Dieses Blog durchsuchen

Willkommen

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

profile for vunds

Samstag, 12. Juli 2014

Teneriffa Tag 9 El Portillo

Teneriffa Tag 9 El Portillo

 

Oder der Spinnenberg

 

Der letzte richtige Tag auf Teneriffa bricht an. Zum letzten Mal üben wir die lieb gewonnenen Rituale aus. Nach dem Frühstück Rucksack packen Stiefel schnüren und den Mietwagen Konny durch enge Serpentinen quälen. Wenn ich die Rückreise zum Flughafen morgen mit einberechne haben wir die 1000 Km Grenze in 10 Tagen geknackt.

Ein letztes Mal sollte es in die Berge gehen. Anhand von zwei Geocaches bastelten wir uns eine kleine Tour in der Nähe von El Portillo. Es sollte auf einen Berg gehen von dem man einen super Ausblick auf den El Teide hat.

So schlängelten wir uns ein weiteres Mal hoch in das Gebirge durch die Wolken bis wir über den Wolken von tief blauem Himmel und Sonne begrüßt wurden. Wir hatten diesmal unsere Straßenkarte im Hotel vergessen, doch die Wege sind uns mittlerweile gut bekannt. Und so standen wir relativ schnell am Ausgangspunkt der Wanderung.

Als ich den Berg sah fragte ich Vic wollen wir das wirklich machen ?

Die Sonne brannte sehr intensiv und am Berg war null Schatten zu sehen. Nur karger Fels und verdammt hoch sah es aus. Die Höhenmeter machten mir bei der Witterung Angst.

Vic kommentierte meine Zweifel nur mit den Worten:"Wir ziehen das jetzt durch".

Wir konservierten uns noch mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 50 und schlossen unsere Trinksysteme an die drei Liter Wasser im Rucksack an. Ein enorm

nützlicher Ausrüstungsgegenstand, da immer Wasser zur Verfügung steht trinkt man öfter kleine Mengen und schwitzt nicht so stark. Der Körper bleibt konstanter leistungsfähig.

Gut gerüstet machten wir uns über einen breiten Weg auf zum Berg. Der Weg wird immer schmaler und führt durch Gestrüpp. Die Vegetation ändert sich schnell und wir laufen nur noch über loses Lavagestein. Die Sonne brennt aber der Blick über die Wolken ist wie immer atemberaubend. Wir wollten noch die Geocaches heben aber die lagen so weit vom Weg ab das wir es aufgaben sie zu finden. Vic hatte dabei mit einem großen Problem zu kämpfen. Zwischen den Felsen haben riesige Spinnen ihre Netze gespannt und warten auf Beute. Wir sind ihnen hoffentlich zu groß. Aber die Spinnennetze sind wirklich überall und bis zu einem Meter breit.

Also lotste ich uns aus dem Geröllfeld um die Spinnennetze wieder raus. Vic hast Spinnen in jeglicher Form und nähert sich nur auf zehn Meter diesen Tieren. Nach dem wir wieder auf dem Weg waren ging es rasch weiter. Es ließ sich verdammt gut gehen und wir waren schnell.

Als wir halb um den Berg rum waren gab es ein wunderschönes Panorama mit dem Hauptdarsteller El Teide. Ein imposanter Berg, der höchste Spaniens über 3700 Meter hoch und selbst im Sommer kann die Kuppe Schnee bedeckt sein. Der Berg fasziniert mich so lange ich mich mit Teneriffa beschäftige. Irgendwann werde ich da mal zu Fuß rauf gehen das habe ich mir fest vorgenommen. Nur in diesem Urlaub passt es nicht in unser Konzept.

Man könnte leicht mit der Seilbahn dort hoch doch das möchte ich nicht, den Blick von oben will ich mir verdienen. Ja Träume braucht der Mensch. Und während ich ein Foto nach dem anderen schieße setzt sich ein kleiner Schmetterling auf meine Kamera.

Vic lacht mich aus und ich frage was los ist. Sie scherzt: Der Mann steht so lange in der Botanik rum und fotografiert das sich sogar die Schmetterlinge auf ihm absetzen. Ich muss schmunzeln, ja ich kann mich wirklich sehr lange mit dem Fotografieren aufhalten.

So gehen wir weiter mit dem Teide Panorama im Blick.

Die Vegetation ändert sich wieder und abgestorbene Bäume säumen den Weg. Zu Vics Leidwesen haben die Spinnen wieder ihre Netze über den Weg gespannt. Es müssen Tausende von ihnen auf diesem Berg wohnen. Vic tauft den Berg den Spinnenberg.

Ich muss also als Vorhut mit einem Stock bewaffnet der Gattin den Weg frei räumen. Was tut man nicht alles :-)

Wir gingen jetzt wieder Berg ab und waren kurze Zeit später wieder am Ausgangspunkt. Wir blicken ungläubig auf unsere Uhren. Wir waren nur 45 Minuten unterwegs. Auf der Karte sah das nach mehr aus. Wir sind total überrascht.

Das ist ein gutes Beispiel dafür das auf den Kanaren Entfernungen schwer visuell einzuschätzen sind. Die Weitläufigkeit wie auch das Licht und die Topographie können einem schnell zu einer Fehleinschätzung verleiten. Der auf mich sehr einschüchternde Berg war nicht mehr als ein Spaziergang. Eine andere Tour auf der man denkt ach den cm. auf der Karte laufe ich in zehn Minuten kann sich über Stunden hinziehen.

Diese Kontraste sind ein Grund für uns diese Inseln so zu lieben. Am Auto beratschlagen wir was wir tun sollen das ging schneller als gedacht. Eine alternativ Tour können wir nicht planen unsere Karte liegt ja im Hotel. Also suchen wir mit dem GPS noch einen Geocache in der Nähe und machen uns wieder auf dem Weg ins Hotel. Die Anfahrt dauerte vier mal so lange wie die Tour.

Aber trotzdem war es sehr schön, das Panorama und das Feeling über den Wolken zu laufen. Nur auf die Spinnen hätte Vic gern verzichtet. Ich hätte die so gern fotografiert aber im Wind schaukelten die Biester in ihren Netzen so das ich kein Foto hin bekommen habe. Und Vic wollte auch nicht mehr auf mich warten.

Auf dem Rückweg machten wir einen unfreiwilligen Abstecher in das Touristen Zentrum von Puerto de La Cruz (Ja ich habe eine falsche Abfahrt genommen).

Das fand ich gruseliger als die Spinnen auf dem Spinnenberg. Aber so lerne ich unser kleines Hotel an der Bucht und die ganzen schönen Erlebnisse auf Teneriffa noch mehr zu schätzen.

Wir verbringen den Rest des Tages mit Lesen und Relaxen und ein bisschen Wehmut kommt auf. Die Zeit ging mal wieder zu schnell vorbei. Die Aussicht auf den zermürbenden Alltag trübt die Stimmung. Morgen haben wir noch einen harten Ritt vor uns, um 12:00 Uhr müssen wir das Hotel verlassen und unser Flieger in die Heimat startet erst um 20:30.

Vielleicht besuchen wir noch den botanischen Garten in Puerto de La Cruz mal sehen.

Mein letzter Blogeintrag zum Thema Teneriffa wird erst Montag Abend zu lesen sein. Da schreibe ich noch ein kleines Fazit und eine Hotelbewertung.

 

Zum letzten mal von Teneriffa

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen