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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Dienstag, 6. August 2013

Zombie Apokalypse Wanderung

Ich werde ja gerne für verrückt erklärt weil ich einen immer gepackten Flucht, ich meine Trekkingrucksack im Schrank stehen habe. Doch es ist passiert was ich immer vorhergesehen habe. Die Zombie Apokalypse nahte, und zwar in Form eines Nachbarschafts Grillfest. Ich sah schon vor meinem geistigen Auge wie mir Stammtischparolen förmlich das Gehirn aussaugen.
Ich musste flüchten am besten mit guten Freunden um eine neue friedliebende Gesellschaft im Wald zu gründen. Vic wurde aus sicherheits- und arbeitstechnischen Gründen nach Spanien evakuiert, da Sonnenlicht den Zombies schadet. Sollten wir mit dem Aufbau einer neuen Zivilisation erfolgreich sein wird sie zurückgeholt.
Da so eine Flucht spontan schwer geplant werden kann lief auch nicht alles glatt.
Aber erst einmal zum Anfang. Ich holte mit unserem Trabant Micha und Nils ab und vor meiner Haustür packten wir den letzten Kram zusammen. Dabei stellt sich heraus das Micha nicht alles in seinem Rucksack unter bekommt, also holte ich noch einen großen Rucksack aus meinem Ausrüstungsdepot. Nach einigem hin und her zurren war das Equipment verstaut und wir konnten bei bestem Wetter los wandern, ich meine flüchten.
Für mich ist die Flucht/Wanderung ein Ausrüstungstest zum Beispiel kommt mein neuer Trekking Rucksack Fjällraven Abisko zum Tragen und ich möchte in einer Hängematte mit Tarp schlafen. Um auf einer längeren Tour nicht von Ausrüstungsmängeln überrascht zu werden bietet sich unsere Zweitageswanderung förmlich an.
Total entspannt brachen wir auf und folgten immer der Innerste, von der Bischofsmühle bis nach Himmelsthür. Leider wurden wir auf dem Weg immer von Radfahrern gestört aber bald sollte es in den Wald gehen.
In Himmelsthür angekommen machten wir noch einen kurzen Abstecher zu Jens und Bert aus dem Trabi Club. Die versorgten uns noch mit isotonischen Getränken in Form von zwei Hopfenkaltschalen. Bevor wir bei der Gastfreundschaft versacken machten wir uns auf zum Osterberg. Jens und Bert konnten uns auf der Flucht leider nicht begleiten, sie wollten ihre Familien nicht zurücklassen und Kinder hätten wir nicht mit versorgen können.
























































Nach einem kurzem Aufstieg sind wir endlich im kühlen Wald angekommen, das Wetter ist super aber gelegentlich ein wenig zu warm um mit einer 18,2 Kg Schrankwand auf dem Rücken durch die Lande zu laufen. Um so dankbarer waren wir für die schattenspendenden Bäume und den Duft von Freiheit und Moos.
Doch wir waren nicht allein im Wald. An einer schönen und schattigen Stelle wurden wir überfallen.
Nicht vom Räuber Hotzenplotz oder anderen fiesen Gestalten, nein es waren Mücken. Zu Tausenden stürzten sie sich wie Stukas mit einem lauten Summen auf uns. Spontan fiel mir ein, meine Beine habe ich ja mit Insektenschutz eingerieben wegen der Zecken. Doch die Schwachpunkte in der chemischen Abwehr von Insekten wurden mit Einstichen frequentiert. Meine Mitwanderer hatten keinen Insektenschutz aufgelegt und wurden deshalb übel zugerichtet.
Mit schnellen Schritten folgten wir dem Waldweg auf eine Lichtung mit total schöner Aussicht über Hildesheim und Emmerke. Da hier die Sonne wieder schien waren auch die Mücken wech und wir beschlossen eine kleine Pause einzulegen.









































Nils versorgte uns mit super leckeren Landjägern vom Schlachter. Und als ich das Ding aß schämte ich mich fast für meine Supermarktlandjäger im Rucksack, aber die werden noch ihre Daseinsberechtigung haben.
























Hier noch ein kleiner Abstecher zu meiner Ausrüstung, ich hatte ein Craghopper Outdoorhemd an es ist ultraleicht schnelltrocknend angenehm zu tragen und mit "No Bite" dauerhaft behandelt. Das soll Insekten vom Hemd abhalten. Funktioniert leider nur bedingt, ich hatte einen fetten Stich direkt am Schulterblatt der durch das Hemd ging.












