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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Dienstag, 16. Juli 2019

Sardinen Tag 7 Die Welt ist wieder in Ordnung/Schildkröten Rettung 2.0

Nachtrag von gestern: Der Tag war nicht so ganz in unserem Sinne und der Mist ging noch weiter.Als wir so einträchtig auf der Terrasse saßen entdeckte ich eine Nacktschnecke an der Tür. Geistesgegenwärtig sagte ich der Nacktschnecke, hier ist kein Haus für dich und schloss die Tür. Nur dumm das unser Schlüssel im Zimmer lag. Wir (ja ich war es) haben uns ausgesperrt. Zu allem Überfluss öffnete Petrus alle Schleusentore und es regnete wie aus Kübeln. Demütig machte ich mich auf den Weg zur Rezeption. Nur um festzustellen, es gibt keine Mitarbeiter mehr im Hotel. Es war ja schon kurz vor Mitternacht. Gott sei Dank gab es eine Notrufnummer. Mit fragwürdigem Englisch erklärte ich meine Not und vor allem in welchem Hotel wir sind. Und nach 15 Minuten kam tatsächlich eine sehr nette Angestellte mit Generalschlüssel. Vor Scham wäre ich am liebsten im matschigen Boden versunken.

Aber kommen wir zum heutigen Tag. Auf Regen folgt Sonnenschein habe ich gestern geschrieben und das sollte sich heute mehr als bewahrheiten. 

Zerknirscht saßen wir am Frühstückstisch ohne Plan was wir heute anstellen sollten. Während ich auf meinem Gummibrötchen rumkaute, durchforstete ich nebenbei die Geocaching Karte auf dem Handy. Und mir fiel ein Cache in der Nähe auf. Er lag auf einem Berg wo eine Burgruine steht. Und diesen Cache hat noch niemand gefunden. Unter Geocachern ist es etwas besonderes der erste Finder zu sein, bringt nichts macht aber Spaß.

Plötzlich sind wir total euphorisch. Wir exten unseren Orangensaft und machten uns in Rekordzeit aufbruchbereit. Wie gesagt man kann das nicht rational erklären aber so war das nun mal. 

Zwischen uns und dem Geocache auf der Burg lagen noch gefühlte tausend Stufen um auf den Berg zu kommen. Obwohl Stufen passt nicht ganz das waren um 1100 vielleicht mal welche. Aber der Aufstieg ist super schön. Korkeichen beschatten den Weg und je höher wir kommen desto schöner wird die Aussicht. Wir sind wieder in unserem Element. Schönheit der Natur und so, ach Schweiß vergießen nach Luft schnappen und mit dem Kopf gegen einen Baum laufen gehört natürlich auch dazu. 

Ein absolutes Hochgefühl setzte bei uns ein als wir auf dem Monte San Leonardo standen. Die Burgruine war auch nicht sonderlich spektakulär aber es war so schön hier oben. Die Aussicht ist der Hammer mittlerweile scheint die Sonne und die Welt ist wieder im Einklang mit uns und wir mit ihr. Und als große Belohnung fand Vic den Geocache und wir waren tatsächlich die Ersten die sich in das Logbuch eintrugen. 


Wir verweilten noch eine ganze Zeit auf dem Berg und genossen das tolle Panorama. Dabei fiel der Entschluss noch mehr Geocaches zu suchen, vor allem welche an besonderen Orten.
Nach dem Abstieg ging es auch gleich weiter. Es sollte zu einer Kirche am Stausee gehen. Und dort angekommen faszinierte uns mal wieder die bombastische Aussicht. Nach der ganzen schlechten Laune von gestern eine Wohltat. Und auch der letzte Cache führte uns, ja ich wiederhole mich, zu einem Ort der die volle Schönheit Sardiniens zeigte. Na ja von Nord Sardinien. Aber Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte.



Bevor wir aber die letzte Station für heute ansteuern konnten musste ich mal wieder eine Schildkröte von der Straße tragen. Die spazierte mitten durch die Stadt. Und auch dieses mal wurde ich massiv angefaucht. Man könnte meinen die Schildkröten von Sardinien halten sich für Katzen. 
Was für ein genialer Tag
Gute Nacht Liebes Tagebuch

Montag, 15. Juli 2019

Sardinen Tag 6 Master of Desaster

Der Tag begann wunderschön mit Sonne, blauem Himmel und Liebe im Herzen. Einen tollen Plan gab es für heute auch noch. Was kann schöner sein. Der Plan sah vor die Halbinsel Capo Testa zu umwandern. Unser Reiseführer schwärmt quasi von der Tour und die Fotos sehen total schön aus. 
Also ging es wie immer nach einem spartanischem Frühstück mit unserem Mietwagen los. Wir fuhren ca. 1,5 Stunden um den Ausgangspunkt der Wanderung zu erreichen. Und Vic navigierte uns wieder zielsicher. Unterwegs scherzten wir noch das bestimmt viele Wanderer auf dieser Route unterwegs sind weil es im Reiseführer so angepriesen wurde.
Doch die Realität sah viel schlimmer aus. Was wir nämlich nicht wussten war das die Halbinsel auch ein Mekka für Badefreunde ist. Und so stachen wir mitten in das touristische Wespennest der leichtbekleideten Strand Zombies. Hunderte Autos zwängen sich durch die eine Straße auf dem Weg zur Insel. Überall stolperten die Strand Zombies zwischen den Autos rum und ich versuchte keinen von ihnen platt zu fahren. 



Erst einmal war das kein Problem wir wollten ja ins Niemandsland und nicht an den Strand. Doch die Strandzombies haben jeden Millimeter Parkraum blockiert. Überall stehen Autos und alles staut sich. Ich bekomme sehr schlechte Laune und Vic auch. Nach dem dritten Versuch bei Capo Testa einen Parkplatz zu bekommen geben wir auf. Rückzug und Niederlage auf ganzer Ebene. 
Wir beschlossen noch einen Abstecher an die Küste zu machen nur um festzustellen das man hier Parkgebühren erhebt. Und für nur mal eben an den Strand gehen wollten wir nichts zahlen. Die Frustration sitzt tief. Und wir schweigen uns im Auto nur an. 
Wir mussten übrigens schon wieder tanken und ich fand auf dem Rückweg eine Tankstelle die meine Kreditkarte akzeptierte. Endlich konnte ich das Auto volltanken.(Siehe gestern)
In meinem Kopf schwirrt noch ein Gedanke herum. Auf Sardinen sind momentan Waldbrände ausgebrochen, ca. 150 km von uns entfernt. Dort wurden Urlauber evakuiert. Und sollte so etwas bei uns passieren möchte ich das Fluchtfahrzeug gern vollgetankt und einsatzbereit haben. Manchmal bin ich eben ein wenig paranoid, ich meine gern vorbereitet. 
Als wir so weiter durch die Lande fuhren fiel uns ein das es unterwegs noch eine Burg zum besichtigen gab, und die steuerten wir an. Auch hier scherzten wir unterwegs das wahrscheinlich nur irgendwelche Grundmauern zu bestaunen sind. Naja der Leser kann sich ausmalen wie das Gebilde aussah, Grundmauern. Meine Arbeitskollegin würde jetzt sagen wir müssen aufhören im Vorfeld negative Gedanke in die Welt zu schicken. Vielleicht hat sie recht.


Nach einer weiteren Enttäuschung hielten wir noch kurz an einem Supermarkt um Brot und Käse zu kaufen. Und wir brauchten dringend Tabak. Das ist in Italien bzw. auch auf Sardinen nicht so einfach wie in Deutschland. Tabakwaren werden nur in speziellen Geschäften verkauft. Und wie man sich denken kann haben die gerade alle zu wegen Mittagsruhe. Es ist doch verhext.

Es gibt aber auch Automaten, die wollen aber unser Bargeld nicht und meine Kreditkarte wird auch nicht akzeptiert. Aber anstatt mit dem Rauchen aufzuhören fahren wir ungezielt durch die Lande um ein offenes Tabakgeschäft zu finden. Die sind mit einem großem T gekennzeichnet und leicht zu erkennen.
Nach weiteren Fehlversuchen fanden wir tatsächlich eine Bar mit integriertem Tabacco Shop. Wir sind gerettet. Ab nach Haus und Frust Bier trinken, aber nicht ohne eine Abzweigung zu verpassen und einen großen Umweg zu fahren. Mein Tag ist gelaufen.
Zu unserem Glück verschlechtert sich auch noch das Wetter, starker Wind kommt auf und es regnet sogar. Aber das hält uns nicht davon ab auf der Terrasse zu speisen. Übrigens waren wir die einzigen Gäste die draußen speisten. Und als Vic Tomate Mozzarella mit Basilikum gereicht wurde haute eine Sturmböe den Kompletten Basilikum in die Botanik. Aber wir sind zu 50% Niedersachen sturmfest und erdverwachsen und so. Nur aus Trotz essen wir weiter draußen. Hat was von Camping und das mögen wir ja. (Und während ich diese Zeilen schreibe regnet es auf meinen Laptop ich dreh durch)

