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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 8. September 2012

On the Rock Tag 3

Wie in den Letzten Tagen auch klingelt der Wecker um 9:00 Uhr und Mister Flex ist mit seinem Arbeitsgerät schon fleißig am Lärm verbreiten. Langsam müsste der doch mal fertig sein die Insel hat doch nur eine begrenzte Größe zum rumflexen. Da kommt die Theorie mit dem laufen lassen um den Chef zu bescheißen wieder zum tragen.
Die letzte Nacht war auch noch durch Disco Musik etwas unruhig.
Aber heute soll es in die vollen gehen, man fliegt nicht nach La Palma um im Hotel rumzuhängen. Wir wollen den Volcan Teneguia besteigen um von oben mal runter zu gucken. Nach dem Frühstück kauften wir noch Trinkwasser im Supermarkt und rasten mit unserem Pingu (gelbes Mietauto) Richtung Südzipfel La Palma.


Obwohl rasen etwas übertrieben ist Serpentinen kosten zeit. Wir folgten einer der Hauptstraßen auf La Palma (LP 2) immer an der Küsten lang, Berg rauf Serpentine runter. Klingt ganz entspannt, nur hat die besagte Hauptstraße stellenweise den Zustand einer Landstraße in Sachsen um 1989. Wir Cruisen ganz gemächlich über die Insel und fanden auch die Zufahrt zum Vulkan. Da gab es aber eine Unsicherheit, die Straße wurde von Sachsen 1989 zu Dresden 1945. Eine Schmale Schotterpiste, links Fels, rechts Fels nur 50 Meter tiefer und alles ohne Begrenzungen oder langweilige Leitplanken. Die würden auch das Landschaftsbild negativ beeinträchtigen. Ich hätte gern ein Foto gemacht beschloss aber es ist besser beide Hände am Lenkrad zu lassen. Vic fand die Straßenlage nicht so toll, lag wahrscheinlich daran das sie als Beifahrer näher am Abgrund saß. Oder weil wir auf La Gomera schon mal so eine Straße passierten und Vic mir verboten hat weiterzufahren, der Gefahr wegen.
Aber wir wollen ja auf den alten Vulkan hoch, unterwegs stauben wir noch ein paar Wanderer ein. Feiglinge die laufen statt zu fahren.
Nach tausend Schlaglöcher und gekonnten Fahrmanövern (Vulkangestein ist gut gegen Reifen) kamen wir am Parkplatz für die geplante Wanderung an.
Das karge Land mit wenig Vegetation hat seinen eigenen Reiz. Es ist die Monotonie der Lava Hügel, die einen in einen fast Hypnotischen Bann zieht. Die Umgebung ist so lebensfeindlich das man sich schutzlos der Hitze und dem Rasiermesserscharfen Gestein ausgeliefert fühlt. Und das macht den Reiz aus, man ist klein und unbedeutend.


Und dann ist da noch der Reiz den Vulkan zu bezwingen, die Aussicht von oben zu genießen oder mit anderen Worten. Scheiß Natur ich stehe über dir, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auf dem Mond müssen ähnliche Verhältnisse herrschen, meiner Theorie nach ist Apollo 11 nur aus einem Grund auf dem Mond gelandet, die Aussicht und der Tatsache über der Natur zu stehen.
Vic und ich begannen den Aufstieg zum Vulkan und kommen auf Vulkan Schotter gut voran. Der weg ist noch ausreichend breit und die Aussicht ist total schön. Wir überholen auf dem Weg noch eine Familie. Und bei so einem Anblick platzt mir die Hutschnur. Nein nicht weil ich Familien hasse. Vielmehr ist es die Leichtsinnigkeit mit der sich manche Menschen auf so eine Tour wagen. Zugegeben es ist nicht die schwerste Tour, aber einige Passagen verlangen einfach gutes Schuhwerk. Aber die Familie ist in ihren Riemchensandalen auf Vulkan Gestein unterwegs. In der einen Hand noch die Wasserflasche, in der anderen der Fotoapparat.
Worauf ich hinaus möchte ist das es auf der Vulkan Tour kleine Kletterpassagen gab und die sind ohne Netz und doppelten Boden. Hier abrutschen heißt ohne Übertreibung tot.
Mein massiver Wanderstiefel hat nach der Tour einen tiefen Einschnitt in der Sohle und mehrere im dicken Leder. Vulkangestein ist halt Rasiermesserscharf.
Aber es gibt immer Anwärter auf den Darwin Award.
Vic und ich kamen gut voran, und einige Passagen waren echt schmal und mit losem Gestein belegt. Wir bewegten uns immer auf dem Kamm des Berges. Kleine Windböen trafen uns immer wieder, sorgten aber mit der Meeresluft für die nötige Abkühlung.
Als wir den Gipfel erreichten kam das was immer nach einer Gipfelbesteigung passiert, nein kein Sekt sondern der nächste Gipfel. Unser eigentliches Ziel war durch den ersten Gipfel verborgen.
Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir dann den alten Teneguia und schauten mal runter.