Aber wir sind ja nicht wehleidig auch wenn unsere Mückenstiche langsam den Anschein erwecken das in absehbarer Zeit ein Alien raus springt.
Wir konnten schon unseren Lagerplatz in der Ferne sehen und marschierten fröhlich durch hüfthohes Gras. Wir überquerten noch eine kleine Anhöhe und kamen an den Giesener Teichen an.







Hier pausierten wir kurz um Wasser zu filtern und
uns auf einem kleinem Plateau oberhalb des Teiches unser Lager einzurichten, mit den schweren Rucksäcken war der Aufstieg gar nicht so einfach. Aber wir sind alle ohne den Weg wieder runterzurollen angekommen.












































































Wir warfen erst einmal unser Gerödel ab und relaxten auf Michas Isomatte mit Blick auf die schöne Natur.
Standesgemäß holte jeder von uns eine Flasche Wein aus dem Rucksack und wir saßen einfach nur da und genossen den Ausblick. Dies taten wir nicht ohne ständig zu betonen wie schön das hier ist.








































































Doch Männer im Wald werden durchaus zu ernsten Menschen wenn sie unter sich sind. Wer hier auf ein Gespräch über Titten und Bier hofft ist fehl am Platz.


Wir schwiegen meistens und in so einer Phase lies Micha die Bombe platzen. Er wird bald Papa und so entwickelten sich die Gespräche in Richtung Zukunftspläne und Immobilien.
Das ganze konnte aber nicht von Statten gehen ohne immer wieder zu betonen wie schön es hier ist. Ja ja die Mittdreißiger unter sich, aber schön war es.
Um die Ehre der Männer zu retten mussten wir bei Anbruch der Dunkelheit auch unser männermäßiges Camp einrichten. Ich spannte meine Hängematte und das Tarp auf. Um morgens einen besseren Blick auf die Natur zu haben puzzelte ich noch den Trekkingstock so hin das ich einen schönen Panoramablick beim Erwachen hatte.


























Nils ist wirklich mit einem Wurfzelt gewandert und hatte wenig Probleme mit dem Aufbau, ich mit meinem Tarp Setup schon. Mein Tarp hat zu viele Ecken und ich zuviel Wein. Micha entschloss sich unter freien Himmel zu schlafen. Bei dem Wetter eine gute Wahl ich liebe es auch unter den Sternen zu nächtigen. Doch die Hängematte wird mein Favorit, obwohl viel Zweifel bestanden.













Wir stellen leider fest das eine Flasche Wein pro Person zu wenig ist, also fingen wir an zu kochen. Ich hatte den Jungs im Vorfeld ein warmes Abendessen zugesichert.
















































































Ich brachte den Pinguin Benzinkocher in Position und begann mit vorheizten und Co.
Das Essen für den Abend bestand aus:
- 500 Gr. Nudeln
- vier Supermarkt Landjäger
- Zwei Lauchzwiebeln
- drei Knoblauchzehen
- Zwei Tüten Maggi Fix Spagetti Bolognese Arabiata


Ich kochte also vor meinen Mittwanderern so hin und beim Umrühren des randvollen Topfes kam was kommen musste. Richtig ich kippte den Topf vom Kocher, unser Glück war ein fest verankerter Windschutz für den Kocher so das wir nur ein paar Nudeln und wenig Soße einbüßten. Als erfahrener Outdoorkoch ergänzte ich die Soße durch Wasser.








Das Essen wurde aufgeteilt und es hat allen geschmeckt und es ist jeder satt geworden. Auf jeden Fall blieb nichts übrig. Hätte ich unser gesamtes Essen in der Natur verteilt wäre wahrscheinlich von mir nichts übrig geblieben.
Jetzt ließen wir den Abend bei einem kleinen Feuer ausklingen. Um die schöne Natur nicht mit einem Flächenbrand zu belästigen holte ich meinen Hobokocher raus und platzierte ihn auf drei Steinen um genügend Abstand zum Waldboden zu bekommen. Der Kocher Windschutz diente als Reflektor für die Wärme.


Bei männermäßigen mitdreißiger Gesprächen und der ständigen Betonung auf die Schönheit der Natur ließen wir den Abend ausklingen.


