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Wilhelm Busch

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Sonntag, 25. August 2013

Gran Canaria Tag 7 Ateara und der Stausee Embalse de Chira

Bevor wir heute zum Frühstück gingen blockten wir das Zimmer mit der "Bitte nicht stören Karte". Wir hatten keinen Bock nach dem Frühstück wieder eine Stunde irgendwo rumzugammeln bis die Putzfrau durch ist. Unser Plan ging auf und die Putzfrau war eifrig im Nachbarzimmer am Putzen. Wir konnten nach dem Frühstück ungestört in Unseres und die Reisevorbereitungen treffen.
Heute sollte es für uns beide wieder in die Wanderstiefel gehen. Gestern haben wir im Rother Wanderführer eine kleine Wanderung rund um Ateara gefunden. Genau das richtige um Vics Füße wieder an die Wanderstiefel zu gewöhnen. Nicht das sie von den Flip Flops noch Blasen zwischen den Zehen bekommt. (Sorry Vic der musste sein)
Ihre Füße sahen immer noch übel aus und das Blasenpflaster hält bei Vic überhaupt nicht. In meinem Notfall Kit habe ich immer eine Notreserve an Panzertape auf einer Filmdose aufgerollt. Und dies nutzte ich um den Fuß von Vic wandertauglich zu tapen. In Verbindung mit dicken Socken sollte das funktionieren.


Voller Entdeckerdrang und Tape fuhren wir los Richtung Playa de Ingles (Pfui) um an der Ausfahrt 46 über einen Kreisel Richtung Areara zu kommen. Nur nach der der Ausfahrt 46 gab es den Kreisel nicht und wir fanden uns mitten in der Stadt wieder. Rein vom Gefühl her fuhren wir auch noch in die falsche Richtung. Vic navigierte mit dem Garmin GPS Gerät und der Kompass Wanderkarte wie ein Kapitän. Ernüchternd stellte sie fest, die nummerierten Ausfahrten und Straßenführung sind in der Realität ganz anders als auf der Karte eingezeichnet. Während ich versuchte in dem Getümmel niemanden zu überfahren lotste Vic mich souverän durch das Chaos. Schnell waren wir wieder auf Kurs. Die Wanderkarte der Marke Kompass ist im Bezug auf Gran Canaria keinen Pfifferling Wert. Dazu später mehr.
Da wir wieder auf der Route waren kamen wir durch die Serpentinen schnell voran. Auf dem Weg Nach Ateara hielten wir noch an einem Freilichtmuseum. Dort wurde ein Dorf der kanarischen Urbevölkerung nachgebildet und Holzfiguren hineingestellt ( Mundo Aborigen) Unser Anliegen war aber ein Geocache vor Ort. Wir sammelten Infos vor dem Museum und Vic berechnete daraus Koordinaten die uns zur Tupperdose führen sollten.
Die Koordinaten führten in einen Barranco und die Museumsbesucher haben uns wohl für verrückt erklärt warum wir da runter klettern. Wir wurden fündig und nach unserer Rückkehr erwartete ich Kommentare wie "Na den Eingang zum Museum nicht gefunden". Es blieb aber ruhig.
Das Museum besuchten wir nicht 10 € Eintritt für ein pseudo Ureinwohner Dorf war uns doch zu viel.
Weiter ging es über die GC 60 zu einem Aussichtspunkt. Dort sollte auch ein Geocache liegen. Den fanden wir aber nicht, nach den letzten Logs zu urteilen wurde der geklaut. Aber egal es gab dafür eine traumhafte Aussicht über den Barranco.





Man konnte die Mitte von Gran Canaria sehen und in der anderen Richtung sah man das Meer.


Total schön und wir waren fast allein an diesem schönen Ort.





Unsere Reise sollte weiter gehen. Auf nach Ateara, dort wollten wir ein wenig Wandern.
Vor Ort angekommen versperrte uns ein nicht weiterfahren Schild den Weg. Nach eifriger Überlegung respektierten wir dies einmal und machten uns auf in die Felsenwüste. Vorher passierten wir noch das Mini Dorf Ateara. Ein typischer Ort für die Kanaren, wo man nicht weis ist das ein Dorf ein Bauernhof oder die Ausläufer der nächst größeren Stadt.





