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Zitat
Wilhelm Busch

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Samstag, 14. Juli 2018

Filerimus Gipfel Tag 4 Rhodos

Vic wurde nach meiner Diagnose nicht von einer Allergie heimgesucht vielmehr von unbekanntem Getier. Und weil ich mich solidarisch zeige habe ich den Stechmücken meinen Körper über Nacht hingegeben. Jetzt sehen wir beide aus wie Nadelkissen, Vic aber schlimmer.

Nach einem wiederholt spartanischen Frühstück ging es an die Planung was wir mit dem angebrochenem Tag so anstellen. Vic entdeckte im Rother Wanderführer eine ansprechende Tour. Es sollte auf ein Gipfelplateau gehen, dort befindet sich ein Kloster. Unterwegs sollten uns alte Bunker aus dem zweiten Weltkrieg begegnen. Und oben auf dem Plateau sollten Pfauen ihr Unwesen treiben. Ausserdem war der Weg so ganz und garnicht für den Massentourismus ausgelegt. Soweit der Plan. (Für Ortskundige es geht um den Filerimus Gipfel)

Nach einem kurzen Versorgungsstopp um Trinkwasser zu bunkern ging es endlich los. Die Navigation ist auf Rhodos nicht ganz einfach. Ortsschilder sind oft nicht vorhanden oder schwer lesbar. Wer nicht permanent auf der Karte den Weg im Blick hat landet überall, aber nicht dort wo er hin möchte. Vic meisterte aber die Navigation wie immer verdammt gut.

Meine Aufgabe bestand darin nicht an angesagten Ausfahrten vorbei zu düsen und suizidgefährdeten Zweitradfahrern auszuweichen. Ersteres gelang mir nicht so gut, zum Punkt Zweiradfahrer ich habe alle verfehlt. Und das ist auf Rhodos wirklich Krass alles was zwei Räder hat wird ohne Rücksicht auf Verluste zum zweck des Überholens in den Gegenverkehr gelenkt, ohne Helm natürlich. Obwohl der bei dieser Fahrweise auch nichts mehr bringt.
Und so fanden wir den Einstiegspunkt der Wanderung ohne Lenker im Kühlergrill und begannen den sehr steilen Anstieg auf den Filerimus Gipfel.
Der Weg bestand aus einem zugewuchertem Trampelpfad, genau nach unserem Geschmack. 
Aber das Wetter macht uns echt zu schaffen, 35° Grad und die Luftfeuchtigkeit ist wieder enorm hoch. Schon im Stehen läuft der Schweiß. Und der Weg geht steil bergauf. Schatten ist eher Mangelware.
Dafür sehen wir den ersten Bunker aus deutscher Produktion im Zweiten Weltkrieg. Wahrscheinlich gab es hier früher auch jede Menge Stacheldraht. Aber den Part übernimmt die allgegenwärtige Stechpalme die unseren Weg überwuchert.
















Und so schleppen wir uns schwitzend den Berg hinauf. Jegliche Vegetation am Wegesrand hat augenscheinlich nur die Aufgaben unsere Beine zu zerschreddern. Ja und wir wissen das lange Hosen ein Muss sind für solche Touren sind, aber es ist zu heiß für lange Hosen. Und ja wir wissen auch das vom Wandern auf Rhodos zu dieser Jahreszeit abgeraten wird. 












Immer nach dem Motto lerne Leiden ohne zu Klagen, klage nicht kämpf, kämpften wir uns durch das Dickicht. Und der Tripp wurde durch tolle Ausblicke belohnt. Und wir wollten der Natur von Rhodos näher kommen. Und so war es auch, mehr Kontakt mit der Vegetation geht nicht. Bis aufs Blut.














Das soll keineswegs anklagend klingen denn, den Weg den wir gingen haben wir uns selbst ausgesucht. Und es war toll. 
Nach kurzer Zeit erreichten wir wieder die Asphaltstraße, ja man könnte hier bequem mit dem Auto hochfahren. Aber ohne die tollen Ausblicke, den engen Kontakt mit der Vegetation und Salzkristallen auf dem Hemd.













Und ab hier beschlossen wir über die Asphaltstraße abzusteigen. Irgendwie verließ uns die Motivation weiter hoch zu gehen und es wäre nur noch ein kleines Stück gewesen. Ich denke wir wollten unseren Weg nicht mit hunderten anderen Menschen teilen die oben an der Sehenswürdigkeit auf uns warten würden.















Ich entdeckte noch eine eingefasste Quelle auf der anderen Straßenseite, mit Wasserhahn. In Gedanken übergoß ich schon mein Haupt mit kalten Quellwasser um vom Berg zu rufen „Ist das geil oder was“.
Doch als ich den Wasserhahn betätigte kam wie in einem schlechtem Film tatsächlich nur heiße Luft aus der aufgeheizten Wasserleitung.














Und noch ein Kuriosum war zu entdecken. Wir sahen einige im typisch griechischen Militär Tarnmuster gestrichene Welblechhütten. Durch einen Spalt konnte ich hineinschauen, sie waren gefüllt mit Sandsäcken. Und Hochwasser ist hier mit Sicherheit nicht zu erwarten. Wird vielleicht doch noch eine türkische Inversion erwartet und diese Sandsäcke dienen der schnellen Befestigung des strategisch gut gelegen Berges. Wir werden es nie erfahren und steigen ab.


























Und unterwegs befand sich noch eine total schöne Kapelle an der wir Halt machten. Auch als nicht religiöse Menschen schauen wir uns solch Bauwerke anderer Kulturen gern an.

Wir treffen ja auch immer wieder lustige Leute unterwegs und so sollte es auch heute wieder sein.
Als wir die Serpentinen im Tran der Hitze hinabstiegen fiel uns eine Familie auf die in einem Gebüsch hockte. Es war der einzige schattenspendende Ort auf dieser Piste. Eine Frau trat an uns heran und fragte wie weit der Weg noch zum Kloster sei. Dank guter Orientierung und GPS schätzten wir den Weg auf 5-6 km über die Asphaltstraße, erwähnten noch das es wenig Schatten gibt. Nach kurzer Verabschiedung machten wir uns weiter Berg ab.

Und dort stellten wir nach einer Kurve fest, wir sind schon wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Die Familie ist nur ca. 500 Meter gekommen ohne zu wissen wie es weiter geht. Ist ja auch nicht schlimm. Aber man sollte sich auch vor kurzen Trips einfach mal die Mühe machen und  sich informieren. Uns belustigte die Situation auch wenn wir zu den Abbrechern gehörten. (Allerdings über den schweren Pfad, nicht über Asphalt)














PS: Mittlerweile kann ich Klospühlungen Weltweit reparieren. Egal welches System ich habe die Lösung für jede Laufende Spülung. Seilzugsysteme aus Palmenblättern oder Beschwerungen mit Lavagestein kein Problem.

Genug geschwafelt für heute. Morgen warten ein Lost Place auf uns.

Gute Nacht liebes Tagebuch














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