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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Donnerstag, 9. Juli 2015

La Gomera Tag 15 Die Abreise

Ich möchte unseren Urlaub mal in ein paar Zahlen kurz zusammenfassen.

La Gomera ist 3487 Km von Hildesheim entfernt. Und für die An- und Abreise musten wir 24,5 Stunden investieren.

La Gomera hat im Durchmesser 25 Km, wir fuhren mit dem Mietwagen 690 Km und Wanderten 110 Km zu Fuß über die Inseln. Beeindruckende Zahlen wenn man sich die Größe der Insel vor Augen führt.

Bereits um 08:45 Uhr mussten wir unser Hotel verlassen, wir schafften noch ein kurzes Frühstück und ein wenig zerknittert sitzen wir in einem Bus, der uns zum Hafen von San Sebastian bringt. Von dort ging es weiter mit der Fred Olsen Fähre nach Teneriffa.

Die See ist ein wenig kabbelig aber die 45 minütige Überfahrt verläuft ohne besondere Ereignisse. Die eigentliche mentale Herrausforderung steht uns noch bevor. Vom Hafen auf Teneriffa wurden wir wieder in einen Bus verfrachtet und an der Playa de las Americas unserem Schicksal überlassen. Unser Gepäck konnten wir in einem Hotel abgeben und dann mussten wir zwei Stunden rumhängen, bevor der nächste Bus uns zum Flughafen Süd brachte.

Die Playa de Las Americas ist der Vorhof zur Hölle, ach was sage ich, es ist der Höllenschlund des Pauschaltourismus. Riesige Hotelkomplexe, die architektonisch absolute Katastrophen sind. Dazu Menschen über Menschen, und jeder läuft in Badesachen durch die Stadt. Egal ob Supermarkt oder Hotellloby. Ein Ort an dem der Anstand der Dummdreistigkeit gewichen ist.

 

Dieses Mal waren wir vorbereitet und wir wussten, dass unser Reiseveranstalter uns hier Abladen würde. Besser machte es die Umgebung trotzdem nicht. Zwei Stunden in einem schrecklichen Hotel rumzuhängen ist nicht unser Ding und so machen wir das was wir am besten können. Wir stiefeln einfach mal los, unser Ziel war das Meer. In der Stadt ist das Klima einfach nur zum Ersticken in jeglicher Hinsicht. Am Meer erhofften wir Weitsicht und Linderung.

Unterwegs versuchten wir uns noch an zwei Geocaches, aber hier hat man zum Suchen keinen ruhigen Moment und wir brachen ab. Vic besorgte uns im Supermarkt noch zwei eiskalte Limonaden und die schmeckten einfach nur göttlich. Der Hintergrund ist, dass wir über den Tag auf Gomera immer nur abgestandenes warmes Wasser aus unseren Trinkschläuchen getrunken haben und das wird geschmacklich irgendwann zu einer echten Herrausforderung.

Eine Unart fiel mir noch im Bezug auf die ortsansässigen Touristen auf. Die mieteten sich Elektrofahrzeuge, die eigentlich für Menschen mit Gehbeeintrachtigung entwickelt sind, und fahren ihre fetten Kinder und sich durch die überfüllte Tourimeile. Übrigens kann man die Playa de las Americas locker in zwanzig Minuten zu Fuß durchqueren, wirklich weitläufig ist das Areal hier nicht.

Innerlich habe ich das Bedürfnis, erst die dämlichen Eltern von der Gehilfe zu treten und danach die dicken Kinder. Sich zu motorisieren um den Aktionsraum zu erweitern ist nicht verwerflich, aber aus purer Faulheit ein Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigung zweckentfremden für mich schon.

Gott sei Dank gingen die zwei Stunden Wartezeit auch rum und es ging weiter mit dem Bus zum Flughafen. Beim Sicherheitscheck wurde mein Handgepäck erst einmal gründlich auseinander genommen. Dort war meine ganze Kameraausrüstung drin und jedes Objektiv wurde begutacht. Witzig fand ich aber als der Sicherheitsmann meine Taschenlampe fand, er guckte in den Reflektor und schaltetet die Lampe an. In der Bedinungsanleitung steht man soll das nicht machen. Ich kann mir in dem Augenblick gut vorstellen, wie flimmernde Punkte über seine Netzhaut flitzen. Ein wenig Schadenfreude sei mir gegönnt, immerhin hat er beim Zerlegen des Rucksackes mein Buch total zerknittert.

Das war die letzte Hürde und um 16:20 Uhr Ortszeit startete ganz nach Zeitplan unser Flieger.

Als wir nach 13,5 Stunden Abreise endlich wieder auf dem heimischen Sofa saßen, zauberte ich noch zwei Dosen Dorada aus dem Gepäck und damit endet unser La Gomera Abenteuer 2015.

 

Fazit

Meine Ängste, dass eine erneute Reise nach La Gomera die wunderschönen Erinnerungen von vor fünf Jahren zu Nichte machen können, war mehr als unangebracht. Ganz im Gegenteil, sie wurden sogar noch verstärkt und der Plan steht, in fünf Jahren kommen wir wieder. Und warum nicht gleich nächstes Jahr wieder auf die schönste der kanarischen Inseln?

Ganz einfach, die Welt hat noch so viele schöne Orte für uns bereit und da müssen wir auch noch hin.

Adios La Gomera

Das Hotel

Das Hotel Jardin Tecina ist wirklich eine Empfehlung. Die Lage am verträumten Fischerdorf Playa de Santiago bietet gerade Ruhesuchenden einen idealen Ausgangspunkt um die Insel La Gomera zu entdecken.

Ein Mietwagen bietet hier die beste Möglichkeit. Mietwagen können direkt im Hotel gemietet werden.

Trotz der Größe des Hotesls verläuft sich das Ganze. Man hat vielmehr das Gefühl, in einem kleinen kanarischem Dorf zu wohnen, der wundervolle Garten unterstreicht das Ganze noch.

Das Essen ist allerdings eher Mittelmaß mit Ausreißern nach oben und unten. Es wird in Bufettform angeboten und ist oft zerkocht und lauwarm. Es wird sich die Mühe gemacht vegetarische Gerichte zu kennzeichnen. Doch das passiert nicht zuverlässig. Reis mit Schweinefleisch ist halt nicht vegetarisch, manchmal fehlen sie ganz.

Das Frühstück ist für kanarische Verhältnisse sehr gut und reichhaltig.

Das ist keine ausführliche Hotelbewertung, vielmehr eine kurze Einschätzung. Nach zwei Besuchen von jeweils 14 Tagen kann ich das Hotel nur mit gut bis sehr gut bewerten. Wer die An- und Abreiseprozedur nicht scheut und wech vom Viehtrieb des Pauschaltourismus möchte, sollte im Jardin Tecina einen Urlaub in Erwägung ziehen.

 

Zum letzten mal gute Nacht liebes Tagebuch, gute Nacht La Gomera.

 

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