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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

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Dienstag, 20. August 2013

Gran Canaria Tag 2 Das Hotel und Puerto de Mogan



Viel zu früh klingelt der Wecker um 8:30 kanarischer Zeit (in Deutschland ist es 9:30). Ich hätte noch gut in die Matratze horchen können doch wir wollen unsere Zeit ja nicht vergeuden. Abgesehen davon gibt es nur bis 10:30 Frühstück und niemand will die Reste vom Buffet verspeisen.
Die Nacht war angenehm ruhig und die Matratzen sehr bequem, ich habe oft Probleme mit zu weichen Matratzen und bekomme dann Rückenschmerzen. Noch ein Grund liegen zu bleiben. Aber es hilft nichts, ab unter die Dusche und dann das. Kontinuierlich heißes Wasser und das in einem Hotel dieser Größe. Da haben wir schon die tollsten Dinger erlebt, von nur kalt bis therapeutische Kneipp Wechselbäder. Der Tag fängt gut an.
Frisch und voller Tatendrang begab ich mich auf den Balkon und es gab die nächste Überraschung. Ein wundervoller Ausblick auf die Flanken des Barranco und die aufgehende Sonne. Ein Farbenspiel der Natur zauberte mir ein Lächeln in das Gesicht. Ich habe ja gern den Meerblick vom Balkon doch hier gibt es so etwas nicht. Das wussten wir schon vorher. Aber bei diesem Schauspiel der Lichter brauche ich keinen Meerblick, höchstens mehr Durchblick.





Irgendwann mussten wir aber von der Aussicht ablassen und uns der Nahrungsmittel Aufnahme widmen. Es gab ein riesiges Frühstücksbüffet, das sorgte wie schon gestern beim Abendessen erst einmal für den visuellen Overkill auch die Größe des Esssaales war beeindruckend. Irgendwie schafften wir es dennoch Brötchen aufzutreiben und Aufschnitt und Rührei waren auch dabei. Vorher brachte eine sehr freundliche Kellnerin noch Café con Leche.
Zur Qualität der Speisen können wir noch kein endgültiges Urteil fällen, da das Angebot so riesig ist. Aber die Brötchen hatten heute Morgen leider die dumme Angewohnheit sich beim Kauen im Mund ständig zu vergrößern. Dies sorgte für eine unangenehme Trockenheit im Mund. Irgendwo muss das Brötchen ja sein Feuchtigkeit herbekommen. Oder einfach gesagt, so viel Butter gibt es nicht auf der Welt um das Gebäck geschmeidig zu bekommen. Der Aufschnitt und Kaffee war gut. Und vor allem vielfältig, das ist für kanarische Verhältnisse nicht selbstverständlich. Es wird eine internationale Küche angeboten.
Vic wollte sich noch ein wenig Obst zum Nachtisch holen und kam ganz stolz mit einer Schüssel Joghurt wieder. Sie hatte vier verschiedene Sorten entdeckt. Doch nach den ersten paar Löffeln war ihr Urteil vernichtend. Der Jogurt wird aus Pulver angerührt. Sie hatte einen ganzen Klumpen davon im Jogurt.
Witzigerweise habe ich auf einem Trabi Treffen Vic mal so einen Outdoor Jogurt aus Pulver und Wasser zusammengerührt und das fand sie total furchtbar. Jetzt gibt es Travel Lunch auch schon im Hotel.
Wir werden das Essen weiter beobachten bisher ist es von der Qualität eher durchschnittlich dafür gibt es mehr Quantität.
Wir beschlossen erst einmal die Einkaufsmöglichkeiten in der Gegend zu erkunden. Wir brauchen dringend Wasser und Wein. Gleich gegenüber vom Hotel gibt es eine architektonische Verfehlung ersten Grades mit diversen Geschäften. Unter anderem ein gut sortierter Supermarkt namens Super Dino. Das Logo des Supermarktes muss ich wohl nicht weiter beschreiben.
Neben Wasser und Wein gab es noch richtigen Jogurt für Vic und eine harte Mettwurst für mich. Und ein bisschen einheimisches Bier für die Völkerverständigung. Das Leben kann so schön sein.
Nach dem Einkaufen beschlossen wir die Hotelanlage mal bei Tageslicht zu begutachten. Und das ist der Wahnsinn. An den ganzen exotischen Pflanzen kann man sich gar nicht satt sehen.





















Überall gibt es versteckte Wasserspiele und Brunnen und zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein.


Die Größe des Hotels wird durch einen riesigen botanischen Garten einfach verschluckt.












Es gibt auch zwei Pools aber die wirken auf mich nicht so einladend. Hier liegen die Sonnenanbeter dicht an dicht auf Liegen. So etwas erinnert mich immer an den Wagen vom Borsummer Hänchengrill, nur haben es die Armen Viecher schon hinter sich.
Auch eine komische Animation wird hier angeboten aber so etwas meiden wir wie der Teufel das Weihwasser.
Mit an das Hotelgelände ist eine archäologische Ausgrabungsstätte angegliedert. Hier wurden alte Gräber gefunden und man kann sich die Grabstätten anschauen.














Da wir das Zimmer noch nicht betreten konnten aufgrund der Putzfrau beschlossen wir einen Abstecher nach Puerto de Mogan zu machen. Nach ca. 300 Metern ist man direkt am Meer. Auf dem Weg dorthin waren wir sehr positiv überrascht. Kaum Menschen unterwegs und der kleine Hafenort wirkte sehr idyllisch aus der Ferne.
Der Schock kam nach dem wir den Strand erreichten. Der perverse Massentourismus zeigte unbarmherzig seine fieseste Seite.






Die Strandpromenade war voll von Touri Abzock Läden und der Strand war übervölkert mit Menschen. Hier war Jahrmarkt auf und neben dem Wasser. Wir fanden doch noch eine kleine ruhige Ecke und entdeckten auf den Steinen des Ufers seltsam anmutende Krebstiere.









Sie sahen aus wie aus einer anderen Zeit und ich konnte mich gar nicht an ihnen satt sehen. Nachdem ich gefühlte 1000 Fotos gemacht habe flanierten wir weiter durch den Hafen. Wenn man in die kleinen Gassen abbog wurden wir immer wieder vom Flair des ursprünglichen Puerto de Mogan überrascht. Der Ort strahlt abseits des Tourismus eine gewisse Romantik aus. Leider liegen diese Kontraste sehr nah bei einander.

















Der Ort Puerto de Mogan ist sehr klein und wir sind bald durch alle kleinen Gassen geschlendert. Als Belohnung gab es noch vom örtlichen Sparmarkt ein Wassereis der Marke Calyppo Limette, in Deutschland nicht erhältlich und herrlich künstlich erfrischend.
Wir machten uns auf dem Weg zum Hotel und benutzten diesmal einen Seiteneingang. Der führte an einem der Pools vorbei. Das Bild was sich uns bot war erschreckend. Aufgedunsene krebsrote Körper nicht mehr im Stande die Augen offen zu halten lagen nahe der Bewusstlosigkeit am Rand des Pools. Der Hänchengrillmeister hätte das als Ausschuss deklariert aber hier bezeichnet man das als Urlaub. Wenn es Spaß macht sollen sie doch machen.
Als wir wieder auf dem Zimmer waren genossen wir ein kaltes Tropical Bier und lasen ein wenig.


Auch die Planung für die morgige Tour wurde durchgeführt. Da meine Landkarte fast die Ausmaße von Gran Canaria selbst besitzt baute ich aus einer Haarnadel und Panzertape eine super Landkartenhalterung für den Balkon. So können wir uns einen besseren Überblick verschaffen.


