Dieses Blog durchsuchen

Willkommen

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

profile for vunds

Freitag, 7. September 2012

La Palma Tag 2


Guten Morgen La Palma Tag zwo
Ein neuer Tag ein neues Glück. Dazu später mehr.
Wir haben gut geschlafen, die Strapazen der gestrigen Anreise zollten ihren Tribut. Wir hatten unseren Wecker auf 9:00 Uhr gestellt um dann wohl ausgeruht zum Frühstück aufzubrechen. Nur wollte ein Einheimischer mit Trennschleifer den neuen Weltrekord im Flexen aufstellen. Seit 6:30 arbeitete er mit diesem doch sehr lauten Werkzeug ohne Pause vor sich hin. Entweder hat der eine Trennscheibe wie ein Wagenrad oder er lässt das Ding nur laut vor sich hinlaufen das sein Chef und die Nachbarschaft denkt, hier wird gearbeitet.
Das lassen wir uns nicht bieten und bleiben nur aus trotz bis neun im Bett.
Beim doch sehr guten Frühstück bemerken Vic und ich das es doch sehr schön hier ist. Der ganze Touri Mist ist zwar immer noch da aber wir haben Urlaub und den genießen wir einfach. Man kann sich das leben auch schwer machen.
Obwohl ich heute morgen beim Blick vom Balkon einen Schreck bekommen habe, um die Ecke steht die Guardian Civil und noch eine Ecke weiter unser Nikotingelbes Auto im absoluten Halteverbot. Egal ohne Mampf kein Kampf, also erst Frühstücken und dann das Auto sichern wenn es noch da ist. Und es war noch da, kein Knöllchen an der Scheibe alles gut. Bei der Hitze hätte ich auch keinen Bock zu arbeiten.
Unser plan für für heute sah vor das wir uns erst einmal akklimatisieren müssen. Das machen die Bergsteiger vor dem Mount Everest auch, aus diesem Grund kann das nicht verkehrt sein.
Nach dem Frühstück parkten wir das Auto mit dem Namen Pingu erst einmal um, auch wenn das Gefährt eher nach einem Pinguin nach der Ölpest aussieht schätzen wir ein Motorisiertes Gefährt.


Danach ging es zu Fuß durch den Ort immer am Meer lang auf der suche nach einem Supermarkt außerhalb des Hotels. Hier gibt es wirklich nur Bettenburgen und kleine Bettenburgen. Was solls, am Meer entdeckten wir dann noch ein paar schöne stellen die das Urlaubsgefühl noch mehr verstärkten. Auch den Supermarkt haben wir gefunden, preislich nimmt sich der aber nichts von dem im Hotel.


Wieder zurück im Hotel beginnen wir bei einem schönen kalten Dorada (Bier) das auswerten des Reiseführers, topografischer Landkarten, mit Hilfe von Millionen teurer GPS Technologie. Im Klartext wir planen unsere erste Wanderung für morgen. Vorbereitung ist sehr wichtig, immer wieder verunglücken Wanderer tödlich auf La Palma weil sie das Gelände oder das Wetter falsch eingeschätzt haben. Nach Möglichkeit möchten wir nicht den Darwin Award gewinnen und bereiten uns gewissenhaft auf unsere Touren vor.


Geplant ist die Besteigung des Volcan de Teneguia. Eine einfache Tour zum Einstieg, weiterhin ist dieser Vulkan Namensgeber für einen wohlschmeckenden einheimischen Wein (selbst getestet).
Da das Pflichtprogramm gelaufen ist erkunden wir noch das sehr weitläufige Hotelgelände. Auf engen Pfaden schlängelt man sich wie der Vietcong durch dichten Bewuchs und findet immer wieder kleine Oasen. Wir hatten von außen schon gesehen das es eine Ecke mit Sofas an einem Entenpfuhl diese wollten wir finden, das ist aber gar nicht so einfach. Immer wieder landen wir in Sackgassen und das Hoteleigene Kartenmaterial ist eine Zumutung.
Aber wir alten Trapper haben uns so professionell verlaufen das wir das Ziel doch fanden. Eine total ruhige Ecke mit fetten Sofas unter subtropischen Gestrüpp. Und das beste ist hier laufen keine Hotelgäste rum, außer sie haben sich auch professionell verlaufen.


Da wir uns ja noch akklimatisieren müssen (ja die 5 Meter über normal Null muss der Körper erst verkraften lernen) beschlossen wir uns mit ein paar Bier und schwerer Literatur an diesem Ort nieder zu lassen. Total tiefenentspannt lassen wir den Nachmittag ausklingen. Ach und das beste ist in der Casa De Dorada (so nennen wir diesen Platz ab heute) gibt es mehrere Mango Bäume, bald wird geerntet.


Jetzt ist auch schon zeit für das Abendessen, leider ist für Vic wieder wenig Auswahl. So wie es aussieht ist sie für zwei Wochen auf Reis und Gemüse Diät. Da müssen wir beifüttern sonst gibt das nur schlechte Laune.
Aber was hat das alles mit Glück zu tun ? Beim Abendessen viel Vic und mir auf das im Hotel fast alle Gäste griesgrämig durch die Gegend schlappen. Keiner lächelt obwohl die Sonne scheint. Es gibt kein Lachen unter den verreisten Paaren. An unserem Biergeschwängerten Übermut kann es nicht liegen, wir sind von Natur aus gut drauf.
Das hier residierende Klientel scheint nur aus einem Grund Urlaub zu machen, weil man das einmal im Jahr so macht um den Alltag unter Palmen zu verfrachtet. Zu allem Überfluss wird dann die Verwandtschaft mit den immer gleichen Urlaubsfotos genervt. Und warum, nicht zum Spaß sondern einfach weil man das so macht. Schreckliche Vorstellung so zu Leben. Ein weiteres Beispiel sind unsere Nachbarn, da scheint den ganzen Tag der Fernseher zu laufen (natürlich deutsche). Unter normalen Umständen hätte ich mal geschaut ob die noch leben, aber der Kanal wird öfter gewechselt. Fernsehen auf La Palma und natürlich deutsches Programm, nun gut jeder wie er mag.
Für mich bedeutet Glück im Urlaub zeit haben, Zeit mit der Vic und Zeit bedürfnisorientiert zu sein. Sich Zeit für ein gutes Buch nehmen, einfach mal Schildkröten beim schwimmen zu zu schauen und sich an den Kleinigkeiten des Lebens erfreuen ohne nachzudenken.


Auch unsere geplante Wanderung ist für alles offen, vielleicht sehen wir unterwegs einen anderen schönen Ort und sind einfach dort. Wer weiß das schon.
In diesem Sinne, lasst euch treiben.

Gute Nacht liebes Tagebuch

Position:Calle de los Cancajos,Breña Baja,Spanien

1 Kommentar: