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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 16. November 2019

La Palma 2019 Tag 7+8 Einfach relaxen

Kleiner Nachtrag von gestern. Wir wollten die Tour von La Zarza zur Ermita Antonio gehen. Die Anfahrt kostete uns zwei Stunden obwohl der Einstieg zur Wanderung nur 20 km Luftlinie von unserer Unterkunft entfernt liegt. Nach 50 km Autofahrt kamen wir am Startpunkt an. Und der Himmel zog sich zu. Starkregen setzte ein und die dicken Wolken machte keine Anstalten sich zu verziehen. Frustriert fuhren wir die zwei Stunden zurück zur Finca. Das war der Tag gestern, nicht wirklich einen Blogeintrag wert.

Heute Morgen regnet es feinen Sprühnebel und die Temperaturen sind auf 13,5 Grad gesunken. Wir müssen dringend mal wieder Sonne tanken. Und spontan packten wir unser Frühstück in den Rucksack um an das Meer zu fahren. In Puerto Naos schien die Sonne und wir haben tatsächlich 24 Grad. Und diesen Wetterwechsel konnten wir nach 15 Minuten Fahrt erleben. 
Diese verschiedenen Mikroklimazonen von La Palma sind einfach faszinieren. Selbst nach dem 5. Besuch.
Wir suchten noch zwei Geocaches und machten es uns auf Lavagestein bei traumhaften Meerblick in der Sonne gemütlich. Bei Brot, Wurst und Käse genossen wir das fabelhafte Panorama und die Schmach von gestern liegt für uns in weiter Entfernung.
Wir ließen einfach mal fünf gerade sein und genossen einfach das Sein auf der Insel.
Unsere einzigen Verpflichtungen waren noch einkaufen und entspannen. 
An der Finca haben wir noch lecker gekocht und unsere Nachbarn kamen gerade von ihrem Ausflug wieder. Sie fragten ob wir drei Blättchen (zum Zigarettendrehen) für sie hätten. Da sie Nichtraucher sind, wünschten wir ihnen einfach mal einen entspannten Abend.
Als die Nacht hereinbrach versuchte ich noch die Milchstraße zu fotografieren. Einige Aufnahmen sind mir tatsächlich gelungen. Nach 5 La Palma Besuchen zum ersten Mal.
Gute Nacht Liebes Tagebuch

Donnerstag, 14. November 2019

La Palma 2019 Tag 6 Vic hat Geburtstag

Heute ist Viktorias Geburtstag und in alter Tradition durfte sie aufgrund der Zeitverschiebung gestern um 23:00 Uhr ihrer Geschenke auspacken. Aber der Hammer war gestern das Viktoria Geburtstagsgrüße um 16:00 Uhr aus Singapur bekam. Unser Freund Basti ist gerade vor Ort und aufgrund der Zeitverschiebung hatte Vic gestern um 16:00 Uhr schon Geburtstag. Was für eine verrückte Welt. Wir kommunizieren über Kontinente und Zeitzonen hinweg. Vielen macht die moderne Welt Angst, aber die moderne Welt ermöglicht es auch lieben Menschen rund um den Globus zum Geburtstag zu gratulieren. Denkt mal drüber nach.
Vic hat von mir neben einem Kuchen aus der Dose das Spiel Escape Room geschenkt bekommen und wir hatten beide Lust das Spiel zu spielen.
Aber nur spielend an der Finca zu sitzen ist uns auch zu langweilig. Spontan entschlossen wir etwas Kiefernwald Luft zu schnuppern und für Vic einen Geburtstags-Geocache zu suchen. 
Das Frühstück fiel heute einfach kurz aus, eine Stulle auf die Faust und wir machten uns auf zur Virgen del Pino (Die Jungfrau der Kiefer, oder auch die ursprüngliche Kiefer)
Als wir wir von der Finca die Schotterpiste herunterfuhren kam uns plötzlich ein Polizeiauto entgegen. Das konnte nur als Ziel die Finca haben. Wir sind sehr verwundert, traten aber lieber die Weiterfahrt in den Wald an. Wir haben zwar nichts wissentlich verbrochen. Doch etwas Abstand von der Staatsmacht schadet wahrscheinlich nicht. (Wir wissen übrigens bis heute nicht warum die Polizei vor Ort war)
An einer sehr schönen Wallfahrtskirche parkten wir und machten uns auf in den Kiefernwald. Hier steht auch die älteste kanarische Kiefer mit ca. 800 Jahren auf der Borke. Ich kann es ja nicht oft genug betonen ich liebe diese Wälder.
Bäume die Waldbränden und heftigen Stürmen trotzen finde ich einfach faszinierend. Man darf übrigens die Kiefernwälder der Kanaren nicht mit den Monokulturen in deutschen Wäldern vergleichen. Auf den Kanaren haben wir eine ganz andere ökologische Vergangenheit.
Der Wind pustet mal wieder ordentlich und wir latschen Richtung Geocache. Nach einem kurzem Fußmarsch erreichten wir das Ziel und Vic konnte an ihrem Geburtstag einen Geocache loggen.
Bei einer Zigarette verweilten wir noch an der Kirche und machten uns auf den Rückweg zur Finca.
Dort spielten wir glatte zwei Stunden „Escape Room-Das Spiel“ und fanden es richtig klasse. Knackige Rätsel und eine gute Story.
Danach kochte ich noch für uns Ravioli mit Salbeibutter. Den Salbei haben wir übrigens wild gesammelt. 
Ich mache jetzt noch den Kamin an und sage 


Gute Nacht liebes Tagebuch 

Mittwoch, 13. November 2019

La Palma 2019 Tag 5 Tour Abbruch im Kiefernwald

Der heutige Morgen begann bewölkt und windstill. Den gestrigen Tag auf auf der Finca zu verbringen war die richtige Entscheidung. So konnten wir genug Sonne tanken um über den deutschen Winter zu kommen. Allerdings habe ich mir an den Ohren einen leichten Sonnenbrand geholt, der sorgt für irritierende Hitzewallungen an der Ohrmuschel.
Heute sollte wieder bestes Wanderwetter werden. Und wir haben gestern eine schöne Tour rund um den Montana Enrique geplant. Das wollten wir mit einem Geocache verbinden. Um ihn zu finden muss man eine dreistündige Wanderung absolvieren und unterwegs verschiede Hinweise sammeln.
Vorher musste Vic noch einiges an Planungsarbeiten für den Geocache erledigen. Unterwegs mussten einige Berechnungen ausgeführt werden. Nachdem das erledigt war machten wir uns mit dem Mietwagen auf den Weg zum Startpunkt der Wanderung. Und nach ca. 30 Minuten schlängelten wir uns auf Serpentinen durch einen sehr schönen Kiefernwald. Wir suchten den Wanderparkplatz und fuhren natürlich an ihm vorbei. Nach ca. 1 km bemerkten wir den Fehler und drehten um. Jetzt fanden wir den Parkplatz auf Anhieb. 
Vor Ort begannen wir mit dem üblichen Prozedere. GPS Geräte hochfahren, grob orientieren und los. Für Nichtgeocacher, wir suchen einen sogenannten Multicache. Man sucht an einer GPS Position nach einem Hinweis der einen zur nächsten Station bringt. Dort sucht man wieder nach einem Hinweis und so weiter. Im Idealfall wird man so durch eine sehr schöne Landschaft geführt bis man zu der finalen Dose kommt, wo man sich in ein Logbuch eintragen kann. In unserem Fall sollte das eine dreistündige Wanderung durch einen wunderschönen Kiefernwald werden. 
Und als wir die ersten Koordinaten in meinem GPS anliefen fand ich auch gleich eine Dose. Wir erhofften hier einen Hinweis zu finden, doch es war schon die finale Enddose. Ich hatte falsche Koordinaten im GPS gespeichert, und so einen Fund zu machen ist wie ein Sechser im Lotto. Eigentlich war die Aktion Geocachen damit beendet. Doch wir wollten die Tour trotzdem weiter wandern. 
Doch dann kamen wieder Sturmböen auf. Die Kiefern knarzten unter der Last des Windes. Wir machten uns weiter auf den Weg doch nach kurzer Zeit wurden die Böen immer schlimmer. Wir passierten auch einige Sturmschäden aus jüngster Vergangenheit. Wir befanden uns auf einem Kammweg und die Kiefern sind gezeichnet von vergangenen Waldbränden. Uns wird unwohl. 
Die kanarische Kiefer ist ein sehr robuster Baum. Sie trotzt Bränden und Stürmen. Aber Kiefern haben zwei Schwachpunkte. Bei Sturm brechen ohne Vorwarnung gern einmal die Kronen. Und Kiefern sind sogenannte Totholzerhalter, das bedeutet, dass abgestorbene Äste nicht einfach herabfallen. Sie verbleiben am Stamm bis es bei einem Sturm die Äste herunterhaut. Und das kann in einem Kiefernwald bei Sturm schnell zum Problem werden.
Wir entschlossen uns die Wanderung abzubrechen, das Risiko auf dem Berg im Sturm ist zu hoch.
Etwas geknickt machten wir uns auf den Rückweg. Unterwegs kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein. Aber der Tag ist noch jung und so fuhren wir spontan zum südlichstem Teil von La Palma. Dort gibt es eine Salzgewinnungsanlage und einen Leuchtturm.
Alles nicht spektakulär aber wir waren noch nie dort und wir wollten uns einmal einen Eindruck von der Landschaft machen. 
Und da wurde uns mal wieder bewusst wie toll die Insel ist. Vor einer Stunde standen wir noch in einem sehr schönem Kiefernwald in den Bergen. Und jetzt sind wir direkt am Meer und die Landschaft ist geprägt durch Vulkanausbrüche. Die Vegetation hat sich komplett geändert und das auf wenigen Kilometern. Genau aus diesem Grund lieben wir La Palma 


Gute Nacht liebes Tagebuch

Dienstag, 12. November 2019

La Palma 2019 Tag 4 Der Wind das himmlische Kind

Gestern Abend fegten unheimliche Sturmböen über die Finca und wir hörten das Poltern der Gartenmöbel die wie Spielzeuge durch die Gegend flogen. Gut das es dunkel war und wir das Elend nicht sehen mussten.
Der Morgen begann ungewöhnlich, es gab keinen Wind. Nach dem Check des Wetterberichtes sollte heute der schönste Tag auf der Finca werden. Und wir planten spontan heute hier zu bleiben. Und so frühstückten wir wieder unter freiem Himmel und begannen den Tag sehr entspannt.
Doch nur Rumsitzen ist doch ein wenig langweilig und so beschlossen wir spontan den Hausberg zu besteigen, um dort die wunderbare Aussicht zu genießen. Der Hausberg (Montana Rajada) ist eine Erhebung vulkanischen Ursprunges die direkt an die Finca grenzt. Nicht sehr hoch, wird in keinem Reiseführer erwähnt aber es ist schön dort oben.
Wir schlichen uns hinter der Finca über ein Privatgrundstück Richtung Berg. Das Gelände wird wohl neuerdings wieder bewirtschaftet und wir bewegen uns sehr vorsichtig über das Gelände, um keine Pflanzen zu beschädigen. Für nicht Faunakundige kann eine Nutzpflanze wie Unkraut aussehen. Wir kennen uns mittlerweile recht gut aus und so entstehen natürlich keine Schäden für die Besitzer. 
Nach der kultivierten Fläche geht es in das Niemandsland, keine Wege mehr. Aber wir folgen kleinen Wildwechseln und kommen zum offiziellen Weg, der auf den Berg führt.
Die Sonne scheint, kein Wind weht, wir sind super glücklich.
Nach einem kleinen Aufstieg befinden wir uns an einer Windhose und können unseren Blick schweifen lassen. Doch Pustekuchen, plötzlich hauten uns Windböen wie Bud Spencer in seinen besten Zeiten voll in die Fresse. Das Wetter schlug in Sekunden um.
Instinktiv ließen wir uns gleichzeitig auf den Allerwertesten fallen um nicht vom Berg gepustet zu werden. Die Naturgewalt zu spüren ist faszinierend und ein wenig beängstigend zu gleich. 
Eine wirkliche Gefahr bestand nicht, wir wissen wie wir uns in solchen Situationen verhalten müssen. Und so machten wir uns vernünftigerweise auf den Rückweg.
Wieder an der Finca suchten wir uns Windschatten und schmökerten in unseren Büchern. 
Doch die Sturmböen waren auch hier präsent. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel wie sich zwei massive Sonnenliegen ein Wettrennen über die Terrasse lieferten. Liege zwei gewann und verschwand mit einem leichten Platsch im Pool. Das hätten wir auch auf dem Berg sein können.
Vic hat mit unseren Nachbarn die Liege fachmännisch geborgen und wir ließen den Tag gemütlich ausklingen. 
Aber das allein wäre ja langweilig. Vic hatte noch eine kurze Korrespondenz mit den Besitzern der Finca bezüglich des Heizsystems im Pool. Und daraus entstand die Idee mal schwimmen zu gehen. 17 Grad Außentemperatur, orkanartige Windböen und Nieselregen, das Wasser lag bei 15 Grad. Ideal um mal ein paar Bahnen zu ziehen. Oder um sich zu beweisen was man doch für ein harter Hund ist. 


Gute Nacht liebes Tagebuch 







Montag, 11. November 2019

La Palma 2019 Tag 3 Tierischer Stress

Unsere Autoreinigungsaktion von gestern ist von Erfolg gekrönt. Wir konnten den Rotweingeruch fast eliminieren. Auf jeden Fall können wir wieder gefahrlos mit dem Auto fahren, ohne Angst an einer Alkoholvergiftung zu sterben.

Vic hatte gestern eine schöne Wandertour aus unserem Rother Wanderführer herausgesucht. Und so machten wir uns nach dem Frühstück auf nach San Pedro. Ich zitiere mal kurz aus dem Wanderführer. „…gemütliche Waldwanderung zu den Quellen am Fuß der Cumbre Nueva…“.
Das diese Tour für ordentlich Adrenalinausstöße sorgen wird konnte ja niemand erahnen. 
GPS Aufzeichnung unserer Tour 

Den Starpunkt der Tour haben wir relativ schnell gefunden. Und wie immer auf La Palma beginnt eine Wanderung entweder bergauf oder bergrunter. In Unserm Fall ging es auf einer Straße bergauf. Die Temperaturen liegen bei angenehmen 20 Grad und der Himmel ist leicht bewölkt. Alle Bedingungen sind ideal, und so stiefelten wir frohen Mutes Richtung Wald. Die erste Tour im Urlaub ist immer die Schwierigste für uns. Wir müssen uns erst wieder an die Steigungen gewöhnen. Oder wie ich es gern nenne, wir müssen die Transformation zur Bergziege vollziehen.


Die Landschaft ist wirklich sehr schön. Der Wald besteht aus Laubbäumen, was auf den Kanaren eher selten ist. Und der Weg schlängelt sich immer weiter bergauf. Wir müssen ein wenig aufpassen da Regenfälle der letzten Tage die Steine und den Weg ein wenig rutschig gemacht haben. Aber wir kommen gut voran. 
Der Weg ist mit Maronen übersäht. Die Esskastanie war früher ein Grundnahrungsmittel der armen  Bevölkerung auf den Kanaren. Für uns sind sie ein kleines Hindernis da man schnell auf den Früchten ausrutschen kann.
Wir arbeiten uns von einem Bergkamm zum Anderen. Aber alles lässt sich gut gehen und die Orientierung ist dank der guten Beschreibung und den Wegmarkierungen kein Problem.  


Wir passieren einige Quellen und können auch ein paar sehr schöne Ausblicke auf Las Brenas erhaschen. 
Als wir eine etwas größere Freifläche passierten standen wir plötzlich vor einem Rind. Das graste fröhlich vor sich hin aber wir umgingen das Tier doch lieber etwas weitläufiger. Vic meinte wenn das Rind keine Hörner hätte wäre sie direkt an ihm vorbeigegangen. Aber sicher ist sicher.

Das die nächste tierische Begegnung eher unfreundlich ausfallen wird ahnen wir noch nicht. Und weiter ging es von Bergkamm zu Bergkamm. Bis plötzlich vor uns drei wilde Hunde auftauchten. Sie knurrten und kläfften. Die Hunde machten uns unmissverständlich klar das sie uns auf diesem Weg nicht dulden. Es gibt zwei Arten von solchen Streunern. Die mit der großen Klappe und wenig dahinter und Diejenigen, die es ernst meinen. Nur lässt sich das ohne gesundheitliche Risiken einzugehen schwer einschätzen. Und nun saßen wir in der Klemme. Vor uns die Hunde und keine Möglichkeit einen anderen Weg einzuschlagen. Vic hat bekanntermaßen Probleme mit fremden Hunden und das Adrenalin schoss ihr durch die Adern. Auch mir ist nicht ganz wohl in dieser Situation aber das behalte ich für mich.

Wir ziehen uns langsam zurück, die Hunde verfolgen uns Gott sei dank nicht. Im Schutz des Waldes harren wir der Dinge. Vic würde am liebsten umdrehen. Das würde aber ein Mammutmarsch werden, wir sind ja schon kurz vor dem Ziel.
Nachdem wir einige Zeit gewartet haben wage ich mich allein Richtung Weg wo die Hunde lauerten. Langsam und behutsam pirsche ich mich den Weg entlang. Aber von den Hunden ist nichts mehr zu sehen. 
In der Ferne höre ich weitere Hunde und als Vic zu mir aufschloss hörten wir auch hinter uns mehrere Hunde bellen. Um uns herum waren jede Menge Hunde unterwegs. Wir kennen deren Motivation nicht aber sie sind scheinbar überall. 
Aufmerksam und mit schnellen Schritten marschieren wir weiter. Und nach ca 30 Minuten sind wir wieder in der nächsten Ortschaft (Brena Alta). Am Straßenrand lassen wir uns erschöpft nieder und teilen uns einen Apfel.
Bis zu unserem Auto ist es noch ein Kilometer und den laufen wir noch ganz entspannt ab. 
Ob die Situation mit den Hunden gefährlich war oder nicht wissen wir nicht. Aber die Situation sorgte für ordentlich Puls. Wir sind unterwegs übrigens nur zwei Menschen auf dem Trail begegnet, vielleicht wurden die Anderen gefressen.
Das war eine sehr schöne Tour heute und wir sind von den tollen Eindrücken total happy. Nur die Hunde hätten einen anderen Weg einschlagen können


Gute Nacht Liebes Tagebuch 









Sonntag, 10. November 2019

La Palma 2019 Tag 2 Pleiten Pech und Pannen

Gestern Abend fegten einige doch heftige Sturmböen über unser kleines Paradies. Das hatte zur Folge, dass die Eingangstür doch merklich störend schepperte. Das ist der spanischen Bauweise geschuldet. Die Spanier stehe total auf Schiebetüren. Und schiebbare Fenster.
Aber wir wissen uns ja zu helfen. Kurzerhand habe ich zwei kleine Keile aus dem Kaminholz geschnitzt und eingepasst, kein störendes Scheppern der Tür mehr.

Aber wie war eigentlich unser Tag heute. Zusammenfassend könnte man sagen katastrophal schön. Aber der Reihe nach.
Immer noch fegen kleine Böen über unsere Finca, aber die Sonne kämpft sich tapfer über die Berge und sorgt für angenehme 22 Grad. Wir beschließen trotzt des Windes natürlich draußen zu Frühstücken. Der Tag soll entspannt zum Akklimatisieren dienen. 
Nach einem super Frühstück mit Bohnen, Eiern und Oliven entschlossen wir uns einen kleinen Ausflug nach Puerto Tazacorte zu unternehmen. An der Küste ist es erfahrungsgemäß viel wärmer und ein Geocache sollte dort auch zu finden sein. Gesagt getan. Naja fast.

Als ich den Mietwagen wendete um den Berg hinunter zu fahren kratzte ich mal dezent mit der Stoßstange an einer Natursteinmauer entlang. Jetzt hat nicht nur der Mietwagen Kratzer, viel schlimmer mein Ego hat einen Totalschaden. 
Es hilft ja nichts und weiter ging es zum Hafen von Tazacorte. Wir schlängelten uns ganz gemütlich durch die Serpentinen und die Stimmung wurde mit jedem Grad Celsius plus besser.
Bis ein ein leises Klack Klong aus dem Kofferraum gepaart mit einem doch sehr penetranten Geruch unsere Stimmung etwas kippen ließ. Wir hatten noch Wein im Kofferraum und eine Flasche Rotwein hat sich selbst zerstört. Ich parkte und der Blick in den Kofferraum bestätigte unsere Vermutung. Eine Info vorweg, wir haben mittlerweile 30 Grad in der Sonne und das Auto stinkt bestialisch.
Wir beseitigten die Scherben und machten uns leicht benebelt durch den Rotweingeruch weiter auf den Weg zum Hafen. Die Stimmung liegt auf einer Skala von 1-10 bei ca. -5.
In Puerto Tazacorte stellten wir fest das wir noch nie hier waren obwohl es total schön ist. Die Stimmung steigt wieder. Wir flanierten bei bestem Wetter an der Strandpromenade entlang und suchten die erste Station des Geocaches. Es kann nur besser werden.
Doch die erste Station fanden wir nicht, bzw. wir wollten hier nichts suchen. Denn ständig kamen Menschen zu uns die Touren zum Walbelästigen verkaufen wollen. Man kann am Hafen Touren buchen um mit einem Boot Wale anzuschauen. Das wollten wir natürlich nicht und so traten wir wieder den geordneten Rückzug an. Stimmung -10.
Trotz schlechter Laune flanierten wir noch ein wenig durch den doch sehr schönen Ort. 



An einem Kiosk kauften wir noch zwei Cola und ließen sie uns am Meer schmecken.
Danach traten wir den Rückweg zur Finca an. Wir mussten ja noch das Auto irgendwie reinigen. Unterwegs machten wir uns noch ernsthafte Sorgen wie wir in einer Polizeikontrolle den Weingeruch erklären sollen. Und der Gestank ist noch schlimmer geworden.
An der Finca fanden wir einen Gartenschlauch, mit dem wir die Kofferraummatten mal gründlich durchspülten. Hoffentlich bringt das etwas. Wir begutachteten auch den Kratzer an der Stoßstange und kamen zum Entschluss, der fällt bei den ganzen anderen Kratzern und Dellen gar nicht auf.
Und als wir so mit unseren Tageseindrücken auf der Bank saßen kamen plötzlich zwei wilde Hunde auf das Gelände. Sie knurrten uns an und bellten um die Wette. Es waren keine großen Hunde eher die Fraktion Jack Russel, aber vom Selbstbewusstsein her waren das Wölfe. Das Bellen und Knurren zeigte eindeutig wir sind hier unerwünscht. Dann pisste die Bagage uns auf die Terrasse und an das Auto. Wir wollten uns langsam zurückziehen, da die Situation eher bedrohlich auf uns wirkte. Doch als wir uns langsam von der Bank erhoben sind die Feiglinge geflüchtet. Wir hatten wieder die Oberhand. Bei unserer nächsten Begegnung kassieren die Jungs einen Stein. Und ich pisse denen vor die Nase. Tierschutz hin oder her hier regiert das Recht des Stärkeren (und alles immer mit einer Portion Humor lesen) (Anmerkung von Vic: ich habe die Steine wegsortiert und pisse nirgendwo hin).
Den Frust des Tages besiegelten wir mit einem Bier und beim Betrachten des Panoramas stieg die Stimmung schlagartig wieder an. Man muss die Dinge auch mal mit kanarischer Gelassenheit betrachten.


Gute Nacht liebes Tagebuch

Samstag, 9. November 2019

La Palma 2019 Anreise Chaos

Es ist wieder soweit, La Palma ruft nach uns und wir folgen Diesem. La Palma sehen wir mittlerweile als unsere zweite Heimat an, und die Verbundenheit zur Insel ist mehr als nur eine kleine Urlaubsschwärmerei.Aber erst einmal muss man auf die Insel kommen. Und unsere diesjährige Anreise steht unter dem Motto, wo wir sind herrscht das Chaos-aber wir können nicht überall sein. Unser Morgen begann sehr unchristlich um 5:00 Uhr in Hamburg. (Danke an Franzi für die Beherbergung). Sachen packen und mit der U-Bahn zum Flughafen. Für uns Möchtegern Großstädter ist der Hamburger Nahverkehr immer ein kleines Abenteuer. Gerade an einem Wochenende sind so einige Dinge zu beachten. Die Regenpfützen in einer überdachten U-Bahn sind keine Regenpfützen, und das Vogelfutter das überall verstreut ist ist kein Vogelfutter.Und so bahnten wir uns unseren Weg durch Urin und Erbrochenem. Wir erreichten aber trotzdem zielsicher den Flughafen.Ursprünglich haben wir mit einigen Problemen gerechnet. Die Lufthansa streikt, und wir fliegen mit der Tochtergesellschaft Eurowings. Wir befürchteten Chaos am Flughafen. Aber das Chaos wegen einem Streik blieb uns verborgen. Es sollten andere Dinge Probleme bereiten.Wir wollten wie gewohnt einchecken, also Schlange stehen, Gepäck aufgeben und Ticket bekommen. Nur ist das bei Eurowings in Hamburg irgendwie anders. Etwas orientierungslos standen wir zwischen den ganzen Menschen und Automaten.Man kann sein Gepäck jetzt selbst aufgeben. Dazu geht man an einen Automaten, lässt den Personalausweis scannen und bekommt so seine Bordkarte ausgedruckt ohne menschliche Hilfe. Dann geht es an einen weiteren Automaten wo man mit der gedruckten Bordkarte sein Gepäck auf ein Laufband schmeißen kann. Soweit die Theorie.In der Praxis stellten wir uns ohne Bordkarte an dem falschen Automaten an und wurden vom Personal zum Druckautomaten geschickt. Vic scannte 20 mal ihren Personalausweis und konnte ihre begehrte Bordkarte bekommen. Dann war ich an der Reihe. Nur wollte diese drecks Maschine meinen Perso nicht akzeptieren. Wahrscheinlich gefiel ihm mein Gesicht nicht. Herrliche moderne Welt. Ein Flughafenmitarbeiter bemerkte mein Dilemma und schickte uns in eine Schlange zum Einchecken. Also so wie es immer war. Die Nerven liegen blank.Denn Vic hatte schon ihr Ticket und ich brauche noch eins, aber wir wollen auch zusammensitzen. Aber es ging alles gut und wir bekamen tatsächlich noch gemeinsame Plätze. Erste Erleichterung aber da gab es noch den Sicherheitscheck.Da ich viel Technik mit im Handgepäck habe kommt es bei mir gern mal zu, ich nenne es mal Verzögerungen. Und so war es auch dieses mal.Das Sicherheitspersonal holte mich zu meinem Handgepäck, immerhin hatte ich schon wieder Schuhe an. 
Und dann passierte etwas sehr merkwürdiges. Die beiden Sicherheitsleute hatten meine Jacke vor sich und an der Jacke ist ein Aufnäher mit Tierspuren. Sie löcherten mich plötzlich mit Fragen zu den Tierspuren (wir Profis sagen übrigens Trittsiegel). Einige konnten sie erkennen andere nicht. Ich wollte aber nur mein Gepäck wieder haben und keinen Unterricht in Trittsiegelkunde geben. Nebenbei wurde mein Rucksack komplett gefilzt. Ich hatte nur Fragezeichen über meinem Kopf schweben.Da mir das Trittsiegel raten zu bunt wurde und ich ja vom Fach bin, drehte ich die Fragestunde einfach mal um. Ich konfrontierte die lustigen Leute mich Fachbegriffen wie Geäfter, Caniden und Felidae. (Es geht um Wildschwein, Hund und Katze)Sollten sie doch mal sehen wo der Frosch die Locken hat. Dann kam die alles entscheidende Frage: haben sie ein Messer im Gepäck. Ich verneinte das mit den Worten „Nicht im Handgepäck aber im Fluggepäck schon“. Warum muss ich immer so ehrlich sein. Sie wühlten noch weiter in meinem Rucksack rum. Vic war schon ganz verunsichert da sie die Sicherheitskontrolle schon längst passiert hatte. Im Endeffekt haben sie auf dem Röntgenbild etwas gesehen was sie nicht zuordnen und finden konnten. Es war die Kamerahalterung aus Metall am Schultergurt meines Rucksackes, gut sichtbar angebracht. Alles sehr merkwürdig.Nach der Sicherheitskontrolle ging es noch schnell auf die Toilette und eine Rauchen. Wir waren mittlerweile nicht mehr ganz pünktlich.Am Abfluggate angekommen mussten wir feststellen das wir die Letzten sind. Bestimmt aber unfreundlich wurden wir ermahnt sehr uncool zu sein weil alle auf uns warten und unser Gepäck sollte schon wieder ausgeladen werden. 1000 böse Blicke und Ermahnungen später betreten wir 10 Minuten vor geplanten Abflug das Flugzeug.Im Flugzeug wurden wir sehr freundlich empfangen, wir entschuldigten uns für das späte Eintreffen. Das wurde mit den Worten macht euch keinen Stress alles gut kommentiert. Und in der Tat waren alle Passagiere noch dabei ihr Gepäck zu verstauen und am Sitzplätze suchen. Was für ein Stress. Übrigens hatten wir wieder die Prämiumplätze am Notausgang mit erhöhter Beinfreiheit. Der Flug verlief super ruhig und entspannt. La Palma wir kommen.

