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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Freitag, 3. Juli 2015

La Gomera Tag 8 Geocaching und Imada

Der Tag heute begann wieder mit der traurigen Routine, dass der Wecker um 8:30 klingelte. Wie jeden Morgen zog ich mir den Eisbärpelz in Form des Bademantels an und sondierte mal die Wetterlage. Mein erster Eindruck: ich bin ein Eisbär am falschen Platz. Der Planet brennt jetzt schon wie die Hölle.

Wir gingen erst einmal frühstücken und saßen danach auf dem Balkon. Und das total orientierungslos, wir hatten am Vorabend nicht wie üblich einen Plan für den Tag geschmiedet. Unsere Ausflugsplanung beinhaltet immer ein intensives Kartenstudium, der Reiseführer muss interpretiert werden usw. nur heute hatten wir gar keinen Plan.

Nun saßen wir also vor unserer aufgehängten Karte, schwitzten und starten total teilnahmslos auf das Stück Papier. Doch eine Idee kam nicht, wir schwitzten nur rum. Da das Geocachen in letzter Zeit ein wenig zu kurz kam schaute ich mal nach ob es in der Nähe besondere Caches gibt.

Und ich fand einen bei Imada, dort sollte ein verlassenes Haus stehen, was in einer Barrancowand stand. Da wollten wir heute hin. Unterwegs gab es noch drei weitere Geocaches, die man mit dem Auto anfahren konnte und die standen mit auf dem Plan.

Am ersten Cache an einer Steinmauer suchten wir uns dumm und dusselig bis eine junge Frau uns auf englisch fragte, ob wir eine Cache suchen. Wir antworteten mit "Ja" wortlos kramte sie ein paar Steine beiseite und offenbarte das Versteck. Und genauso schnell wie sie auftauchte verschwand sie auch wieder, wortlos.

So sah der Cache aus, ein Rohling für PET Flaschen unter Steinen. Völlig perplex trugen wir unsere Namen in das Logbuch ein und versteckten den Cache wieder. Was für eine merkwürdige Begegnung. Weiter ging es zu einem Friedhof, dort stand ein altes Haus und auch dort fanden wir einen weiteren Cache.

Vic wollte sich den Friedhof noch anschauen, das ist nicht so meins aber ich ging mit. An dieser Stelle möchte ich mal kurz die kanarischen Friedhöfe beschreiben. Man stelle sich eine Reihe Bahnhofsschließfächer vor, nur das jedes Fach die Größe eines Sarges hat und das auf vier Stockwerke verteilt. Dort werden die Toten reingeschoben und eingemauert. Wer Geld hat setzt als Tür einen fetten Mamorstein, der mit aufwendigen Fotoarbeiten verziert ist und irgendwie eine Mischung aus Kitsch und individueller Würdigung des Toten zu sehen ist. Wer arm ist bekommt nur die Klappe zubetoniert und mit Edding wird sein Name verewigt. Wie im Leben, haste was biste was. Das ist auch hier nach dem Tod so.

Der Hintergrund für diese Leichenstapelei ist relativ simpel. Man kann auf den Kanaren nicht einfach den Spaten zücken und ein Loch in die Erde schaufeln. Die Inseln bestehen aus massivem Lavagestein. Außerdem ist der Platz an ebener Fläche begrenzt und so wird eben nach oben geschichtet.

Aus Respekt vor diesem Ort habe ich bewusst auf das Fotografieren verzichtet, auch wenn es sehr interessante Bilder gegeben hätte.

Weiter ging es zu dem Ort Imada, ein typisches kanarisches Dorf mitten in den Bergen, wo sich nie ein Tourist hin verirrt. Es gibt keine Bars, keinen Supermarkt, nur kleine Häuschen mitten im Nichts. Was man auch bei der Anfahrt gemerkt hat, die Straßen wurden enger, die Serpentinen steiler, ich liebe es.

Über einen gut befestigten Weg bewegen wir uns in der Barrancoflanke.

 

Und dabei können wir ein wahnsinns Panorama beobachten. Ich habe einiges gefilmt, sobald wir zu Haus sind schneide ich das Material und es wird das obligatorische Urlaubsvideos geben, es lohnt sich dieses Mal reinzuschauen.

Der Weg wird immer mehr gomerisch rustikal, ist aber immer noch gut zu gehen.

 

Leider sind wir nicht zu dem verlassenem Haus gekommen, der eine Zugang war durch Kakteen so zugewuchert, dass es einfacher wäre sich nackt durch NATO Draht zu robben und der andere Zugang war in einer Steilwand. Uns schlugen immer wieder heftige Windböhen um die Ohren, so dass wir auf den Zustieg verzichteten. Nervenkitzel hatten wir im Urlaub schon, und wir müssen Fortuna ja nicht überstrapazieren.

Das war im Groben unser Tag, nicht spektakulär aber wir haben schöne Stunden auf der Wanderung verbracht.

Morgen gibt es eine besondere Wanderung, sie steht in keinem Reiseführer und es wird einem abgeraten, diese Tour im Sommer zu unternehmen. Wir werden sie in Angriff nehmen, wir haben uns heute Abend gründlich vorbereitet. Kartenmaterial ausgewertet, GPS Daten ausgelesen, endlich weg von den Rother-Touri-Touren. Wir gehen endlich wieder auf eigene Faust los. Das Abenteuer wartet auf uns und wir werden kommen.

Gute Nacht Liebes Tagebuch

 

 

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