Gute Nacht liebes Tagebuch
PS: Als wir heute zurück im Hotelzimmer ankamen wollte auch gerade die Reinigungskraft los legen. So konnten wir das Zimmer nicht nutzen. Wir schnappten uns jeder ein Bier aus dem Kühlschrank und begaben uns zum Stausee. Dort setzten wir uns mitten in eine Baggerfurche in den Dreck (nur dort gab es Schatten) tranken Bier und machten mit Steinen einen Wurf Wettbewerb. Nicht unser Tag. Aber auf Regen folgt Sonnenschein 


Sonntag, 14. Juli 2019

Sardinien Tag 5 Tanken und Schildkröten

Wir in Deutschland wissen manchmal garnicht welchen Luxus wir genießen. Und ich rede nicht von Krankenversorgung, ja geht immer besser. Oder tollem Brot was immer beim Bäcker zur Verfügung steht, ja ist auch nicht mehr das was es früher war. Nein ich rede von der ständigen Verfügbarkeit von Benzin.
Bevor wir heute unsere Tour beginnen konnten mussten wir noch unbedingt tanken. Der Elefantenrollschuh alias Smart hat einen kleinen Tank und schluckt auch ordentlich. 
Nur ist es auf Sardinien so das sonntags die Tankstellen geschlossen sind. Und auch in der Woche machen die Zapfsäulen Siesta zwischen 12:30 -15:30. 
Den deutschen Luxus sonntags mal schnell an die Tanke Benzin zapfen und dann mit Brötchen und Bildzeitung wieder heim zu kehren kann man sich auf Sardinen schenken.
Obwohl ich bei Bildzeitung und Tankstellenbrötchen keinen Verlust sehe.
Aber die meisten Tankstellen auf Sardinien haben Kassen Automaten. Und damit fingen unsere Probleme an. Wie bedient man die und kommt nach dem Bezahlen wirklich Benzin aus der Säule?
Und so steuerten wir die nächste Tankstelle an und entdecken auch gleich den Kassenautomat. Dieser hatte zwar nur Knöpfe für die Diesel Zapfsäulen aber man muss auch mal was riskieren. Natürlich bin ich nicht unvorbereitet an die Thematik Tanken auf Sardinen herangegangen. Ich habe recherchiert und bin natürlich vorbeireitet.
Also das läuft so Kreditkarte einführen, Pin eingeben, Zapfsäule im Menü auswählen, und tanken.
Praxis, Kreditkarte reinschieben, kommt wieder mit einem Error raus. Kein Problem in Europa kann man auch mit unserer EC Karte zahlen. Also Karte rein, Karte kommt mit Error wieder raus.
Auch das kein Problem, man kann auch Bargeld in den Automaten schieben.
Und ab da muss man vorsichtig sein. Die benötigte Spritmenge wird über das Bargeld definiert. In unserem Fall haben wir für 20€ - 12,5 Liter Benzin bekommen. (für Rechenfaule 1,60 der Liter)
Hätten aber nur 6 Liter in unseren Tank gepasst wären trotzdem die 20€ wech. 
Aber die Tankautomaten spucken auch eine Quittung aus, mit der ist es möglich am nächsten Tag zum Tankwart zu gehen und sich die Differenz auszahlen zu lassen. Italienischkenntnisse vorausgesetzt. 
Und dann gibt es noch eine Besonderheit, es kann manchmal einfach kein Benzin mehr in den Tanks der Tankstelle sein. Diese sind oft sehr klein und bei höherer Frequenz einfach leer.
Damit muss man rechnen. Stellt euch vor ihr rollt auf dem letzten Tropfen an die Tanke am Sonntag und schiebt euren letzten 50€ Schein in den Automaten und es kommt nur eine Quittung aber kein Benzin. Dumm gelaufen.
Mein Tipp auf Sardinien immer genug Sprit im Tank haben und nicht auf Reserve fahren. Wir Super Touristen haben übrigens einer Einheimischen heimlich über die Schulter geschaut wie das mit dem Bargeld funktioniert. Übrigens kann das System an jeder Tankstelle anders sein gerade was die Akzeptanz von Kreditkarten angeht, und manchmal funktionieren die Automaten aus Prinzip nicht.
Alles blöd denkt ihr, nein. Dafür bin ich doch im Ausland. Ich möchte mich auf neue Dinge einlassen. Ich lerne aus Erfahrungen wie die Verfügbarkeit von Benzin nicht als selbstverständlich anzusehen 
Genug vom Tanken. Los geht es zu einem neuem Lost Place. Mit 12,5 Litern neuem Sprit bahnen wir uns den Weg durch die Serpentinen. Bis wir abrupt stoppten. Was ist das für ein Hindernis mitten auf der Straße vor uns?

