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Wilhelm Busch

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Montag, 16. Juli 2018

Mussolinis Ferienwohnung Tag 6 Rhodos

Ich habe sehr viel Video und Fotomaterial zu diesem Blogeintrag, das wird auf meinem YouTube Kanal erscheinen (ca. 2 Wochen)
Nachdem ich gestern einiges zur Geschichte von Rhodos zu Preis gegeben habe war uns heute nach noch mehr Spurensuche bezüglich der Vergangenheit. 
Aber nach dem Frühstück musste ich erst einmal am örtlichen Minimarkt meine Sonnenbrille ersetzen. Meine gute Brille ist mittlerweile so blind, dass ich damit nicht mehr autofahren kann, geschweige durch das Gelände stiefeln. Es waren viele schöne Jahre mit ihr.
Also gönnte ich mir erst einmal eine Original Ray Ben Sonnenbrille. Für fünf Euro kann die nur gut sein. Besser als blind zu werden, oder ich werde durch die tolle Brille blind, man weiß es noch nicht.
Heute ging es zum Ferienhaus des Diktators Mussolini auf Rhodos. Genauer gesagt wurde eine Villa für ihn dort gebaut, er hat sie aber nie besucht. Egal welches politische System, die Obrigen verschleudern doch immer unsere Steuergelder.
Die Villa liegt auf dem Berg Profitis Ilias, ein wunderschönes Bergmassiv bewachsen von Kiefern. Gutes Klima, tolle Aussicht, einfach wunderschön. 
Die Villa hat ihre Glanzzeiten natürlich hinter sich, aber auch in der Ruine kann man die Dekadenz noch förmlich spüren. Eine Villa reichte natürlich nicht. Eine eigene Kapelle musste natürlich auch noch gebaut werden. Und das übliche Gesindehaus mit Wäscherei ist ja obligatorisch. Man kann es heute nur noch erahnen aber das Anwesen war riesig und wunderschön (ich wiederhole mich) angelegt.
Ich fotografiere wie ein Weltmeister, Motive ohne Ende. Aber hier strolchen so viele Menschen rum das ist schon nervig. Und bei dem was ich sehe geht mir ein wenig die Hutschnur hoch.
Der Ort ist längst durch alle großen Reiseführer bekannt und frei zugänglich. Und so wird er auch besucht.
Die Krönung war eine Familie mit ca. 5 jährigem Kind. Die stiefeln fröhlich auf einem Balkon im Obergeschoss rum, ohne wahrzunehmen das die hölzernen Stützbalken verfault sind und die Bewährung des Stahlbetons so rostig ist, dass er den Beton förmlich zersprengt hat. Weitere lustige Menschen laufen ohne Sorge mit Flipp Flops über Glasscherben und Geröll. 
Ein Hoch auf die Vollkasko-Mentalität, es steht im Reiseführer also darf ich da so wie in meinem Wohnzimmer spazieren gehen.
Die Realität sieht leider anders aus. Mehrere tragende Balken des zweiten Geschosses sind komplett durchgefault. Der Dachstuhl ist massiv beschädigt und und und. 
Wenn wir so einen Lost Place betreten haben wir einen 360 Grad Blick, der Gang ist langsam und bedacht. Jeder Riss im Boden wird betrachtet. Festes Schuhwerk 






                                                                            und Erste Hilfe Set Pflicht.
Und trotz aller Vorsicht bleibt immer ein Risiko.
Es gibt sogar einen Adventure Anbieter führt Touristen durch den Lost Place. Ich finde das sehr fragwürdig, aber der gute Mann war an Höflichkeit nicht zu übertreffen. 
Während einer Raucherpause stand meine Kamera auf dem Stativ vor uns und er wollte mit seiner Gruppe durch das Bild. Sofort stoppte er den Haufen und fragte auf englisch ob ich Timelapsaufnahmen mache und ob sie durch dürften. 
Eine Reisegruppe auf einem Lost Place, ich werde gefragt ob man durch mein Kamerabild laufen darf. Das Ist Rhodos, verrückt aber unheimlich gastfreundschaftlich. 
Es sollte nicht unsere letzte Begegnung sein, als wir an der Kapelle waren kreuzten sich unsere Wege noch einmal.
Und wieder wurden wir auf Englisch angesprochen, er wollte wissen was ich gern fotografiere und ich antwortete mit „Landschaften“.
Er ließ seine Reisegruppe Reisegruppe sein und erklärte uns die tollsten Hotspots zum Fotografieren auf der Insel. Weiterhin erhielten wir Infos zur Kapelle, auf der Figur oberhalb ist übrigens Mussolini persönlich auf einem Pferd abgebildet. Man muss sich das mal vor Augen führen, mit diesem Wissen verdient der gute Mann sein Geld. Und wir bekommen es kostenlos. Wir waren sehr dankbar für die Hinweise.

Nach der Erkundung der Location war der Tag noch jung und wir machten uns noch einmal auf den Weg zum Kloster Filemeros Berg. 

Auf dem Weg entdeckte ich einen Aussichtspunkt wo ich unbedingt halten musste, um den grandiosen Ausblick zu genießen. Manch ein Touri hetzt ja von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Ich habe Urlaub und wenn ich in ein altes Tal glotzen möchte dann tu ich das, egal was der Reisführer sagt.

Und als Vic und ich da schweigend in das wundervolle Tal schauten wurde die Ruhe durch ein lautes Kalimera (Begrüßung auf griechisch) welcome to Paradies unterbrochen. Ein alter Grieche sprach uns an, wo wir herkommen und ob wir das erste mal auf der Inseln sind. Dann hieß er uns auf Rhodos herzlich willkommen. Es stellte sich heraus das der gute Mann lange in Düsseldorf gewohnt hat und sein Lehrer aus Hannover stammte. So klein ist die Welt.
Und beim Schreiben dieser Zeilen fallen mir jede Menge solcher freundlicher Menschen ein die ich ich auf Reisen kennenlernen durfte. Offene Menschen ohne Vorurteile, obwohl wir aus unterschiedlichen Kulturen stammten. Ja, das funktioniert und ist für mich eine wundervolle Erfahrung, immer und immer wieder.





Weiter ging es zum Kloster, dieses Mal mit dem Auto und nicht zu Fuß. Vor Ort stellten wir fest, dass der Eintritt zum Kloster 6 Euro pro Person kosten sollte. Das war uns zu viel und eigentlich waren wir noch wegen einer anderen Attraktion hier. Die kennt aber kein Touri. Wir suchten die Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Abseits der Menge entdeckten wir schon die ersten Laufgräben und Überreste von Stellungen. Auch die ersten Bunkerüberreste konnten wir ausfindig machen. Erst einmal war die Ausbeute ernüchternd. Aber dann entdeckete ich noch ein erhaltenes Exemplar wo man reinklettern konnte. Sehr spannend und kostenlos.














Und damit sage ich Gute nacht Liebes Tagebuch















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