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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Freitag, 23. August 2013

Gran Canaria Tag 5 Die Höhlen von Guayadeque

Wie gestern schon zu erahnen war fällt wandern aufgrund von Vics Blase am Fuß heute aus. Auf einer Fläche von ca. 2 Cent sieht man rohes Fleisch. Ich guck mir das aber nicht an sieht ja schlimm aus. Bei unserer Flucht durch die Dünen von Maspalomas hat sich das Teure Hydro Gel Blasenpflaster in seine Bestandteile zerlegt und der Sand in den Schuhen sorgte für Ordentlich Reibung am Fleisch. Das hat Vic aber gestern komplett ausgeblendet und jetzt ist der Fuß durch. Wenn man nicht gerade verfolgt wird hat man unterwegs auch ein wenig mehr Zeit um die Füße zu tapen.
Da das nicht genug ist hat Vic auch noch ein Kaputtes Knie. Ich weiß nicht mehr ob es an der Hitze oder dem Hauswein lag, aber gestern Nacht überkam uns das dringende Bedürfnis auch mal den Pool zu nutzen. Wie immer zu spät ab 19:00 Uhr herrscht hier Badeverbot. Im festen Glauben ab 01:30 sehr sehr früh am morgen ist das Verbot wieder aufgehoben machten wir uns auf den Weg. Mit unseren neu erworbenen Fähigkeiten im Tarnen und Täuschen gelang es uns unbemerkt den Pool zu erreichen. Das Wasser war piss warm aber die Atmosphäre war genial. Wenn ich den Hotelpool immer für mich allein (und Vic) hätte würde ich auch am Tag darin schwimmen.
Als wir elegant den Rückzug antreten wollten verfehlte Vic in der Dunkelheit eine Stufe der Poolleiter und stürzte. Sah im Dunkeln erst mal nicht schlimm aus. Man sah ja nichts.
Im Hotelzimmer lief dann schon der rote Lebenssaft am Bein runter. Ich habe Vic kurz verarztet und dann gab es noch ein Glas Wein auf den Schreck.
Heute morgen stellten wir fest nicht nur die Blase am Fuß sieht scheiße aus, jetzt auch noch das Knie.

Wie es der Zufall wollte haben wir von Micha vor kurzem eine Nachricht über Facebook bekommen. Er schrieb von einem kleinem Dorf das aus Höhlen besteht und in dem Wohnen heute noch Menschen. Ein Ausflug lohnt sich. Dazu muss man wissen das die Uhreinwohner der Kanaren ihre Siedlungen und Grabstätten in die steilen Wände der Barancos Bauten. Dadurch hatte sie optimalen Schutz vor der Witterung und möglichen Feinden.
Beim Frühstück beschlossen wir das aufgrund von Vics Gebrechen ein wenig gucken statt laufen auch nicht verkehrt ist. Wieder auf dem Zimmer recherchierten wir zum Ort Guayadeque und dessen Lage. Auf der aufgehängten Landkarte schusterten wir uns eine Route zurecht und los ging es.
Das Wetter war mal wieder sehr schwühl. Die Wolken hängen tief am Himmel kaum Sonne dafür Hitze. Auf dem weg nach Guayadeque zeigte das Thermometer im Auto 40° C Außentemperatur an. Unterwegs machten wir noch einen unfreiwilligen Abstecher nach Ingenio. Durch die Zahlreichen Einbahnstraßen und schlechter Beschilderung lernten wir den ganzen Ort kennen, befanden das aber als schön hier.
Hier mal ein typischer Dialog beim fahren.
Ich: "Ich glaube wir müssen hier Links abbiegen"
Vic: "Ja das stimmt aber du darfst hier nicht Links abbiegen"
Ich: "ich weis"
Und bevor der Satz zu Ende gesprochen war bogen wir links ab. Irgendwie muss man ja zum Ziel kommen. Der Rest lief nach Plan, ich meine Landkarte. Auf dem weg zu den Höhlenbewohnern fuhren wir durch ein wunderschönes Tal.





Wir waren von schier endlos wirkenden Steilwänden umgeben. Man wirkt in dieser Umgebung immer so klein und verletzlich. Aber auch fast hypnotisiert von der Kulisse. Es gibt im Tierreich Jäger die ihre Beute damit anlocken in dem sie vorgeben etwas zu sein was sie nicht sind. Und so sehe ich die Baracos. Sie locken mit der Farbenpracht, dem Lichtschauspiel. Und wenn du nicht aufpasst frisst er dich auf. Diese Eindrücke sind schwer in Worte zu fasse. Das muss man erleben und vor allem auf sich wirken lassen.