Es war eine ausgewachsene Breitrandschildkröte mitten auf der Fahrbahn. Wir umfuhren sie und  schauten sie uns einträchtig an. Und es war klar das Reptil muss gerettet werden. Der sardische Fahrstil ist nicht unbedingt für Rücksicht bekannt. 

Das war wie in einem schlechten Film, Auto ohne Verluste am Straßenrand geparkt, Türen auf, raus und die alte Schildkröte aufgenommen. Die sonnte sich übrigens auf der Straße und wollte gar nicht flüchten. Nur mit der Aufnahme war sie nicht ganz einverstanden und sie fauchte mich auf sardisch ziemlich böse an. Doch als ich sie in die Macchia Büsche setzte gab sie zufrieden Gas und ich denke sie sonnt sich jetzt an einem schöneren Ort als die Straße.
Wir steuerten den Lago del Coghinas an. Einen großen Stausee, wo einige verlassene Gebäude stehen sollten. Unter Anderem das des Erbauers vom Stausee. Das war wohl um 1900 eine der größten Ingeneursleistungen die je erbracht worden sind.

Nach einigem hin und herfahren und der größten Navigationsleistungen im Jahr 2019 fanden wir das geschichtsträchtige Gebäude direkt am Stausee. Leider waren alle Zugänge frisch zugemauert und so bleib uns nur der Blick von außen. Auch die anderen Gebäude waren so gesichert das wir sie nicht mehr betreten konnten.

Wir hielten noch kurz am Stausee und ich machte noch diverse Filmaufnahmen von der Landschaft mit der Drohne.
Etwas enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Aber es war trotzdem ein wundervoller Tag, und das Retten der Schildkröte war für uns das Highlight schlechthin. Für die Schildkröte wahrscheinlich auch.
Gute Nacht liebes Tagebuch







Samstag, 13. Juli 2019

Sardinien Tag 4 Strand und Sand

Sardinien ist für seine wunderschönen Strände mit weichem Sand und türkisfarbenen Wasser bekannt. Für uns ist der Strand eigentlich kein Habitat das wir bevorzugen. Besonders in meinem Fall gibt es da ein großes Problem. Schon im Alltag bleibt von Essensresten bis hin zu Kleintieren alles an mir und meiner Kleidung kleben. Was mit feinstem Sand und mir passiert überlasse ich gern der Phantasie des Lesers. Es sei nur so viel gesagt, liege ich eine Stunde am Strand muss ein Lawinensuchhund mich orten und bergen. Oder man setzt mich als Wanderdüne unter Naturschutz.
Da wir so schnell nicht wieder nach Sardinien kommen werden und uns trotzdem ein Bild von diesen Traumstränden machen wollten, beschlossen wir heute so Einen anzusteuern. Da gab es aber noch ein Problem, Menschen. Traumstrände, besonders die als Geheimtipp und einsam im Internet gehandelt werden sind eigentlich überfüllte Liegebatterien. Das gepaart mit Sand ist mein persönlicher Alptraum.

Nach langer Recherche mit Google Earth, Foren und ein bisschen Glück wurden wir fündig. Es sollte tatsächlich einen wunderschönen Strand in der Einöde geben. Nachdem wir die GPS Koordinaten ermittelt hatten machten wir uns auf den Weg. Und wie sich herausstellte es gab ihn wirklich. Man musste nur ein paar Meter zu Fuß zurücklegen. Für alle die es interessiert es war bei Colba, den Rest müsst ihr selbst recherchieren. 


Am Strand waren tatsächlich nur zwei Menschen und wir ließen uns in den weichen Sand fallen um den Wellen bei ihrem theaterreifen Schauspiel zu zuschauen. Leider drückte ein heftiger Wind in die kleine Bucht so das ein breiter Algenteppich den Gang in das Wasser sehr unangenehm machte. Trotz bester Vorbereitung mit Badehose und Handtuch verzichtete ich auf das Schwimmen im Meer. 
Außerdem wurde auch eine Menge Müll in der Bucht angeschwemmt. Leider ist das ein weltweites Phänomen wovor noch nicht einmal der Strand aus der Barcadi Werbung verschont bleibt.
Bevor ich zur Wanderdüne mutiere machen wir uns noch auf um die Küste ein wenig zu erkunden. Und die Ausblicke sind einfach wunderbar.


Vic entdeckte noch einen Geocache auf der Landkarte, er lag an einer verlassenen Disco. Hurra wieder ein Lost Place. Also sattelten wir unseren Mietwagen und machten uns auf um die nächste Bruchbude zu besichtigen. Aber ein wichtiger Punkt stand auch noch auf unserer Agenda, einkaufen. Und da uns Fortuna heute wohl gesonnen war befand sich direkt neben der alten Disco noch ein nicht verlassener Supermarkt. 


Die alte Disco war wenig spektakulär und im Inneren roch es so stark nach Urin das wir uns wie Klosteine fühlten. Schnell verließen wir ohne Geocache diesen Ort wieder und machten den Pflichteinkauf. Als Belohnung nach dem Einkauf gab es noch eine eiskalte Cola, Leute die länger diesen Blog verfolgen wissen welchen Stellenwert diese für uns hat.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Santa Teresa ganz im Norden der Insel. Dort war aber so viel Touri Kram das wir es nicht wagten anzuhalten und direkt aus dem Getümmel flüchteten.
Wieder am Hotel machten wir uns bereit für das Abendessen. Das bedeutete auch das wir jetzt einen Strand in der Dusche haben. Ich sage ja alles bleibt an mir kleben. 
Beim Abendessen erfreute uns sehr das wir es endlich geschafft haben zu kommunizieren das wir nur zwei von vier Gängen benötigen um satt zu werden. Das funktionierte gestern schon, aber die Gerichte waren falsch. Heute war alles gut.
Gute Nacht liebes Tagebuch
PS: Unsere Zimmerleuchte hat ihr Eigenleben entwickelt und blinkt Morsezeichen. Nachdem ich der sehr fragwürdigen Verkabelung nachgegangen bin geht kein Licht mehr. Dafür funktioniert plötzlich eine Steckdose die ausgeschaltet ist im Dauerbetrieb. Die Elektrik ist ein Wirrwarr aus den abenteuerlichsten Multisteckern. Aber wir haben ja Taschenlampen und eine Nachttischlampe  





Freitag, 12. Juli 2019

Sardinien Tag 3 US Airforce Base Lost Place

Das Frühstück war heute wieder mal so spartanisch, dass selbst der härtestete Spartaner sein Schild und Schwert in den Graben geworfen hätte, mit den Worten das ist selbst mir zu hart. Ganz lustig sind allerdings die daumengroßen Brötchen, passt aber zur Belagauswahl.

Heute ging es zu einem besonderen Lost Place, einer verlassenen US Airforce Base. Dort waren riesige Antennen installiert und alles was dort passierte war Top Secret. Erbaut wurde die Basis 1966 und war bis 1993 in Betrieb. Im letzten Jahr wurde sie von den Italienern übernommen. Einige Mythen ranken sich um diese Basis. So sollen von hier aus Angriffe im ersten Golfkrieg koordiniert worden sein. Außerdem besteht das Gerücht das amerikanische Atomraketen im Fall der Fälle von hier aus gelenkt werden sollten. Das ist durch Funk nicht von den USA aus möglich gewesen aufgrund der Erdkrümmung. Heute ist so eine Station überflüssig da Satelliten den Funkverkehr übernehmen.

Aber erst einmal mussten wir den Ort finden um ihn zu erkunden. Dank sehr genauer GPS Koordinaten war das aber kein Problem. In ewig wirkenden Serpentinen schlängelten wir uns mit dem Auto einen Berg hinauf. Und es wurde merklich kühler. Wir starteten bei 31 Grad und auf dem Berg waren es nur noch 20 Grad. Der starke Wind sorgte für eine zusätzliche Abkühlung.

Und da standen wir plötzlich vor dem ehemals gut bewachten Eingang zur Basis. Ein Schild mahnte vor tödlichem Schusswaffengebrauch bei unbefugten Betreten. Die Basis hat die besten Jahre allerdings hinter sich und außer Zombie Soldaten die aus dem Jenseits uns hinterrücks auflauern war erst einmal nichts zu befürchten. 



