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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Mittwoch, 1. Juli 2015

La Gomera Tag 6 Barranco de Arure der Wasserfall

Hochzeitsreisen sind für die meisten Menschen eine Verpflichtung die eine Hochzeit mit sich bringt. Eine Verpflichtung wie die Ehe selbst. Für uns war das ein wenig anders, durch mehrere Zufälle wurde uns La Gomera als Reiseziel für unsere Hochzeitsreise empfohlen. Wir waren vorher nicht viel im Ausland unterwegs und ich habe die meiste Auslandserfahrung durch meine Arbeit erlangt. Doch auf La Gomera sollte uns etwas widerfanden, was wir bis zum damaligen Zeitpunkt nicht kannten. Und das ist der Grund, warum wir wieder hier sind. Vor fünf Jahren haben wir den Pakt geschlossen wieder zu kommen und die fünf Jahre sind um, und wir sind wieder hier auf La Gomera. Wir wollen die Orte noch einmal sehen die uns so nachhaltig beeinflusst hatten. Wir wollen wissen ob das nur eine verklärte Erinnerung von damals ist oder ob uns diese Insel wirklich verändert hat. Und diese Insel hat uns verändert. Sie schürte die Reiselust.

Nach La Gomera waren wir hungrig auf neue Erfahrungen, wir wollen die Welt sehen. Wir wollen mit unseren Stiefeln unbekanntes Gebiet betreten und alle Eindrücke wie ein Schwamm aufsaugen. Und ausschlaggebend war die Begegnung mit einem Wasserfall.

Er ist nicht der Schönste oder Größte, und um zu ihm zu gelangen muss man keine Woche durch die Wildniss wandern. Aber er ist unser Wasserfall, unser kleiner Wasserfall, der uns vor fünf Jahren so sehr beeindruckt ha,t dass wir mehr von dem Shit haben wollten.

Heute wiederholen wir unsere erste Wanderung auf den kanarischen Inseln. Auf zum Barranco de Arure.

Damals brachen wir mit null Erfahrung im Bezug auf das Wandern auf den kanarischen Inseln auf. Im Gepäck hatten wir nur Entdeckerdrang und ein rotes Buch, unser allseits beliebter Rother Wanderführer. Der gehörte nicht einmal uns, er war nur geliehen. Natürlich hatten wir auch Wasser und Outdoorkram mit dabei, das Wandern in Deutschland war für uns natürlich nicht neu, nur gelten hier andere Maßstäbe wie sich zeigte.

Aber zurück zum hier und jetzt, habe wohl heute Morgen einen Philosophen gefrühstückt.

Von unserem Hotel ist es eine Autostunde nach El Guro entfernt, und als wir das Tal des Valle Gran Rey sahen fühlten wir uns als wären wir nie wech gewesen.

Alles war total vertraut. Und so waren wir nicht verwundert, dass wir direkt zum Einstieg der Wanderung gelangten ohne zu Suchen, nur aus der Erinnerung.

Und so stiegen wir bei kuscheligen 30°C in den Barranco (eine Schlucht) ein, erst über eine Treppe.

Und dann ging es durch ein wasserführendes Bachbett immer weiter bis zum Wasserfall.

Vor fünf Jahren war hier noch alles zugewuchert, und wir mussten uns den Weg durch dichtes Schilf und Brombeerbüsche bahnen. Dabei wurden unsere Gliedmaßen stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir waren total zerkratzt. Heute ist der Weg gut aufbereitet. Das Schilf ist weiträumig niedergeschlagen und die Pfade haben sich durch den Besucheransturm massiv verbreitert. Wir folgen weiter dem Flussbett Berg an.

Es lässt sich wunderbar gehen, so sieht Genusswandern aus. Es gibt aber auf dem Weg noch ein paar Kletterstellen, die auf wundersame Weise mit Seilen versehen wurden. An einer Stelle gab es sogar eine improvisierte Leiter.

Vor fünf Jahren sind wir das alles ohne Hilfsmittel geklettert. Trotz der Veränderungen auf der Wanderung erkennen wir alles wieder. Sogar alte Routen und Steine ,die wir alsTtritt benutzt haben, alles ist so vertraut als würden wir diesen Weg täglich gehen. Ich bin überwältigt, ich kann mir im Alltag kaum was merken aber ich erkenne einen Stein wieder den ich vor fünf Jahren als Trittstufe im Fels benutzt habe, sehr merkwürdig. Die Tour ist einfach nur schön. Wir queren immer wieder das Bachbett und schlängeln uns weiter zum Wasserfall.

 

Unterwegs treffen wir noch einige andere Wanderer die wir zum Glück bald abhängen. Sie waren Deutsche und sehr nett aber sie waren in unserem Barranco der nur uns gehört. Vor fünf Jahren haben wir auf der Tour ein Pärchen und eine Katze getroffen, heute ist hier Jahrmarkt. Aber wir laufen vor allen und hoffen auf einige ungestörte Minuten an unserem Wasserfall.

Wir verdanken unsere ungestörten Minuten am Wasserfall einem Zufall. Es gibt mehrer kleine Wasserfälle unterwegs, und die erscheinen oft unpassierbar, so dass man denkt, das Ziel erreicht zu haben. Und das geschah auch heute. Eine Traube von Wanderern hatte sich an einem Wasserfall niedergelassen in der Hoffnung, ihr Ziel erreicht zu haben. Da wir den Weg kannten und ihnen weit voraus waren, konnten wir ungestört die Atmosphäre des rauschenden Wasserfalls, der ohrenbetäubend die Felswand hinunterfloss, genießen. Fairerweise muss man sagen, dass uns vor fünf Jahren der selbe Fehler unterlaufen ist. Nur weil ein anderer Wanderer uns entgegen kam wussten wir es geht noch weiter.

 

Wir waren wirklich wieder an dem Ort der unser Leben veränderte. Ein Ort, der eine solche Faszination ausstrahlte, dass wir süchtig nach solchen Eindrücken wurden. Ein wundervoller Ort nicht für die breite Masse, nur für uns, und wir haben das Privileg an diesem Ort allein zu sein.

Bei einem Müsliriegel sitzen wir in diesem Felsköcher und schweigen, genießen es einfach vor Ort zu sein. An dem wunderschönsten Ort zu diesem Zeitpunkt und das nur für uns.

Nach und nach kamen die Anderen und der Felsköcher am Wasserfall füllte sich mit Menschen. Eigentlich ist der Ort dafür vorgesehen Unmengen an Wasser aufzunehmen und das kann er auch. Aber in Anbetracht der Menschenmengen wirkt dieser Ort mehr als überfüllt. Wir verabschieden uns von den anderen Wanderern und gehen wieder das Bachbett hinab. Nach der Hälfte des Abstiegs verlassen wir das Bachbett und gehen Richtung El Guro, einem verträumten Künstlerdorf.

 

 

 

Und das war die Geschichte zum Wasserfall und unserer tiefen Verbundenheit zu La Gomera, bzw. ist das nur ein Teil der Geschichte, aber es war der Anfang. Und wir wurden nicht enttäuscht, der Zauber wirkt immer noch.

Ein Rinnsal aus Wasser, aufgeschürfte Arme und Beine, all das war der Anfang, unvorstellbar.

Gute Nacht liebes Tagebuch

Ps: Vor fünf Jahren habe ich hier Reife Mangos geklaut. Und Memo an mich unreife Mangos schmecken wie Kaktus total scheiße.

 

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