Auf La Palma angekommen war alles nur noch Routine. Mietwagen abholen, feststellen das deutsche Gründlichkeit beim Vordrängeln in Warteschlangen aufhört und sich von der kanarischen Gelassenheit des Mietwagenonkels inspirieren lassen.
Jetzt ging es endlich Richtung Unterkunft. Vorher machten wir noch einen Einkauf um nicht zu verhungern. An der Finca (Ja Britta ich weiß es ist keine) angekommen wurden wir noch von Gaby begrüßt und wir lernten noch kurz unsere Nachbarn kennen. Und das war es für heute 
Gute Nacht Liebes Tagebuch   


Montag, 30. September 2019

Sardinien 2019

Und hier wie gewohnt die bewegten Bilder von unserem Sardinien Tripp. Wir waren im Norden der Insel unterwegs und sind nach wie vor begeistert.

Montag, 23. September 2019

Kinder Outdoormesser Schnitzel UNU

Ich durfte das Kinder Messer Schnitzel UNU von der Firma Schnitzel-Germany testen. Und mein Fazit als Naturpädagoge ist eindeutig. Das Schnitzel ist das hochwertigste und funktionalste Kindermesser was ich bisher in der Hand hatte. Alle weiteren Infos im Video.

Dienstag, 16. Juli 2019

Sardinen Tag 7 Die Welt ist wieder in Ordnung/Schildkröten Rettung 2.0

Nachtrag von gestern: Der Tag war nicht so ganz in unserem Sinne und der Mist ging noch weiter.Als wir so einträchtig auf der Terrasse saßen entdeckte ich eine Nacktschnecke an der Tür. Geistesgegenwärtig sagte ich der Nacktschnecke, hier ist kein Haus für dich und schloss die Tür. Nur dumm das unser Schlüssel im Zimmer lag. Wir (ja ich war es) haben uns ausgesperrt. Zu allem Überfluss öffnete Petrus alle Schleusentore und es regnete wie aus Kübeln. Demütig machte ich mich auf den Weg zur Rezeption. Nur um festzustellen, es gibt keine Mitarbeiter mehr im Hotel. Es war ja schon kurz vor Mitternacht. Gott sei Dank gab es eine Notrufnummer. Mit fragwürdigem Englisch erklärte ich meine Not und vor allem in welchem Hotel wir sind. Und nach 15 Minuten kam tatsächlich eine sehr nette Angestellte mit Generalschlüssel. Vor Scham wäre ich am liebsten im matschigen Boden versunken.

Aber kommen wir zum heutigen Tag. Auf Regen folgt Sonnenschein habe ich gestern geschrieben und das sollte sich heute mehr als bewahrheiten. 

Zerknirscht saßen wir am Frühstückstisch ohne Plan was wir heute anstellen sollten. Während ich auf meinem Gummibrötchen rumkaute, durchforstete ich nebenbei die Geocaching Karte auf dem Handy. Und mir fiel ein Cache in der Nähe auf. Er lag auf einem Berg wo eine Burgruine steht. Und diesen Cache hat noch niemand gefunden. Unter Geocachern ist es etwas besonderes der erste Finder zu sein, bringt nichts macht aber Spaß.

Plötzlich sind wir total euphorisch. Wir exten unseren Orangensaft und machten uns in Rekordzeit aufbruchbereit. Wie gesagt man kann das nicht rational erklären aber so war das nun mal. 

Zwischen uns und dem Geocache auf der Burg lagen noch gefühlte tausend Stufen um auf den Berg zu kommen. Obwohl Stufen passt nicht ganz das waren um 1100 vielleicht mal welche. Aber der Aufstieg ist super schön. Korkeichen beschatten den Weg und je höher wir kommen desto schöner wird die Aussicht. Wir sind wieder in unserem Element. Schönheit der Natur und so, ach Schweiß vergießen nach Luft schnappen und mit dem Kopf gegen einen Baum laufen gehört natürlich auch dazu. 

Ein absolutes Hochgefühl setzte bei uns ein als wir auf dem Monte San Leonardo standen. Die Burgruine war auch nicht sonderlich spektakulär aber es war so schön hier oben. Die Aussicht ist der Hammer mittlerweile scheint die Sonne und die Welt ist wieder im Einklang mit uns und wir mit ihr. Und als große Belohnung fand Vic den Geocache und wir waren tatsächlich die Ersten die sich in das Logbuch eintrugen. 


Wir verweilten noch eine ganze Zeit auf dem Berg und genossen das tolle Panorama. Dabei fiel der Entschluss noch mehr Geocaches zu suchen, vor allem welche an besonderen Orten.
Nach dem Abstieg ging es auch gleich weiter. Es sollte zu einer Kirche am Stausee gehen. Und dort angekommen faszinierte uns mal wieder die bombastische Aussicht. Nach der ganzen schlechten Laune von gestern eine Wohltat. Und auch der letzte Cache führte uns, ja ich wiederhole mich, zu einem Ort der die volle Schönheit Sardiniens zeigte. Na ja von Nord Sardinien. Aber Bilder sagen ja bekanntlich mehr als Worte.



Bevor wir aber die letzte Station für heute ansteuern konnten musste ich mal wieder eine Schildkröte von der Straße tragen. Die spazierte mitten durch die Stadt. Und auch dieses mal wurde ich massiv angefaucht. Man könnte meinen die Schildkröten von Sardinien halten sich für Katzen. 
Was für ein genialer Tag
Gute Nacht Liebes Tagebuch

Montag, 15. Juli 2019

Sardinen Tag 6 Master of Desaster

Der Tag begann wunderschön mit Sonne, blauem Himmel und Liebe im Herzen. Einen tollen Plan gab es für heute auch noch. Was kann schöner sein. Der Plan sah vor die Halbinsel Capo Testa zu umwandern. Unser Reiseführer schwärmt quasi von der Tour und die Fotos sehen total schön aus. 
Also ging es wie immer nach einem spartanischem Frühstück mit unserem Mietwagen los. Wir fuhren ca. 1,5 Stunden um den Ausgangspunkt der Wanderung zu erreichen. Und Vic navigierte uns wieder zielsicher. Unterwegs scherzten wir noch das bestimmt viele Wanderer auf dieser Route unterwegs sind weil es im Reiseführer so angepriesen wurde.
Doch die Realität sah viel schlimmer aus. Was wir nämlich nicht wussten war das die Halbinsel auch ein Mekka für Badefreunde ist. Und so stachen wir mitten in das touristische Wespennest der leichtbekleideten Strand Zombies. Hunderte Autos zwängen sich durch die eine Straße auf dem Weg zur Insel. Überall stolperten die Strand Zombies zwischen den Autos rum und ich versuchte keinen von ihnen platt zu fahren. 



Erst einmal war das kein Problem wir wollten ja ins Niemandsland und nicht an den Strand. Doch die Strandzombies haben jeden Millimeter Parkraum blockiert. Überall stehen Autos und alles staut sich. Ich bekomme sehr schlechte Laune und Vic auch. Nach dem dritten Versuch bei Capo Testa einen Parkplatz zu bekommen geben wir auf. Rückzug und Niederlage auf ganzer Ebene. 
Wir beschlossen noch einen Abstecher an die Küste zu machen nur um festzustellen das man hier Parkgebühren erhebt. Und für nur mal eben an den Strand gehen wollten wir nichts zahlen. Die Frustration sitzt tief. Und wir schweigen uns im Auto nur an. 
Wir mussten übrigens schon wieder tanken und ich fand auf dem Rückweg eine Tankstelle die meine Kreditkarte akzeptierte. Endlich konnte ich das Auto volltanken.(Siehe gestern)
In meinem Kopf schwirrt noch ein Gedanke herum. Auf Sardinen sind momentan Waldbrände ausgebrochen, ca. 150 km von uns entfernt. Dort wurden Urlauber evakuiert. Und sollte so etwas bei uns passieren möchte ich das Fluchtfahrzeug gern vollgetankt und einsatzbereit haben. Manchmal bin ich eben ein wenig paranoid, ich meine gern vorbereitet. 
Als wir so weiter durch die Lande fuhren fiel uns ein das es unterwegs noch eine Burg zum besichtigen gab, und die steuerten wir an. Auch hier scherzten wir unterwegs das wahrscheinlich nur irgendwelche Grundmauern zu bestaunen sind. Naja der Leser kann sich ausmalen wie das Gebilde aussah, Grundmauern. Meine Arbeitskollegin würde jetzt sagen wir müssen aufhören im Vorfeld negative Gedanke in die Welt zu schicken. Vielleicht hat sie recht.


Nach einer weiteren Enttäuschung hielten wir noch kurz an einem Supermarkt um Brot und Käse zu kaufen. Und wir brauchten dringend Tabak. Das ist in Italien bzw. auch auf Sardinen nicht so einfach wie in Deutschland. Tabakwaren werden nur in speziellen Geschäften verkauft. Und wie man sich denken kann haben die gerade alle zu wegen Mittagsruhe. Es ist doch verhext.

Es gibt aber auch Automaten, die wollen aber unser Bargeld nicht und meine Kreditkarte wird auch nicht akzeptiert. Aber anstatt mit dem Rauchen aufzuhören fahren wir ungezielt durch die Lande um ein offenes Tabakgeschäft zu finden. Die sind mit einem großem T gekennzeichnet und leicht zu erkennen.
Nach weiteren Fehlversuchen fanden wir tatsächlich eine Bar mit integriertem Tabacco Shop. Wir sind gerettet. Ab nach Haus und Frust Bier trinken, aber nicht ohne eine Abzweigung zu verpassen und einen großen Umweg zu fahren. Mein Tag ist gelaufen.
Zu unserem Glück verschlechtert sich auch noch das Wetter, starker Wind kommt auf und es regnet sogar. Aber das hält uns nicht davon ab auf der Terrasse zu speisen. Übrigens waren wir die einzigen Gäste die draußen speisten. Und als Vic Tomate Mozzarella mit Basilikum gereicht wurde haute eine Sturmböe den Kompletten Basilikum in die Botanik. Aber wir sind zu 50% Niedersachen sturmfest und erdverwachsen und so. Nur aus Trotz essen wir weiter draußen. Hat was von Camping und das mögen wir ja. (Und während ich diese Zeilen schreibe regnet es auf meinen Laptop ich dreh durch)

Gute Nacht liebes Tagebuch
PS: Als wir heute zurück im Hotelzimmer ankamen wollte auch gerade die Reinigungskraft los legen. So konnten wir das Zimmer nicht nutzen. Wir schnappten uns jeder ein Bier aus dem Kühlschrank und begaben uns zum Stausee. Dort setzten wir uns mitten in eine Baggerfurche in den Dreck (nur dort gab es Schatten) tranken Bier und machten mit Steinen einen Wurf Wettbewerb. Nicht unser Tag. Aber auf Regen folgt Sonnenschein 