Und so gingen wir neugierig über das Gelände. Immer wieder gab es starke Sturmböen die uns ins Gesicht schlugen. Das verwitterte Wellblech der Barracken machte unheimliche Geräusche und das Klimpern von alten Kettengliedern im Wind machte die Atmosphäre perfekt. Wir waren ganz allein vor Ort.
Das Betreten der einzelnen Gebäude war nicht ohne Risiko. Alles ist stark verwittert und die Ami Wellblechbauweise war definitiv nicht für die Ewigkeit gedacht. Überall hingen lose Blechteile wie kleine Guillotinen von den Decken. Und alles wackelte im Takt der Sturmböen. In einem Gebäude lag noch ein Geocache und nur unter äußerster Vorsicht bewegten wir uns durch das Gebäude. Wir mussten alte Schaltschränke untersuchen und die Geschichte dieses Ortes war plötzlich so real.
Das ist auch der Punkt warum wir immer wieder solche Lost Places besuchen. Es ist die Geschichte hinter dem Ort. Und hier wurden wahrscheinlich etliche Entscheidungen getroffen und Operationen ausgeführt die sogar Menschenleben im Krieg gekosten haben. Markabar aber in einer postapokalyptischen Atmosphäre mehr als faszinierend. Ich denke Bilder sagen mehr als tausend Worte. Es wird übrigens einen eigenen Film zu dem Thema auf meinem YouTube Kanal geben.
Den Geocache fanden wir natürlich. 



Etwas höher gelegen waren noch mehr Antennen zu sehen und wir beschlossen mit dem Auto der Straße weiter zu folgen.

Bis wir vor einem mega Komplex zum stehen kamen. Gesichert mit Stacheldraht überall waren Kameras und Schilder die das Gebiert als italienische Militärzone deklarierten. Ich habe keine Fotos von dem Areal aber hier waren mehr Antennen zu sehen als die Deutsche Telekom in ihrem Besitz hat. Unglaublich was für ein technischer Apparat hier zu Gange sein muss. Ach ja das war kein Lost Place mehr, hier agierte das italienische Militär aktuell noch. Wir machten uns aber schnell vom Acker, wer weiss wie gern hier Touristen gesehen werden. 

Auf dem Rückweg besichtigten wir noch eine Kirche und beratschlagten an einer Bank was wir mit dem Rest des Tages anfangen sollten. Der Blick im Wanderführer zeigte das ganz in der Nähe ein kleiner Fluss mit Badegumpen sein sollte und den Ort steuerten wir spontan an.
Nach einem kurzen Fußmarsch durch wundervolle Pinienwälder fanden wir auch diesen bezaubernden Ort. Wir verweilten hier ein wenig und genossen die friedvolle Atmosphäre der Natur die im krassen Gegensatz zu unseren Lost Place Erfahrungen stand.



Und das war unser wundervoller Tag 3 auf Sardinien
PS: Die Mücken machen mich langsam echt fertig. Heute hat mich sogar eine bis auf das Klo verfolgt nur um meine hilflose Lage für einen erfolgreichen Angriff auszunutzen. Nach einem Stich kann man bei mir übrigens zusehen wie alles anschwillt. Irgendwie interessant wenn es nicht so jucken würde.
Gute Nacht Liebes Tagebuch


Donnerstag, 11. Juli 2019

Sardinien Tag 2 Akklimatisieren und Einkaufen

Uns begrüßte heute ein wunderschöner sonniger Morgen. Die Grillen zirpen, die Sonne scheint. Und die Mücken sind auch schon wach. Bevor wir zum Frühstück gehen konnten wurde ich zum Frühstück. Überall spricht man vom Insektensterben auf der Welt. Ich weiss wo sie sind. Alle nach Sardinien ausgewandert. Die Mücken sind zwar lästig und hinterlassen kleine Pestbeulen auf meiner Haut. Aber die Vielzahl an Libellen, hubschraubergroße Wespen und anderes Getier zeigen, hier ist die Welt der Insekten noch in Ordnung.



Bevor ich ganz aufgefressen werde gingen wir zum ersten mal vor Ort frühstücken. Und es war eine herbe Enttäuschung. Eine Sorte Käse zwischen Wurstscheiben eingequetscht war für Vic als Vegetarier nicht so berauschend. Auch der Rest war für ein herzhaftes Frühstück eher armselig. Für Freunde des süßen Geschmackes gab es weit mehr Auswahl. Mal sehen wie sich das noch entwickelt. Aber wir ahnen, besser wird es auf keinen Fall.
Nach dem Frühstück präparierten wir uns mit ordentlich Sonnencreme Lichtschutzfaktor 50 + und machten uns bei schlan
ken 34 Grad auf den Weg um einen Supermarkt mit besserer Auswahl zu finden. Warum gibt es Sonnencreme 50+ eigentlich nur für Kinder? Wahrscheinlich ist es der Industrie egal wenn wir alle im Urlaub zu Rosinen verschrumpeln, oder wollen es die Menschen so? Wer weiss das schon.
Mit dem Auto ging es nach Arzachena und dabei fiel uns auf, dass jede noch so gut ausgebaute Straße mit 50 Kmh beschränkt ist. Das wird hier aber großzügig ignoriert. So tun wir es auch, bis hinter uns ein Polizeiauto auftauchte. Um die Urlaubskasse nicht unnötig zu belasten drosselte ich die Geschwindigkeit auf 50 Kmh und wurde zum Stauanfang auf der Landstraße. 
Irgendwann überholte uns der Landrover mit Blaulicht und entpuppte sich als Feuerwehrauto. 
Lieber Vorsicht als teure Knöllchen im Ausland.
In Arzachena wurden wir bezüglich eines Supermarktes schnell fündig. Es wurde ein Euro Spin, sicherlich nicht das Domizil sardischer Spezialitäten. Der Name des hauseigenen Bieres bestätigte das übrigens, „Best Bräu“. Und nein, nur weil Bräu deutsch klingt und Best das beste suggeriert, können Namensgebung und Geschmack deutlich auseinandergehen. Schmeckt so La La. Das einheimische Bier ist um länger besser. Aber für den zweiten Tag sind wir erst einmal gut mit Lebensmitteln und Wasser ausgestattet.
Nach dem Einkauf machten wir noch auf gut Glück einen Abstecher an die Küste mit dem Ergebnis, wir haben einen Touristen Hotspot gefunden. Da wollten wir natürlich nicht verweilen und machten uns auf den Rückweg zum Hotel.

 Für ausgedehnte Touren ist der Körper tatsächlich noch nicht akklimatisiert. Aber auf unserem kleinen Roadtripp genossen wir einfach nur die tolle Landschaft.

Am Hotel ließ ich für einige Fotos die Drohne steigen und als wir später die Fotos bei einem Best Bräu am Laptop auswerteten fiel uns ein kleiner Weg auf der wahrscheinlich direkt zum Wasser des Stausees führte.Er war in keiner Karte vermerkt und nur durch die Luftaufnahmen zu erkennen.

Die Hitze hat unser Hirn bereits zu Bunter Knete verwandelt, aber der Entdeckerdrang war stärker. So machten wir uns auf den Weg und tatsächlich, es gab einen kleinen Trampelfad direkt zum See. Dort verweilten wir und genossen einfach die Einsamkeit und den Tanz der Libellen. 


Nach einer kleinen Siesta ging es auch schon wieder zum Abendessen. Oh Wunder wir haben die 4 Gänge mengenmäßig wieder nicht geschafft. Um der Verschwendung vorzubeugen wollen wir morgen kleinere Portionen ordern bzw. einen Gang auslassen, auch wenn das so nicht im Konzept vorgesehen ist.

Das war unser Tag zum Akklimatisieren, morgen wartet etwas ganz Spannendes auf uns. Ein geheimnisvoller Ort um den sich viele Legenden ranken.
Gute Nacht liebes Tagebuch

Mittwoch, 10. Juli 2019

Sardinien Tag 1 Anreise

Heute sollte es starten das kleine Abenteuer Sardinien. Eine kleine Insel im Mittelmeer deren Bewohner als so unbeugsam gelten das noch nicht einmal die italienische Mafia auf der Insel Fuß fassen konnte.Alles begann wieder mit unserer geliebten Kontrolle am Flughafen, diesmal haben sie unser komplettes Handgepäck zerpflückt und wir durften hinterher alles wieder in feinster Tetrismanier zusammenpacken.

 Bei mir wurde der Vorgang noch zusätzlich verlangsamt weil sich gleich zwei Kontrolleties an meinem Rucksack zu schaffen machten. Ihnen ist meine Kamera Halterung am Schultergurt aufgefallen. Und sie beratschlagten ewig ob das nun gefährlich sein könnte. Ich konnte die Situation auflösen und unter den zornigen Blicken unserer Mitreisenden (wir haben natürlich die ganze Schlange aufgehalten) ging es zum Abflug.Der zweistündige Flug verlief ausgesprochen ruhig, nur bei der Landung machte der Flieger beim Aufsetzen noch einen großen Hüpfer und geriet in Schräglage. Nach dem kleinen Adrenalinschub holten wir unser Gepäck ab und suchten den Mietwagenhändler. 