Nach einiger Zeit erreichten wir auch das kleine Höhlendorf. Wir beschlossen erst einmal ein Platz im Schatten zu suchen und die ganze Kulisse bei einer Zigarette auf uns wirken zu lassen. Sofort viel ums eine kleine Kapelle auf die in den Massiven Stein gemeißelt wurde. Auch die ersten Höhlen sahen sehr interessant aus.








Die beeindruckende Idylle wurde aber durch einen Reisebus unterbrochen. Der parkte genau in unserem Blickfeld und er lud eine Horde Engländer ab. Es war eine geführte Tour, die Reiseleiterin versammelte ihre Schafe nach dem aussteigen. Und begann mit ihrem Vortrag. Interessanter weise schauten alle auf die Reiseführerin, die aber schaute selbst auf die Höhlenlandschaft so das ihr Publikum die Sehenswürdigkeiten im Rücken hat. Nach der Kurzinfo zum Ort löste sich der Mob und begab sich sofort in das rechts neben der Kapelle liegende Restaurant um ihre dicken Kinder nicht verhungern zu lassen.
Wir beobachten das Treiben recht amüsiert.
Bei uns läuft das Gott sei Dank anders ab. Wenn ein so wundervoller Ort vor uns liegt wollen wir diesen auch entdecken und auf uns wirken lassen. Erst wenn das Gehirn mit Bildern gefüttert ist kommt der Bauch.
Und so machen wir es auch zu erst ging es in die Kapelle. Wahnsinn, hier wurde ein komplettes Gotteshaus in den Fels getrieben. Im inneren gab es einen Beichtstuhl und eine Kanzel zum Predigen, alles aus Stein. Ich gebe nicht viel auf Religion aber auf Architektur.








Die Engländer futtern und wir erkunden das Höhlendorf. Hier wird sogar Vieh gezüchtet und die Eingänge der Behausungen sehen aus als ob sich in den letzten 100 Jahren nichts verändert hat.


Nur die vereinzelten Fernsehantennen an den Höhlen lassen erahnen das hier moderne Menschen Wohnen.




















Ein sehr Kontrastreicher Ort.
Als wir wieder auf dem Rückweg zum Wagen sind kommen uns auf den engen Pfaden schon die Horden entgegen. Die blockieren auch schön den Weg und machen uns für den Abstieg nicht ein Millimeter Platz. Scheint der Horden Tunnelblick zu sein. Wir drängten uns durch die Massen und waren froh wieder am Wagen zu sein.
Darauf sind wir noch weiter Berg auf Gefahren, um zu einem Restaurant zu gelangen. Dies ist natürlich auch eine Höhle. Wir hatten tierisch Lust auf eine eiskalte Cola in einer Höhle. Das mitgeführte Wasser in PET Flaschen stand kurz vor dem Siedepunkt.
Als wir das Restaurant betraten waren wir total beeindruckt. Tief in den Berg wurden verschlungene Gänge gerieben und immer wieder gibt es Nischen an denen man sitzen kann. Das die Kellner hier einen Überblick behalten wo und ob überhaupt ein Gast irgendwo Sitz ist eine Reife Leistung. Auch die Theke mit dem abhängenden Schinken sieht einfach nur geil aus.





Als ich mir die gewünschte eiskalte Cola und den Schlund goss wurde mein Körper zum Filter. Farbstoff und Koffein blieben im Körper und Wasser wurde in Form von Schweißausbrüchen auf der Stirn ausgeschieden. Trotzdem sehr erfrischend.


Nach dem Restaurant Besuch suchten wir noch einen nahegelegenen Geocache und bewunderten weitere Wohnhöhlen. Sehr abgefahren so zu leben.


Danach machten wir uns ohne Umwege auf den Rückweg zum Hotel. Das Klima und der doch sehr späte Abend von gestern machen sich bemerkbar. Wir sind einfach nur kaputt und keine 17 mehr.
Inspiriert von den Hängenden Schinken im Restaurant habe ich auch meine Wandersalami im Hotel aufgehängt.


So eine harte Mettwurst schmeckt erst richtig gut wenn sie Knüppel hart ist. Mir kam dann noch ein Verwendungszweck in den Sinn. Sollte wieder ein Spinner hinter uns her sein hole ich die harte Mettwurst raus und Prügel die scheiße aus ihm raus. Danach gönne ich mir auf dem Opfer einen Snack.
Ich darf allerdings die Verteidigungsmettwurst nicht vorher aufessen.
Das soll es für heute gewesen sein, morgen wollen wir vielleicht an einen einsamen Strand und ich möchte Schnorcheln und endlich ein paar Unterwasser Bilder machen.

Gute Nacht Liebes Tagebuch


Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien

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