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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 15. September 2012

Sahara Route Tag 10

Heute ist schon Tag 10 angebrochen, man kann es nicht glauben. Die Zeit hat hier ihren eigenen Lauf. Alles läuft ruhig und entspannt, dem Klima entsprechend. Trotzdem weis ich nicht wo die Zeit geblieben ist. Es kommt mir so vor als ob wir gestern erst gelandet sind. Ein gutes Zeichen für mich im Urlaub ist die Zeitliche unorientierheit. Ich wusste heute nicht welchen Wochentag wir haben und die Uhrzeit ist auch nur noch ein grobe Schätzung zwischen Frühstück und Abendbrot.


Aber wir wollten heute ja wieder auf Tour, die Natur La Palmas Herausfordern. Da uns Mister Rother mit seinen Reiserouten auf den Sack geht haben wir beschlossen unsere eigene Route zu planen. Diesmal nach alter Schule, für uns. Wo sind Goecaches, da gehen wir hin und finden sie ohne Kompromisse.


Unser Start war das Refugio del Pilar. Von dort aus führte eine staubige karge Forststraße über einen Bergkamm. Das gehen war sehr angenehm da sich die Höhenmeter auf dem ersten Teilstück in grenzen hielt. Es gab auch hin und wieder schattige stellen durch den üppigen Kiefernwald. Unser erstes Ziel war ein Geocache an einem Wolkenfänger. Jetzt fragt man sich was zur Hölle ist ein Wolkenfänger. Doch Geocaching bildet, ein Wolkenfänger besteht aus vielen engmaschigen Netzen auf Gestellen. Dort setzt sich das Wasser der Wolken ab und wird in Regenrinne unter den Netzen gesammelt. Das dient der Trinkwasser und Löschwasser Gewinnung in großen höhen. Und wir sind hoch, auf
ca. 1400 Metern über Null.


Die kommen auf Ideen, ein Fischernetz auf dem Berg um Trinkwasser zu gewinnen. Doch die Idee ist nicht neu. Die Kiefer überlebt hier genau so seit Jahrhunderten. Nur haben die keine Fischernetze, die greifen das Wasser aus den Wolken mit ihren Millionen Kiefernnadeln ab. Klingt total schön nur wer schon einmal auf abschüssigen Boden bedeckt mit Kiefernnadeln gelaufen ist weiß, das Zeug rutscht. Es gibt auf La Palma Orte da könnte man bei dreißig grad mit Schiern eine Abfahrt wagen.


Den Cache haben wir schnell gefunden und wir gingen auf der Staubigen Piste weiter. bei jedem Tritt wurde eine kleine Staubwolke aufgewirbelt.
Der Planet brennt wieder doch diesmal sind wir gut im Tritt. Wir marschieren einfach


weiter, der weg ist leicht abschüssig. Und dann geht es leicht bergan. Jetzt weichen die Schattenspendenden Kiefern Lorberbäumen. Die sind außer zum Würzen von Speisen nicht nützlich, die geben nur wenig Schatten auf der Sahara Route. Immer wieder geht es knackig Berg auf und Berg ab. Wir wandern komplett auf dem Bergkamm.
Immer wieder können wir Blicke auf das Ost und West Tal der Insel werfen. Das ist total schön. Die Sonne brennt weiter. Wir Super Wanderer sind natürlich wieder zur Mittagszeit unterwegs.
Unser Ziel ist ein Geocache an einer Quelle, wir freuen uns schon auf die kalten Fluten aus einem stein um uns zu erfrischen und den Dreck aus dem Gesicht zu waschen. Außerdem müssen wir den weg 50 Höhenmeter absteigen. Das ging durch einen Märchenwelt aus Lorberbäumen und mit Moos bewachsenen Steinen.


