Seit sieben Tagen haben wir keine Wolke mehr am Himmel gesehen, nur blau ohne Zeichnung
in der Hemisphäre. Und heute morgen war es soweit, dicke dunkle Wolken zogen aus Richtung der Türkei über das Meer und verwandelten den Himmel in ein Bilderbuch der Phantasie.
Das verhinderte, dass die Sonne uns wieder direkt toastete und trotzdem lagen die Temperaturen bei angenehmen 27° um 9:00 Uhr morgens.
Heute sollte es zu wieder einmal zu einem Lost Place gehen. Ein verlassenes Schwimmbad und Hotel stand auf dem Plan.
Es ist die Geschichte hinter dem Ort, es ist Geschichte von Menschen. Es ist Geschichte zum Anfassen, anders wie in einem Museum. Da wird einem Geschichte vorgegaukelt. Viele Exponate sind Repliken und Anfassen ist so wie so tabu.
Und ein weiterer Grund ist, zu sehen wie sich die Natur ihr Refugium wieder zurückerobert. Die stärkste Betondecke kann den Baumspröslingen nicht standhalten und wird aufgebrochen. Der Mensch kann der Natur kein Bollwerk entgegensetzen, einfach faszinierend.
Und ein weiterer Aspekt ist die Atmosphäre. Endzeitstimmung kommt auf, so stellt man sich die Erde nach der Apokalypse vor, morbide Faszination. Man muss so etwas erleben um die Faszination zu verstehen.
Um diese Location zu finden musste ich viel in Deutschland recherchieren, solche Touren zu Lost Places finden bei uns immer geplant statt.
Dank selbst ermittelter GPS Koordinaten fanden wir den Ort der Begierde sehr schnell, die Sonne war auch wieder da und die Luftfeuchtigkeit brachte den Schweiß nur so zum Laufen.
Vor Ort mussten wir erst einmal einen Zugang zum Areal finden. Unter Urbexern (Leute die Lost Places aufsuchen) gilt das ungeschriebene Gesetz, das man sich niemals gewaltsam Zutritt zu einer Location verschafft. Ist die Tür offen tritt hinein, ist sie geschlossen gehe weiter.
Zu Unserer Verwunderung wurde an der Einfahrt ein brandneues Tor installiert. Sogar die Mauern waren frisch geweißt.
Es war kein Problem an der Mauer mit dem Tor vorbeizuschleichen um das Gelände zu betreten.
Nach meinen Recherchen wurde das Schwimmbad gebaut, der Investor ging pleite und das Gelände liegt seit dem brach. Seit 2014 soll wohl ein neuer Investor im Gespräch sein, aber außer dem Tor sieht man davon herzlich wenig.
Das Areal ist riesig und es grenzt ein Hotel Rohbau an sowie ein Hotel was mal in Betrieb gewesen sein muss. Wir fanden Akten mit Ein- und Ausgaben. Ob es hier wirklich mal Hotelgäste gab ist aber nicht bestätigt.
Ein Punkt macht uns aber sehr stutzig, wir fanden Unmengen an alten Schulbänken für Kinder im Hotel. Auch die Überreste von Kinderspielzeug sowie Kinderschuhe waren zu finden.
Eine gruselige Grundstimmung macht sich breit. Mir geht das immer so wenn ich die Spuren von Kindern an solchen Orten finde.
Und jetzt lass ich noch ein paar Bilder sprechen.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Geocachen in Kolimbia. (Ja der LP ist in der Nähe)
Kolimbia war wieder touristisch so krass geprägt das wir nur die Dosen einsammelten und wieder wech fuhren. Aber die obligatorische kalte Cola haben wir dort noch bekommen und ein paar Km zu Fuß haben wir heute insgesamt auch auf der Uhr.
Was für ein spannender aber auch anstrengender Tag
Gute Nacht Liebes Tagebuch
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