haben sie geholfen alles vor der Regenzeit fertigzustellen. Und als die Regenzeit einsetzte erledigte die Natur einen Guerilla Anschlag der seines gleichen sucht. Das Militär wurde auf einen Schlag massiv geschwächt. Wasser statt Bomben, einfach genial.









Und damit gute nacht Liebes Tagebuch












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