Nach und nach zogen sich alle zurück, ich war der Letzte weil ich noch gewartet habe bis das letzte Holz im Hobokocher verglimmt war.
Danach zog ich mich auch zurück in die Hängematte, es war am Anfang doch etwas ungewohnt und das Schaukeln beruhigte mich in keinster Weise. Doch nach wenigen Minuten im warmen Schoß des Schlafsackes fühlte ich mich pudelwohl.
Die Nacht wahr ein wenig unruhig, das ist aber für mich normal. Die ungewohnte Umgebung, die Geräusche der Natur und so weiter. Das ist im Zelt genauso.
Ich bin überrascht wie gut ich in der Hängematte geschlafen habe. Nächtliches Umdrehen in Seitenlage kein Problem. Auch morgens keinerlei Anzeichen von Rückenschmerzen. Da habe ich am Boden schon viele unschöne Erlebnisse gehabt.
Am schönsten war das Erwachen, ich konnte direkt aus der Hängematte auf die Hänge der Giesener Berge schauen, ohne mich ungeschützt zu fühlen. Ich wurde mit einem Nebel-Sonnen-Spiel beglückt. Fotos können das Erlebnis nur bedingt wiedergeben.


Leider drückte Mutter Natur mir so auf die Blase das ich mein schwingendes Eigenheim mit einem weinenden Auge am morgen verlassen musste.
Als ich so wach war genoss ich einfach die Ruhe und den Ausblick auf das total schöne Nebelschauspiel an den Hängen und pilgerte um unser Lager rum.
Da ich ja in einem sozialen Beruf arbeite wurde ein Klischee schnell erfüllt. Ich brauchte meinen Kaffee. Da Nils und Micha noch schliefen wollte ich das super laute Benzin Aggregat nicht anwerfen, ich entschied mich für den Hobokocher. Eine Handvoll Holz und die Tasse auf den Kocher. Das gefilterte Teichwasser versetzt mit Instand Kaffee und Kaffeeweißer siedete vor sich hin und war in der Kulisse ein Hochgenuss der Kaffee Kultur.





Dieser kulinarische Hochgenuss hat wohl auch Micha und Nils geweckt. Die bekamen ihren Kaffee aber vom Benzinkocher. Schmeckte wahrscheinlich genau so himmlisch wie meine Plörre.
Es war einfach super in der Natur aufzuwachen, der Tau auf den Gräsern der Nebel an den Bergen. Die aufgehende Sonne und gute Freunde an meiner Seite. Wenn ich das mit einem Wort beschreiben müsste wäre der Wortlaut nur, "SCHÖN".
Da das Wildcampen nur bedingt gesellschaftlich anerkannt ist brechen wir früh morgens unsere Zelte ab und begeben uns in Richtung Heimat.
Ganz wichtig ist uns keine Spuren zu hinterlassen. Die verschüttenden Nudeln wurden genauso wie unser Müll eingesammelt. Auch unsere Feuerstelle in Form von einem Hobokocher ist im Nachhinein nicht sichtbar. Die Asche wurde verstreut und eine Bodenbelastung gab es nicht. Das sollte aber für jeden Naturfreund eine Selbstverständlichkeit sein. Wir hinterlassen nur platt gelegenes Gras, und das richtet sich wieder auf.
Relativ unspektakulär laufen wir querfeldein auf die Panzerstraße zu. Mit kurzen Beinkleidern ist das im zeckenverseuchtem Gebiet sehr vernünftig, eher nicht.


Wir erspähten noch eine weibliche Person mit Hund und dachten uns, toll da wo die läuft gibt's einen Weg. Und wir laufen hinter her, wenn man verwegen aussieht und in der Gegend mehrere Einbrüche gemeldet wurden ist das unklug. Die arme Frau flüchtete vor uns, und ich Kann es ihr nicht verübeln.
Wir wollten wirklich nur auf den Beton. Leider gab es keine Kommunikation mit der Hundeführerin.
Der Rest ist nicht weiter erwähnenswert wir waren sehr schnell wieder in der Zivilisation und auf halber Strecke trennten sich unsere Wege. Ich ging den Rest allein nach Hause. Dort erfreute ich mich an einer Eiskalten Cola und einer Dusche. In dem Atemzug entfernte ich noch drei blinde Passagiere in Form von Zecken aus meiner Haut.

Es war eine Kurzweilige Tour, die aber viel Spaß gemacht hat, und darum geht es bei solchen Aktionen ja. Die Ausrüstung hat den Test bestanden, auf den Fotos ist mir noch aufgefallen das ich das Tragesystem meines Rucksackes neu einstellen muss. Der Wasserfilter hat super Funktioniert wir haben insgesamt ca. 10 Liter gefiltert und jeder hatte zum Start drei Liter mit im Rucksack. Bei den Temperaturen ein



sinnvoller Ausrüstungsgegenstand. Ich freue mich schon auf die nächste Tour.

Gute Nacht Liebes Tagebuch

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