Von dort aus ging es in die aus 9 Millionen Jahre alten Steinen bestehende Wüste. Das ganze wurde links und recht durch Kilometer hoch wirkende Steilwände eingezäunt.



Ein Traum ohne Schatten und wir hatten wieder 36°C. Doch das Panorama entschädigte für all den vergossenen Schweiß. Unterwegs absolvierten wir noch zwei Geocaches und stellten uns die Frage ob es Sinn macht hier weiter zu wandern.


Laut Wanderführer ging es ab jetzt ein paar Höhenmeter Berg auf um parallel zu dem Weg den wir gekommen sind zurückzuwandern. Außerdem soll ein Großteil des Rückweges über Asphalt gehen.












Es gibt auch keine Schatten auf der gesamten Tour. Wir beschließen umzukehren, das Schönste haben wir ja gesehen.
Auf dem Rückweg löste ich ein über drei Jahre altes Versprechen ein. Seit wir auf La Gomera das erste mal die Kanaren betreten haben, behauptete ich immer: In diesem Urlaub esse ich Kakteen Früchte. Es vergingen einige Inseln ( La Gomera, La Palma, Madeira, Ibiza und sogar Mallorca) nie habe ich die Frucht der Kakteen gegessen. Heute sollte es soweit sein. Vic nahm im Schatten eines Baumes Platz und fotografierte mich bei dem Unterfangen das Zeug zu ernten.





Mit dem Messer des Multi Tools durchstach ich die Frucht und mit meinem Schweizer Messer schnitt ich sie ab. Man muss wissen die Dinger haben üble Stacheln. Und mit der bloßen Hand sind die nicht zu pflücken. Stolz als hätte ich gerade ein Mammut erlegt kehrte ich mit der Beute zurück. Ich benutzte ein abgestorbenen Palmenwedel als Teller und sezierte die Knolle.








Ich habe mir das ein wenig fester vorgestellt ähnlich einem Apfel. Es war aber weich wie ein überreifer Pfirsich. Nach dem ich die Knolle geschält habe kam der erste verunsicherte Bissen.
Und dann ein breites Grinsen, das Zeug ist verdammt süß und fruchtig. Irgendwie mit einer Nuance Kaktus. Total geil ich habe es getan und es schmeckt gut. Vic probierte auch ein Stück versicherte sich aber vorher "und das kann man wirklich essen?" Aber auch ihr schmeckte der Kaktus.
Ein absolut geiles Überlebensessen in dieser Region überall verfügbar und reich an Wasser und Zucker, nur vorsichtig sein mit den Stacheln.
Auf dem Weg zum Auto pflückte ich noch eine Limette um unsere Getränke am Abend zu veredeln und Vic griff noch eine Mango vom Baum ab. Ein Paradies für Früchte aus der Natur. Im Supermarkt in Deutschland zahlt man viel Geld für Limetten und Mangos hier streckte man den Arm aus und holt sie sich vom Baum ein Traum. Und die Früchte haben einen Duft unbeschreiblich.
Wieder am Auto haben wir eine Kamel Karawane mit Touris beladen gesehen (Die Tour kann man gleich um die Ecke buchen) ein schreckliches Bild. Und vor allem als wir die Zigarette am Auto zu Ende geraucht haben kam die Karawane wieder zurück. Die haben wahrscheinlich ein Heiden Geld für 15 Minuten Geschaukel bezahlt, sind die doof. Da stürtze ich mich einmal in die Brandung vom Meer und werde umsonst rumgeschaukelt.
Wir beschlossen weiter nach San Bartolome zu fahren. Auf der Karte schien das ganz ansehnlich zu sein. Direkt im Ort war gerade eine Mega Party im Gange. Laute Musik und auf dem Vorplatz der Kirche tanzten jede Menge Leute unter Rasensprengern die extra auf dem Platz aufgestellt wurden. Eine Art Schaumparty nur ohne Schaum dafür mit Wasser, jung und alt feierten total ab. Verrückt, aber die Enge lies uns weiterreisen. Und ich folgte einfach mal frei Schnauze irgendwelchen Straßen um zu schauen wie es weitergeht.
Wieder in den Bergen holten wir doch mal die Karte raus um zu gucken was es in der Region noch zu entdecken gibt. Spontan entschlossen wir uns zum Stausee Embalse de Chira zu fahren. Gesagt getan. Am Stausee bewunderten wir das Panorama und ich schälte uns die frisch gepflügte Mango. Die schmeckte herrlich unter dem schattenspendenden Kiefernbaum mit Blick auf den See und die Berge.