Man muss sich das so vorstellen. Du stehst am Anfang einer Leiter die 50 Meter bergab geht und als du runtersteigst wirft dir immer jemand Kiefernnadeln auf die Sprossen um deine Trittsicherheit zu testen.
Im Trippelschritt ging es Bergab in der Hoffnung eine kalte saubere Quelle zu finden.
Als wir die Quelle fanden waren wir total glücklich. Es gab einen Wasserhahn, doch eine böse Vorahnung traf ein. Die Mistquelle ist trocken. Wie sollte es auch anders sein, der Berg verzeiht nichts. Wasser haben wir zum Glück genug dabei.


Wir suchten noch den Geocache und fanden ihn auch. Wir pausierten noch ein wenig und ich schob mir noch eine Banane zwischen den Kiefer. Was für Marathon Läufer gut ist kann mir auch nicht schaden.
Jetzt geht es auf der Kiefernnadelnleiter wieder Berg auf. Und der Aufstieg geht schneller voran als gedacht.


Wieder auf der Sahara Route mussten wir feststellen das die Sonne sich gedreht hat und der letzte Schatten auf dem Trail im Urlaub ist.
Wir schleppten uns zufrieden auf der staubigen Piste zurück zum Auto. Doch der Rückweg
war echt kräfteraubend. Wir müssten etliche Höhenmeter bei todbringender Sonne zurücklegen.
Bei einer kurzen rast haben wir noch ein kleines Schauspiel beobachten können. Ein Mietwagen mit Touris ist den Wanderweg hochgefahren und nach dem sie einige Male aufgesetzt sind haben sie die Karre stehen lassen und sind zu fuß weiter. Keine Ahnung was die getrieben hat.
Wir gingen zurück zum Auto, dabei inhalierten wir noch jede Menge Feinstaub. Es sollte Warnschilder auf dieser Piste geben. !!Wandern gefährdet ihre Gesundheit!!


Wieder am Auto sind wir total fertig aber irgendwie glücklich. Wir haben unseren geplanten
Trail abgelaufen sind körperlich geschafft aber glücklich. Vielleicht hat die Sonne nur unser Gehirn verbrutzelt, aber es ist geil sich durch Dreck Staub und Hitze zu prügeln. Und die einzige Belohnung ist ein Ausblick den nur wenige Menschen genießen können. Man muss es sich verdienen schöne Dinge zu sehen.
Wir fuhren zurück zum Hotel unterwegs hielten wir noch um an einem Aussichtspunkt einen Cache zu heben und auch diesen fanden wir. Muss ich eigentlich auch nicht mehr erwähnen oder ?!
Wir mussten noch einkaufen, also ging es in der Nähe unseres Hotel in den Spar Markt natürlich verschwitzt Salz verkrustet und wohlriechend.
Mir war das alles egal ich wollte kaltes Bier. Als die Kassiererin so die Produkte einscannte
Klingelte ihr Telefon. Sie lachte freute sich und rannte aus dem Laden raus. Dort winkte sie jemanden und bewegte sich laut quatschend wieder an ihre Kasse und scannte weiter.
Verrückt?! Man stelle sich mal so eine Situation in Deutschland vor. Gewerkschaften hätten viel zu tun und Anwälte müssten die Situation klären können.
Scheiß drauf hier hatte jemand wahrscheinlich einen lieben Menschen am Telefon der an den anderen gedacht hat.
Sollte in Deutschland mal beim Aldi die Kassiererin mit dem Telefon in der Hand zur Straße rennen um ihrem Fernfahrer Freund zu winken, werde ich sie beglückwünschen.
Da kommen wir zu einem zentralen Thema. Natürlich sind alle Erfahrungen die wir auf La Palma machen Urlaubserfahrungen. Und man sieht seine Umgebung in einem ganz anderen Licht. Kein Wunder es scheint ja immer die Sonne.
Doch wir versuchen diese Eindrücke mit in die Heimat zu nehmen. Sie sollen uns beeinflussen. Die Kassiererin von Aldi bekommt trotzdem Lack wenn sie zu langsam ist, aber ein bisschen Kultur fließt von jeder Reise mit in uns.
Guten Nacht liebes Tagebuch


Position:Calle de los Cancajos,Breña Baja,Spanien

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