Da wir morgen Hochzeitstag haben wollten wir was besonderes machen. Es soll auf den höchsten Gipfel von Gran Canaria gehen, der Pico Las Nieves. Dort gibt es auch noch den ältesten Geocache von Gran Canaria. Das passt, außerdem bekomme ich bald einen Hotel Koller es muss raus in die Natur gehen.
Der Hotelkoller wird noch durch einen Alleinunterhalter bestärkt. Die ganze Anlage wird durch seinen Gesang beschallt. Und das nicht mal gut. Er vermurkste von Elvis bis hin zu klassischen Opern alles und wir traten die Flucht aus dem Hotel an. Es sollte noch einen Geocache in der Nähe geben. Den fanden wir nicht weil um den Standort mittlerweile ein Zaun gebaut wurde. Aber das war noch besser als die akkustische Folter. Unterwegs besorgten wir noch einen kleinen Snack und verbrachten ein wenig Zeit außerhalb des Areals und genossen die Ruhe.
Wieder zurück im Hotel stellten wir mit Entsetzen fest der Hafensänger ist immer noch am Werk. Auch wenn ich den Gesang absolut scheiße fand (das ist mein Blog da darf ich so etwas sagen) verdient der Typ meinen Respekt. Drei Stunden non stop aus vollem Hals für drei Gäste vor Ort zu singen das ist schon eine Leistung.
Da es auf dem Balkon nicht auszuhalten war gingen wir noch eine unangenehme Sache an. Bei der Buchung des Hotels wurde in Deutschland die Halbpension + angepriesen. Das bedeutet die Getränke zum Abendessen sind inklusive. Da hier eine 0,75 L Flasche Wein mit 20 € zu Buche schlägt ist das ein großer Vorteil. Nur weiß niemand von unserer Halbpension + und wir schreiben die Getränke schon auf die Zimmerrechnung.
Leider konnte man uns an der Rezeption auch nicht weiterhelfen. Wir müssen uns zum ersten mal in unserer Reiselaufbahn mit einem TUI Beschwerden Onkel treffen. Der Hotelleitung kann man keinen Vorwurf machen sie können nur mit den Unterlagen arbeiten die vor Ort sind. Wir wurden auf jeden Fall sehr freundlich beraten. Um 10:00 Uhr ist morgen das treffen mit dem TUI Lakaien.
Wenn es Morgen Abend keinen Wein aufs Haus gibt werden Bonny und Clyde den Weinkeller stürmen.
Da wir keinen wirklichen Erfolg zu verbuchen hatten begaben wir uns zum Abendessen und schrieben den Wein mal wieder auf die Rechnung.
Zum Essen allgemein ist zu sagen, es herrscht schon eine Atmosphäre wie im Bahnhof. Das bezieht sich vor allem auf die Akkustik. Auch die total hektischen Menschen die von einem Punkt zum andern hetzen haben doch einen Sockenschuß. Vic und ich haben schon ein schlechtes Gewissen wenn wir länger als 30 Sekunden vor einer Speise stehen um sie zu identifizieren. Sofort wird man von den Massen umringt und zur Seite gedrängt. Obwohl es nicht nach Nahrungsmittelknappheit aussieht. Und da kommt der andere Punkt zum Tragen. Die Speisen sind so gut wie nicht ausgeschildert. Und wenn ein Schild vorhanden ist steht es falsch. Für mich ist das kein Problem was gut aussieht wird einfach gegessen, man muss einfach mal über seinen gustatorischen Tellerrand schauen. Aber für Vic als Vegetarier ist das schon schwieriger. Deshalb benötigen wir auch mehr Zeit um die Speisen zu identifizieren. Eine besondere Problematik sehe ich bei Allergikern. Dies betrifft uns zum Glück nicht.
Meinetwegen sollen die Speisen in Landessprache ausgeschrieben werden so hat man einen Anreiz seine Sprachkenntnisse zu erweitern. In Wein bestellen sind wir schon ganz groß.
Nach dem Essen ging es wieder auf den Balkon zum Tagebuchschreiben und einheimische Weinerzeugnisse zu verköstigen.
Leider wird hier um 23:00 Uhr die Balkonbeleuchtung abgedreht und man sitzt im Dunkeln. Zum Lesen und Schreiben ist das nicht förderlich. Vic hatte aber die rettende Idee, Stehlampe wird in die Balkontür gestellt und der weiße Vorhang dient als großer Reflektor.


Jetzt ist unser Balkon taghell. Da das Hotel im Kreis erbaut ist können wir alle anderen Balkone sehen. Beziehungsweise die schwarzen Löcher, nur Unserer leuchtet im Areal wie der Stern von Bethlehem. Das fällt auch den anderen Gästen auf und sie bleiben reihenweise verwundert vor unserm Balkon stehen.
Das erinnert mich wieder an meine Idee ein Hotel Survival Buch zu schreiben.
So jetzt ist auch mal Schluss mit dem Geschwafel. Ich freue mich total auf unsere morgige Wanderung zu einem besonderen Anlass.

Gute Nacht liebes Tagebuch

Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien

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