Es sind übrigens 33 Grad der Planet brennt, wir sind müde und wollen eigentlich nur los. Der Europcar Stand war dank Google Maps schnell gefunden und so versuchten wir vor Ort den Wagen zu bekommen. 30 Minuten hat es gedauert bis wir Kontakt zu einem Mitarbeiter herstellen konnten, nur um dann gesagt zu bekommen wir sind falsch. Stimmung am Boden.Also mitsamt dem Gepäck zu einem pinkfarbenen Gebäude wo die eigentliche Vermietung war. Hier zog sich der Prozess noch mal 30 Minuten hin bis wir endlich unseren Wagen hatten.

Es ist ein schwarzer Smart ForFour. Der Viertürer unter den Elefantenrollschuhen. Der Kofferraum ist so gewaltig das gerade einmal Vics Koffer hineinpasste, den Rest quetschten wir auf die Rücksitzbank. Mir ist bis heute noch schleierhaft wie dort Menschen sitzen sollen, vielleicht welche ohne Beine.Jetzt konnte es endlich los gehen. Ich startete die eigens heruntergeladene Sardinien Navi App um dann festzustellen, die berechnet nur Fußwege. Das geht ja richtig gut los.Also navigierten wir mit Google Maps. Auf der Fahrt erfreuten wir uns an der wunderschönen Landschaft Sardiniens, erste Urlaubsstimmung kommt auf. Wir fanden auch gleich den Lago della Liscila, ein Stausee wo unser Hotel liegt. Und als wir so gemütlich durch die einsame Landschaft fuhren machte sich  ein ungutes Gefühl bei mir breit. Laut meiner Landkarte im Kopf sollte der See zu unserer Linken liegen, er befand sich aber rechts von uns. Und wer sich schon einmal mit Stauseen beschäftigt hat der wird wissen, die haben meist auch eine Staumauer. So auch dieser, und sie ließ sich nicht befahren, Sackgasse. Wir waren 300 Meter Luftlinie vom Hotel entfernt und uns trennte eine Mauer. Stimmung ganz unten.Also mussten wir den kompletten See noch einmal umfahren um auf die andere Seite der Staumauer zu kommen. Ich wünsche mir endlich fliegende Autos.

Aber auch diese Hürde wurde genommen und endlich trafen wir am Aldiola Country Resort ein. Wir wurden sehr nett empfangen, uns wurde eine eiskalte Cola gereicht, wir haben es geschafft. Naja Fast.Erst einmal begutachteten wir unseren Bungalow mit wunderschöner Aussicht. Weitere Fotos kommen morgen. Die Unterkunft ist der Hammer.Aber ein kleines Problem haben wir noch. Wir brauchen noch Wasser und Lebensmittel aber bei unserer Odyssee durch die Pampa haben wir keine Möglichkeit zum Einkaufen gefunden. An der Rezeption half man uns aber weiter und mit einer Wegbeschreibung machten wir uns wieder auf um einzukaufen. Gefühlt umrunden wir diesen Stausee zum 100`mal.Nach dem Einkauf gönnten wir uns erst einmal ein einheimisches Bier was auf den Namen Ichnusa hört und auch warm durchaus genießbar ist.Danach ging es zum Abendessen, und das findet in Form eines 4 Gänge Menüs statt. Dieser Schicki Micki mit kleinen Portionen auf großen Tellern ist eigentlich gar nichts für uns. Aber die Lage vom Hotel ist einfach so schön dass wir den Firlefanz mit in Kauf nehmen.Und das Essen war sehr gut und reichhaltig. Vor allem die Octopus Arme in scharfer Soße, herrlich.Wir lassen den Abend mit Tagebuch schreiben ausklingen und ich nehme noch ein Vollbad in Autan (Insektenschutz) weil mich gerade alles sticht was stechen kann.Gute Nacht Liebes TagebuchPS: Die nächtliche Geräusche aus der Tierwelt sind beeindruckend, ich kann kein Geräusch einem Tier zuordnen. Es klingt einfach alles sehr exotisch. Naja das Wolfsgeheul waren dann doch Hunde :-)