Sonntag, 14. Juli 2019

Sardinien Tag 5 Tanken und Schildkröten

Wir in Deutschland wissen manchmal garnicht welchen Luxus wir genießen. Und ich rede nicht von Krankenversorgung, ja geht immer besser. Oder tollem Brot was immer beim Bäcker zur Verfügung steht, ja ist auch nicht mehr das was es früher war. Nein ich rede von der ständigen Verfügbarkeit von Benzin.
Bevor wir heute unsere Tour beginnen konnten mussten wir noch unbedingt tanken. Der Elefantenrollschuh alias Smart hat einen kleinen Tank und schluckt auch ordentlich. 
Nur ist es auf Sardinien so das sonntags die Tankstellen geschlossen sind. Und auch in der Woche machen die Zapfsäulen Siesta zwischen 12:30 -15:30. 
Den deutschen Luxus sonntags mal schnell an die Tanke Benzin zapfen und dann mit Brötchen und Bildzeitung wieder heim zu kehren kann man sich auf Sardinen schenken.
Obwohl ich bei Bildzeitung und Tankstellenbrötchen keinen Verlust sehe.
Aber die meisten Tankstellen auf Sardinien haben Kassen Automaten. Und damit fingen unsere Probleme an. Wie bedient man die und kommt nach dem Bezahlen wirklich Benzin aus der Säule?
Und so steuerten wir die nächste Tankstelle an und entdecken auch gleich den Kassenautomat. Dieser hatte zwar nur Knöpfe für die Diesel Zapfsäulen aber man muss auch mal was riskieren. Natürlich bin ich nicht unvorbereitet an die Thematik Tanken auf Sardinen herangegangen. Ich habe recherchiert und bin natürlich vorbeireitet.
Also das läuft so Kreditkarte einführen, Pin eingeben, Zapfsäule im Menü auswählen, und tanken.
Praxis, Kreditkarte reinschieben, kommt wieder mit einem Error raus. Kein Problem in Europa kann man auch mit unserer EC Karte zahlen. Also Karte rein, Karte kommt mit Error wieder raus.
Auch das kein Problem, man kann auch Bargeld in den Automaten schieben.
Und ab da muss man vorsichtig sein. Die benötigte Spritmenge wird über das Bargeld definiert. In unserem Fall haben wir für 20€ - 12,5 Liter Benzin bekommen. (für Rechenfaule 1,60 der Liter)
Hätten aber nur 6 Liter in unseren Tank gepasst wären trotzdem die 20€ wech. 
Aber die Tankautomaten spucken auch eine Quittung aus, mit der ist es möglich am nächsten Tag zum Tankwart zu gehen und sich die Differenz auszahlen zu lassen. Italienischkenntnisse vorausgesetzt. 
Und dann gibt es noch eine Besonderheit, es kann manchmal einfach kein Benzin mehr in den Tanks der Tankstelle sein. Diese sind oft sehr klein und bei höherer Frequenz einfach leer.
Damit muss man rechnen. Stellt euch vor ihr rollt auf dem letzten Tropfen an die Tanke am Sonntag und schiebt euren letzten 50€ Schein in den Automaten und es kommt nur eine Quittung aber kein Benzin. Dumm gelaufen.
Mein Tipp auf Sardinien immer genug Sprit im Tank haben und nicht auf Reserve fahren. Wir Super Touristen haben übrigens einer Einheimischen heimlich über die Schulter geschaut wie das mit dem Bargeld funktioniert. Übrigens kann das System an jeder Tankstelle anders sein gerade was die Akzeptanz von Kreditkarten angeht, und manchmal funktionieren die Automaten aus Prinzip nicht.
Alles blöd denkt ihr, nein. Dafür bin ich doch im Ausland. Ich möchte mich auf neue Dinge einlassen. Ich lerne aus Erfahrungen wie die Verfügbarkeit von Benzin nicht als selbstverständlich anzusehen 
Genug vom Tanken. Los geht es zu einem neuem Lost Place. Mit 12,5 Litern neuem Sprit bahnen wir uns den Weg durch die Serpentinen. Bis wir abrupt stoppten. Was ist das für ein Hindernis mitten auf der Straße vor uns?

Es war eine ausgewachsene Breitrandschildkröte mitten auf der Fahrbahn. Wir umfuhren sie und  schauten sie uns einträchtig an. Und es war klar das Reptil muss gerettet werden. Der sardische Fahrstil ist nicht unbedingt für Rücksicht bekannt. 

Das war wie in einem schlechten Film, Auto ohne Verluste am Straßenrand geparkt, Türen auf, raus und die alte Schildkröte aufgenommen. Die sonnte sich übrigens auf der Straße und wollte gar nicht flüchten. Nur mit der Aufnahme war sie nicht ganz einverstanden und sie fauchte mich auf sardisch ziemlich böse an. Doch als ich sie in die Macchia Büsche setzte gab sie zufrieden Gas und ich denke sie sonnt sich jetzt an einem schöneren Ort als die Straße.
Wir steuerten den Lago del Coghinas an. Einen großen Stausee, wo einige verlassene Gebäude stehen sollten. Unter Anderem das des Erbauers vom Stausee. Das war wohl um 1900 eine der größten Ingeneursleistungen die je erbracht worden sind.

Nach einigem hin und herfahren und der größten Navigationsleistungen im Jahr 2019 fanden wir das geschichtsträchtige Gebäude direkt am Stausee. Leider waren alle Zugänge frisch zugemauert und so bleib uns nur der Blick von außen. Auch die anderen Gebäude waren so gesichert das wir sie nicht mehr betreten konnten.

Wir hielten noch kurz am Stausee und ich machte noch diverse Filmaufnahmen von der Landschaft mit der Drohne.
Etwas enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Aber es war trotzdem ein wundervoller Tag, und das Retten der Schildkröte war für uns das Highlight schlechthin. Für die Schildkröte wahrscheinlich auch.
Gute Nacht liebes Tagebuch