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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Freitag, 14. September 2012

Der Berg ließt mein Blog Tag 9

Nachdem wir uns gestern ein wenig regeneriert haben und einen netten Abend mit unseren Geocachern hatten, sollte heute mal wieder Aktion anstehen. Wir haben im Rother Reiseführer eine schöne Rundwanderung entdeckt. Mitten durch einen Baranco und einige Tunnel sollten auch am Ende auf uns warten.


Nach dem Frühstück kauften wir noch Zigaretten und Wasser. Und kommen zu einer Merkwürdigkeit, die günstigste Schachtel Kippen kostet hier 1,20 € und eine 1,5 Liter Flasche Wasser Con Gas ( mit Kohlensäure ) 0,85 € da stimmen die Verhältnisse nicht so ganz.
Wir fuhren mit Pingu (das hässliche Auto) Richtung Santa Cruz (Hauptstadt von La Palma) von dort aus sollte es Berg auf Richtung Las Nieves gehen. Wir haben den weg auf der Karte studiert und die Anfahrt mit dem Rother Führer abgeglichen.
Also mitten durch Santa Cruz durch einige Serpentinen verfolgen und total den Durchblick über die Verkehrsführung verlieren. Die Straßen sind gespickt mit verwirrenden Vorfahrts und Stoppzeichen. Mal darf man sich in den Verkehr einfädeln um nach einem Meter wieder Vorfahrt zu gewähren und das mit ein bis vier Spuren. Ich geb mir Mühe mich den Verkehrsregeln zu beugen. Doch eher beuge ich die Verkehrsregeln.
Der Größte Witz aber war auf der Rückfahrt. Wir fuhren versehentlich in eine Sackgasse, so breit wie zwei Autos. Und dort wurde ein Kreiselverkehr eingezeichnet, mit Vorfahrtsregeln und Stoppzeichen, mitten im nichts. Eins können wir feststellen an weißer Farbe für Straßenmarkierungen mangelt es auf der Insel nicht.
Weiter ging es nach Las Nieves. Im Reiseführer wurde ausdrücklich erwähnt das man noch vor dem Tunnel abbiegen soll. Der Autor ist ein kleiner Scherzkeks. Man kann Las Nieves von zwei Seiten anfahren, auf der einen Seite muss der Tunnel passiert werden auf der anderen Seite nicht. Wir mussten natürlich durch den Tunnel.
Las Nieves besteht aus einer Wallfahrtskirche und zwei Häusern. Aber es gibt einen sehr schönen Dorfplatz mit Brunnen. Wir irren also mit dem Reiseführer durch die Lande um den Einstieg zur Wanderung zu finden. Mister Rother ist da keine große Hilfe. Mit Hilfe unseres GPS konnten wir schon einmal den Ausstieg bestimmen und genau vor dem Parkten wir auch.
Als wir so ratlos durch die Lande starten viel uns ein weiteres Wanderpärchen auf und die guckten auch weglos. Die beiden sprachen uns an ob wir auch etwas suchten. Es stellte sich heraus das es Östereicher aus unserem Hotel waren die eine andere Wanderroute suchten gemeinsam Orientierten wir uns mit einer Karte. Wir konnten den beiden nicht helfen aber sie kannten den Einstig für uns, da sie gerade daran vorbeigelaufen sind. Wir verabschiedeten uns und marschierten los. Das waren übrigens Hardcore Wanderer, die sind vom Hotel hier raufgelaufen und hätte die Insel kein Wasser drum herum wären die wahrscheinlich von Österreich aus zu Fuß angereist. Aber die kennen ja nichts anderes als Berge klarer Vorteil für die Österreicher.
Vic und ich gingen eine kleine Treppe steil Berg ab und bekamen fast einen Herzinfarkt. Es war idyllisch ruhig in den Gassen, bis so eine Tollwütige Mist Töle ein Bellkonzert vom Balkon anfing. Damit haben wir nicht gerechnet. Gott sei dank war der Balkon im zweiten Stock und der Hund hätte lebensmüde sein müssen um zu uns zu gelangen.
Wir gingen mit ein wenig Herzrasen weiter und kommen zu einer Kreuzung. Im tollen Führer stand das man den weg neben dem Parkplatz folgen sollte. Da kam beim Rother wieder der Scherzkeks durch neben dem Parkplatz gab es zwei Wege einer rechts und der andere Links vom Parkplatz. Im Führer kein Wort davon.
Wir entdeckten dann aber eine Wanderwegmarkierung und der folgten wir. Der ganze Weg war übrigens Markiert. Nur Mister Rother hat kein Wort darüber verloren. Ich denke der sitzt abends in einem Sessel streichelt dabei eine Schwarze Katze und freut sich über jeden Wanderer den er in die Irre geschickt hat.


Wir Passieren einige Häuser und sind auf dem Baranco Forstweg. Es geht immer weiter Berg auf über trockenen Schotter. Der Weg zieht sich sehr in die Länge. Die Sonne brennt ohne Gnade keine Wolke am Himmel und kein schattenspendender Baum. Eine Unterhaltung ist unterwegs nicht möglich da wir ständig an unseren Trinkschläuchen nuckeln um nicht zu verdursten. Das getrunkene Wasser nahm dann den direkten weg durch unsere Poren in Form von Schweiß.
Ein sehr sicheres Zeichen für zu viel Schwitzen ist die Bildung einer Salzkruste auf dem T-Shirt. Es funktioniert wirklich. In einer kurzen Pause habe ich die Temperatur mit meiner Uhr gemessen, und nein ich hatte keine Hitzestich, die hat ein eingebautes Thermometer. Nach einiger Messzeit zeigte die Uhr 33°C an. Der Berg zeigt uns jetzt wo der Frosch die Locken hat, ich glaube der Berg hat meinen Blog gelesen und die Passage "den Berg mit Füßen treten" hat ihm gar nicht gefallen.
Immer noch gibt es keinen Schatten nicht einen Luftzug, nur Hitze Staub und einen Weg Berg auf.


