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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 21. Juli 2018

Butterfly Vally mal anders Tag 11 Rhodos






Die Füße still halten fällt uns immer schwerer. Und so blättern wir ratlos in unserm Wanderführer hin und her. Wir müssen die Touren einfach an die klimatischen Bedingungen anpassen denn niemand von uns möchte als Rosine in einem Tal auf Rhodos enden.
Ich entdeckte die Tour durch das Schmetterlingstal von Salakos. Ein echter geheim Tipp wie sich herausstellte.
Und Vic hatte noch einen Tour durch die Weinfelder von Lakki gefunden. Und so beschlossen wir einfach beide Touren an einem Tag zu gehen. Wir fühlen uns trotz der 33°Grad gut akklimatisiert und bereit.
Und so gingen wir unserer täglichen Morgenroutine nach. Karges Frühstück, Rucksäcke und Ausrüstung packen und los mit dem Mietwagen.
Als erstes sind wir nach Salakos und schon bei der Einfahrt in das Dorf entdecket Vic den Anfang des Trails an einem Hotel. Unser erster Stopp sollte bei den Nymphenquellen sein. Ein üppiges Becken gespeist mit feinstem Quellwasser in Trinkwasserqualität sollte uns erwarten.
Die Realität sah leider anders aus.
Das Becken war furz trocken und aus der Quelle kam nichts mehr.
Wir glichen noch einmal das Bild aus dem Reiseführer mit der Realität ab, und die grotesken Gegensätze brachten uns nur noch zum Lachen. Ein Grund weiter zu Wandern.
Nach weiteren 15 Minuten kamen wir zu einem Festplatz, an dem zu Weinachten das Krippenspiel in einer Höhle abgebildet wird. Ich inspizierte kurz die Höhle und scheuchte jede Menge Fliegen und Hornissen auf, die mich panisch den Rückzug antreten ließen. Wir schauten uns weiter um und schon sahen wir die nächste Merkwürdigkeit.
Rudolf das Rentier schaute uns versteckt hinter einem Weihnachtsschlitten umgeben von Kobolden verschmitzt an. Und nein, wir haben noch keinen Sonnenstich. Wir haben das Lager für die Weihnachtsdeko gefunden. Und wir schwitzen uns kaputt, die Sonne brennt, all das passt nicht zusammen. Aber lachen müssen wir schon wieder einmal.
Endlich ging es in das Schmetterlingstal von Salakos. Und wer meinen Bericht von Tag 3 gelesen hat weiß welche Kritik ich an den abgeriegelten Bereich des Schmetterlingstales habe was von tausenden Menschen überrannt wird.
Doch hier freier Zugang, die selbe Naturvielfalt und wir ganz allein mit den Schmetterlingen. Es geht immer tiefer in das Tal über kleine Holzstege und gut befestigte Wege.
Plötzlich befinden wir uns mitten in einem Schwarm aufgeschreckter russischer Bären (Schmetterlinge) wir fühlen uns wie in einem kitschigen Märchen. Nur das wir nicht nach Prinzessin und Prinz aussahen, eher Marke verschwitzt und schmutzig.
Wir versuchten Spuren von Menschen in der feinen Erde zu entdecken. Doch außer Ziegen Trittsiegel ist nichts zu sehen. Hier ist schon ewig kein Mensch mehr entlang gegangen. Und so habe ich auch kein schlechtes Gewissen, die Schmetterlinge kurz gestört zu haben.
Das Gebiet scheint einmal touristisch erschlossen worden zu sein. Es gibt verblasste Hinweisschilder und morsche sowie windschiefe Handläufe zieren den Weg. Wir kommen immer wieder an Sitzgelegenheiten vorbei die aber dem Verfall preisgegeben sind. Wahrscheinlich ist die logistische Anreise für tausende Menschen zum Schmetterlingstal in Petaloudes einfacher und der Ausbau wurde dort weitergeführt. 
In Salakos fühlen wir uns wohl, näher an der Natur und die Tour ist einfach wunderbar. 
Doch wer tief in das Tal hinabsteigt muss auch wieder hoch. Am Ende der Schlucht steigen wir wieder auf zum Auto und sind uns einig, das war einfach nur wunderbar. 
Wenn auch anstrengend, nicht wegen dem Gelände eher wegen des Klimas.
Wieder am Auto stärken wir uns mit pappigen geschmolzenen Schokokeksen, die nach der Tour wie ein Gedicht schmeckten.
Nach kurzer Beratschlagung wie es weiter geht machen wir uns auf zu Tour zwei heute.
Und nach ca. 45 Minuten  Autofahrt fanden wir den Einstieg erstaunlich schnell, die Orientierung mit dem Wanderführer war aber nicht so eindeutig. Ziel sollte eine kleine Kapelle in den Weinbergen sein.
Auch als ich das GPS Gerät zu Rate zog wurden wir nicht schlauer. Mit gesundem Menschenverstand verglichen wir das Gelände und Höhenprofil mit der Beschreibung. Und wir waren sehr erfolgreich. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir erleichtert die Kapelle. Der Großteil des Weges verlief ohne Schatten und die Sonne brannte auf uns und den staubigen Boden nieder. Trotzdem war es ein schöner Weg, der die Vegetation von Rhodos ohne Touri schnick schnack preisgab.
An der Kapelle gab es noch etwas was uns fast wie ein Wunder vor kam. Ein riesiger Baum, der sehr viel Schatten spendete. Hier pausierten wir und genossen einfach die Atmosphäre. Ohne religiös zu sein war der heilige Christopherus (Schutzpatron der Reisenden) wohl mit uns auf dem Weg. Mein Gott habe ich heute viel Sonne abbekommen.
Der Rückweg zum Auto ging größtenteils über Asphalt der die Hitze noch mehr reflektierte und auch hier gab es nur Berg auf aber keinen Schatten mehr.
Mich plagten mittlerweile Kopfschmerzen durch Sonne oder Wassermangel obwohl wir ständig am Trinken sind. Und als wir so stumpfsinnig über Asphalt latschen mache ich mir ein paar Gedanken, was ist wenn einem von uns wirklich mal der Hitzschlag überkommt. Wie organisiert man die Rettung und wie lots man sie zu uns. Alles Dinge die wir schon lange verinnerlicht haben aufgrund vieler Touren, nur heute ging mir das alles noch einmal durch den Kopf.
Und plötzlich sahen wir unseren Wagen und das Schritttempo erhöhte sich mit der Freude es geschafft zu haben. Ich zog für ein Foto mein Handy aus der Tasche und stellte fest, in dieser Gegend gibt es überhaupt kein Funknetz. War meine Grübelei über einen Notfall Vorahnung oder nur durch zu viel Sonne verursacht, man weiß es nicht.

Es waren zwei tolle Touren die wir trotz der Anstrengungen sehr genossen haben. Und mit ein wenig Stolz kann ich sagen: wir haben die Gehzeiten aus dem Wanderführer bei beiden Touren weit unterschritten. Wandern ist kein Wettkampf aber wir freuen uns über die Leistung, die jeder von uns erbracht hat. Übrigens rät unser Wanderführer von allen Touren im Hochsommer ab.

Gute Nacht Liebes Tagebuch


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