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Zitat
Wilhelm Busch

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Dienstag, 30. Juni 2015

La Gomera Tag 5 San Sebastian Schuhe kaufen

Heute gibt es nicht sehr viel zu berichten, dennoch war der Tag entscheidend für unseren weiteren Urlaubsverlauf. Nach dem Frühstück machten wir uns leicht verkatert auf den Weg nach San Sebastian, der Hauptstadt von La Gomera. Laut Hotel sollte es hier einen kleinen Outdoorladen geben wo ich mir neue Wanderstiefel besorgen kann. Man hat uns die genaue Position auf einer Stadtkarte markiert. Frohen Mutes und mit dickem Kopp ging es los. Frustsaufen weil die Schuhe kaputt sind ist irgendwie auch nicht die Lösung mussten wir im nachhinein feststellen. Gestern war es noch lustig.

Wir fuhren also in das 30 km entfernte San Sebastian und waren ca. eine Stunde unterwegs. Die Serpentinen sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen entschleunigten das Vorankommen erheblich. Wer auf den Kanaren Auto fährt, sollte sich tunlichst an die Verkehrsregeln halten, denn ein Verstoß kann sehr teuer werden. Falsch Parken schlägt mit 100€ zu Buche.

Wir waren bisher noch nie in San Sebastian weil wir größere Städte meiden. Doch trotz der Enge und den tausend Einbahnstraßen hat die Stadt einen gewissen Flair.

 

Vic navigierte uns perfekt in eine Parellelstraße vom Outdoorladen. Und von dort ging es zu Fuß zum X auf der Landkarte. Ein X, das über den weiteren Verlauf des Urlaubes entscheidet. Schnell erreichten wir unser Ziel und standen vor einem Modeschuhgeschäft. Innerlich habe ich mich schon vom Wandern verabschiedet. Gab es Komunikationsprobleme bei der Beschreibung unseres Problems im Hotel? Oder hat der Herr sich beim Einzeichnen des Geschäftes vertan?

Aufgeben war keine Option, wir durchstreiften jede Gasse um das X auf der Karte, kreisförmig erweiterten wir den zu durchsuchenden Bereich. Doch es gab nichts außer Modegeschäfte und Bars. Total ratlos stehen wir mittlerweile auf einem großen Platz, der mit riesigen Bäumen begrünt ist und Schatten spendet. Wir wissen einfach nicht weiter. Als ich meinen Blick über den Platz wandern ließ, fiel mir ein vermeintlicher Klüngelladen auf, der hatte vor der Tür Trekkingstöcke stehen. Und das war kein Tourizeug, es war echtes Trekking Equipment.

Der Laden nannte sich Burrito was laut Google Übersetzer "Ponnyhaarschnitt" bedeutet aber dafür übernehme ich keine Garantie. Da auf spanisch Esel Burro heißt und wenn man das Logo beachtet hat es wahrscheinlich eher was mit Eseln zu tun. Vertraue niemals dem Google Übersetzer, das könnte peinlich werden. Stell dir vor du willst dir die Haare schneiden lassen und stattdessen bekommst du einen Esel.

Im Laden schilderte ich kurz mein Problem und die gute Frau kam mit mehreren Stiefeln wieder. Und da war mein nächstes Problem. Das war ein echtes Wandergeschäft und dementsprechend waren an Schuhen auch einige große Marken wie Salomon vertreten. Und das Equipment geht ins Geld, Geld, was die Reisekasse eigentlich nicht hergibt. Doch ich hatte Glück, es gab einen reduzierten Stiefel für 55€ und der passt auch. Er ist nicht wirklich hochwertig aber er ist knöchelhoch hat eine grobe Profilsohle und ist meine einzige Option mobil zu bleiben.

 

Wenn ich intensiver über die Situation nachdenke und mir vorstelle, wie die Guanachen (Uhreinwohner der Kanaren) sich in den Bergen fortbewegt haben, habe ich ein wirkliches Erste-Welt-Problem gehabt.

Glücklich machen wir uns auf den Rückweg ins Hotel. Vorher kauften wir noch ein und eine Stunde später waren wir wieder zurück. Eine Tour zu starten lohnt sich nicht, dafür ist es schon zu spät und so ließen wir den Tag mit Rumgammeln und Lesen ausklingen.

An der Stelle eine obligatorische Buchempfehlung von mir. "Der Große Tripp Wild" von Cheryl Strayed. Im Wesentlichen geht es um eine Frau, die ihr Leben an die Wand gefahren hat und beschließt, ihr Leben auf dem Pacific Crest Trail (Ein Fernwanderweg von Mexiko nach Kanada) in den Griff zu bekommen. Wer sich ein wenig mit dem Mehrtagestourenwandern auskennt, leidet förmlich bei jeder neuen Blase der Protagonistn innerlich mit. Sehr gut zu lesen und unterhaltsam.

Morgen geht es entlich wieder los Wandern. Göthe hat gesagt "Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen". Und das stimmt auch, man erlebt seine Umwelt viel intensiver, man ist Teil seiner Umwelt. Die Technik ist heute unwahrscheinlich fortschrittlich, 360° Panoramen werden mit dem Handy fotografiert und an Hinz und Kunz über Sociel Networks verbreitet. Mit Google Streetview kann man vom Sofa aus durch Rom fahren. Doch keine dieser Techniken kann das intensive Erlebnis des wirklich vor Ort gewesen seins ersetzen. Der Hochleistungsrechner Gehirn baut dir die schönste Ansichtskarte der Welt in Form von Erinnerungen und speichert sie für immer und niemand kann sie dir nehmen.

Und genau aus diesem Grund tun wir uns den "Scheiß" immer wieder an. Es gibt kaputte Füße, zerschrammte Waden und das ein oder andere Risiko. Aber das Erlebte und die daraus resultierenden Erinnerungen sind den "Scheiß" alle mal Wert.

Im dem Sinne lauft los, habt Spaß

Gute Nacht liebes Tagebuch

PS: Immer wenn uns auf Gomera irgendetwas verrückt erscheint oder unerklärlich ist kommentieren wir es wie vor fünf Jahren nur mit den Buchstaben "TG" that's Gomera. Erdrutsch auf der Straße "TG" Steinschlag im Gebirge "TG" Katze beißt Vic "TG". So ist das auf der Insel einfach alles "TG".

 

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