Wir schleppen uns mehr schlecht als recht den Weg hoch, trinken und schwitzen alles wieder aus. Dem Reiseführer hängen wir in der Beschreibung schon gute dreißig Minuten hinterher. Endlich kommen wir der Barranco Wand näher und sie spendet uns kurz Schatten. Man merkt deutlich das das gehen viel einfacher fällt wenn einem nicht die UV Strahlung Atomisieren will.
Doch dann wieder freie Fläche, Sonne, trinken, Transpirieren. Es zährt an den Kräften. Die Natur behält die Oberhand und wir kleinen Ameisen können jederzeit durch das licht einer Lupe verbrannt werden.


Wir kommen wieder zu der Barranco Wand und es gibt Schatten, wir pausieren ein wenig und nehmen ein lautes Bollern aus der Wand wahr. Wir können es nicht identifizieren. Das kann vom Steinschlag bis zur nebenan Verlaufenden Wasserleitung alles sein. Wir sind sehr verunsichert, da dieses Gebiet im Reiseführer auch als Steinschlag gefährdet gilt (und da Glauben wir mal dem Rother) als dann ganz in unserer Nähe ein Stein einschlägt brechen wir die Tour ab. Wir sind uns einfach nicht sicher.
Vic und ich haben da eine Regel aufgestellt, sollte sich einer auf Tour nicht mehr sicher fühlen Brechen wir ab. Das hat den Hintergrund, das man sich zu Hundert Prozent hier auf einander verlassen muss sollte ein Partner verunsichert sein so ist er nicht mehr hundertprozentig bei der Sache. Und das kann gefährlich werden. Aber an diesem Punkt waren wir uns beide einig, es geht zurück.


Wir schlängeln uns zurück durch das Death Vally.
Das gemeine an einem Abbruch auf Tour ist das innerliche Gefühl versagt zu haben. Selbstzweifel kommen auf ob es nicht doch hätte weitergehen können. Das nagt am Selbstvertrauen. Aber in Fragen der Sicherheit darf man keine Kompromisse eingehen. Selbst ein verstauchter Knöchel kann hier massive Probleme bereiten.
Das deutsche Denken, innerhalb von 10 Minuten ist der Rettungswagen da stimmt hier nicht. Wenn es blöd läuft brauchen die Rettungskräfte einen Tag.
Wir wandern zurück und sind ein wenig geknickt. An einer Wasser Pumpstation machen wir eine Zigarettenpause und ich spiele Baron Münchhausen auf einem Wasserrohr.


Weiter geht es nach Las Nieves. Auf dem Dorfplatz rasten wir im Schatten der Bäume und schauen uns nach einem neuen Ziel um.
Wir waren jetzt gute Zwei Stunden zu Fuß unterwegs plus die Autofahrt und der suche nach dem Einstieg.
Alle anderen Wanderungen sind zu weit wech. Um uns doch noch ein kleines Erfolgserlebnis zu gönnen suchten wir nach einem Geocache in der Nähe, und wurden fündig. Es war ein Aussichtspunkt den man mit dem Auto anfahren konnte.


Den Cache (Filmdose in Steinmauer, sehr Originell) haben wir auch schnell gehoben. Die Aussicht von hier oben war aber der Hammer. Man blickte über Santa Cruz, konnte den Flughafen sehen.


Das hat sich doch noch gelohnt. Wir blieben ein wenig und ließen die Blicke schweifen.


Wieder im Hotel wollten wir auf unser Zimmer um ein kaltes Dorada (Bier) zu genießen, doch die Putzfrauen waren im Zimmer. So ging es dreckig staubig mit Sack und Pack in die Poolbar. Vic entdeckte auf der Karte auch Pizza. Da sie sich seit geraumer zeit von Salat ernährt war das ein großer Wunsch. Eine einfache Tiefkühlpizza führ Schlappe 6 € kann sehr glücklich machen. Ich habe ne Portion Pommes gegessen, dazu gab es ein großes Bier. Man merkte förmlich wie der Körper die Kohlenhydrate aufsog und das eiskalte Bier für Zufriedenheit sorgte.
Danach ging es auf das Zimmer und wir haben noch ein Dorada nachgeschüttet. Wir waren einfach Platt, der alte Berg hat uns voll gefickt.
Satt und zufrieden gönnten wir uns noch einen späten Nachmittagsschlaf.
Irgendwann abends ging es dann noch Abendessen. Und dann zurück auf das Zimmer um
bei einem Gläschen Wein Tagebuch zu schreiben.
Dabei konnten wir noch etwas sehr merkwürdiges Beobachten. Man bedenke es ist schon lange dunkel und wir blicken auf eine Hauptstraße. Und hier gehen nasse Taucher in voller Montur, Jacket, Flasche Brille und Blinklichtern total durchnässt vor unserem Balkon lang.
Nach einiger Zeit auf La Palma hinterfragt man manche Dinge einfach nicht mehr und lässt sie einfach geschehen.
In diesem Sinne gute Nacht liebes Tagebuch

Position:Calle de los Cancajos,Breña Baja,Spanien

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