Es wird aber langsam zeit für den Rückweg. Auf der Glorreichen Kompass Karte ist ein direkter weg noch Mogan abgebildet, eine weiße Route (Forst, Wirtschaftswege).
Wir stellten fest das der Rückweg so nicht machbar ist, die Straße ist eine Schotterpiste mit unbekannten Ausgang.
Wir waren schon öfter auf weißen Straßen unterwegs, die waren durchaus gut ausgebaut.
Fazit nach der Karte kann man nicht gehen. Es ist ein Glücksspiel ob die Route mit Mietwagen befahrbar ist oder nicht. Scheiß Kompass Gran Canaria Karte.
Also fuhren wir die Strecke die wir gekommen sind langweilig wieder zurück.
Nach den ganzen Serpentinen und der Hitze im Auto machten wir noch einen kurzen Stopp, an dem Aussichtspunkt wo wir heute schon einmal waren um eine zu Rauchen.
Der war mittlerweile von zwei Reisebussen mit Insassen belagert. Wir parkten vor einer Steinmauer und setzten uns auf selbige direkt vor die Motorhaube des Wagens.
Zwischen uns und Auto waren ca. 30 cm. Platzt.
Wir mögen einfach die Nähe zu unserem Automobil. Doch was dann geschah war unglaublich. Unser Auto blockierte die Luftlinie zwischen Aussichtspunkt und Reisebus. Anstatt den kleinen Schlenker im Ausmaß eines VW Polo zu gehen zwängten sich diese Lemminge zwischen uns und unserem Auto durch. Mit ängstlichen Gesichtern taten sie es, diese Unsicherheit waren sie einfach nicht gewöhnt. Als sie ausstiegen war da noch ein Weg jetzt parkt da ein Auto, wir werden alle sterben haben sie bestimmt gedacht. Ach ja wir parkten übrigens offiziell in einer markierten Parkzone. Was wäre passiert wenn ich als unüberwindbare Hürde meine Beine ausgestreckt hätte. Wahrscheinlich Massenpanik.
Uns fiel auch noch auf das unglaublich viele junge Menschen diesen Massentourismus mit machen. Ich habe volles Verständnis für ältere Menschen die sich sagen ich will noch was erleben aber ich kann nicht mehr Auto fahren und die Landkarte ist zu klein. Dieser Bevölkerungsgruppe soll doch nicht der Zugang zu schönen Orten verwehrt bleiben. Sie sollen sich zusammenschließen und leben.
Doch was ist mit der jungen Bevölkerung los wo ist der Entdeckergeist wo der immer wieder eingeforderte Individualismus.
Der fährt wahrscheinlich im Reisebus hinter ihnen.
Nach der Kippe ging es zurück ins Hotel. Leider machten wir noch einen kleinen unfreiwilligen Abstecher zur Betten Hochburg Playa de Ingles, ich habe die falsche Abfahrt genommen. Ein Graus, wer kann hier Urlaub machen. In jedem Bienenstock hat man mehr Privatsphäre als hier. Soll uns nicht weiter beschäftigen ab nach Puerto de Mogan unser kleines Fischerdorf was wir mittlerweile schätzen sobald die Reisebusse wech sind.
Wir waren heute gute sieben Stunden zu Fuß und mit dem Auto unterwegs und haben eine geile Landschaft gesehen super Früchte gegessen und einfach Spaß gehabt. Allein der Luxus durch die Gegend zu fahren ohne wirkliches Ziel und dabei soviel zu erleben ist nicht bezahlbar.
Ach ja Vics Panzertapeverband hat sich tatsächlich auf unserer Tour gelöst.


Aber mit der dicken Socke war alles gut. Diese Füße machen alles kaputt auch die brandneuen Einlegesohlen für die Wanderschuhe hat Vic nach zwei Tagen kaputt gelaufen, unglaublich. (schlechtes Material)

Gute Nacht liebes Tagebuch

Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien

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