Die Aussicht auf den Atlantik und die umherliegenden Steilküsten ist atemberaubend.
Wir Genießen noch einige zeit die Eindrücke und machen uns auf zum Abstieg. Es verlief alles ohne Probleme nur sollte man aufpassen an welchem Fels man sich festhält den das Gestein ist wie schon öfter beschrieben scharf.
Nach der Vulkantour sind wir noch zum Roque Teneguia gelaufen. Man folgt einem Wasserversorgungsgraben in eine Steinschlucht. Hier lag noch ein Geocache der gefunden werden wollte.
Zwischen den riesigen Felsen fühlten wir uns sehr unsicher. Überall waren Anzeichen von abgegangenen Felsbrüchen. Die waren auch frisch. Selbst ein Fußball großer Fels haut einen in die ewigen Jagdgründe, die hier hatten Kleinwagen Niveau.


Wir bewegten uns so vorsichtig wie möglich auf ein sicheres Plateau und heben den Geocache. Auf dem Rückweg entdeckte ich im Fels frisch gebohrte Sprengbohrungen. Dieser Abschnitt gehört zum GR 131 (ein Fernwanderweg) und diese Wanderwege werden stetig überprüft ob Gefahr im Verzug ist, gegebenenfalls werden gefährliche Passagen gesprengt um Steinschlag zu verhindern. Schon geil wie der Geist auf Gefahren reagiert unsere Einschätzung der Unsicherheit war absolut begründet.
Der Rückweg war Easy. Nur wurde Vic an einer Passage von Eidechsen belagert. Eigentlich sind die Zeitgenossen sehr Scheu doch diese kennen Touris und wollen Futter.
Wir flüchten ohne zu wissen das diese Zombie Eidechsen auf uns warten, und zwar am Fahrzeug.


Wieder am Auto machten wir eine Zigaretten Pause, und da kamen sie. Die genmanipulierten Zombie Eidechsen. Bestimmt 20 Stück stürmten aus dem Gestrüpp und belagerten uns. Am Anfang war das noch lustig doch als mir zwei Drehfilter aus meinem Tabakbeutel fielen und eine Horde Eidechsen mir dieses frech klauten war der Spaß zu Ende. Die alten Viecher sprangen auf alles was zu Boden viel, sogar Asche.
Vic hat eine Theorie zu den Waldbränden auf La Palma entwickelt. Jemand schmeißt eine Kippe zu Boden um sie auszutreten, dann kommen die Eidechsen auf Speed und zünden mit der Kippe im Maul die Natur an.
Da so auch Horrorfilme beginnen fahren wir lieber zurück ins Hotel.
Nach dem Abendessen gehen wir noch zu den Schildkröten eine Rauchen. Dort gibt es eine Bank mit schöner Aussicht (unser Checkpoint Charlie).
Ich habe mal die Hand ins Wasser gehalten und alle Schildkröten kamen zu mir geschwommen. Warum nicht, Moses konnte das Meer teilen, Vic lockt Eidechsen an und zu mir kommen die Schildkröten. Nur eine Hooligan Schildkröte fiel mir ins Auge. Selbst der Klodeckel große Big Boss im schüldiee Pool kuschte vor dem Rabauken. Bei näherer Betrachtung erkannte ich das es sich um eine ganz andere Art handelt. Und als die Schildkröte das Maul öffnetet erkannte ich die Art. Verdammte Axt, eine Schnappschildkröte.
Das mit dem Handbad im Schildkröten Pool lasse ich mal lieber bleiben, die Schnappschildkröten können böse beißen.
Ein sehr schöner Tag geht zu Ende. Wir haben viel erlebt gelacht und eine total schöne Natur erlebt. Auch wenn uns hier alles fressen will.

Gute Nacht liebes Tagebuch


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