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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 12. Juli 2014

Teneriffa Tag 8 Teno Gebirge und Masca

Teneriffa Tag 8 Teno Gebirge und Masca

 

Oder den eigenen Vorsätzen untreu geworden

 

Wenn man sich ein wenig über Teneriffa informiert stößt man zwangsläufig auf drei Orte die als Touri unbedingt gesehen werden müssen. Da wären der Teide, Loro Parque und die Masca Schlucht. Alleine schon die aufdringliche Forderung des Internets ich müsste da unbedingt hin hat mich im Vorfeld dazu bewegt diese Orte bei der Reiseplanung außen vor zu lassen.

Es kam natürlich mal wieder anders als geplant aber meine Vorahnungen wurden bestätigt.

Zum Anfang. Eigentlich wollten wir heute den Westen der Insel erkunden. Statt eine Rother Wanderroute wollen wir auf eigene Faust los und die Schönheit der Insel erleben.

Als erstes wollten wir den westlichsten Punkt der Insel mit dem Wagen ansteuern und dann spontan schauen wo es uns hintreibt. Da dort auch ein paar Geocaches liegen sollten erfuhren wir das es ein Problem mit der Straße geben soll, Genaueres wußten wir aber nicht.

Also sind wir einfach mal drauf los gefahren um unsere kleine Welt um eine Erfahrung weiter zu bereichern.

Nach ca. 1 Stunde erreichten wir die Küstenstraße zum westlichsten Punkt Teneriffas und mussten anhalten. Die Straße ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Und das schon seit über einem halben Jahr.

Wir nehmen solche Warnungen auf den Kanaren sehr ernst, es kommen hier genug Menschen durch Steinschlag um. Also orientierten wir uns auf der Karte neu und fanden ganz in der Nähe einen Strand, so fuhren wir einfach mal dort hin. Diese Freiheit einfach durch die Lande zu fahren um zu Entdecken und Erleben ist traumhaft.

Baden ist nur leider gerade aufgrund der Flut wenig ratsam und nach kurzer Verweildauer musste ein neuer Plan her.

Vic würde gern mal die Masca Schlucht sehen und ich würde das aufgrund meiner Recherchen gern vermeiden. Da ich aber auch keinen Alternativplan habe und Stillstand den Tod bedeutet machten wir uns auf zur Masca Schlucht. Wenn ich ehrlich bin war ich schon neugierig was so besonderes an der Schlucht sein soll und einmal rein schauen schadet bestimmt nicht.

Kurze Zeit später quälten wir unseren Mietwagen Konny durch das Teno Gebirge über unendlich lange Serpentinen.

An einem Aussichtspunkt machten wir Halt um genau das Gegenteil zu tun wofür dieser Ort erschaffen wurde. Nämlich keine Aussicht genießen. Alles liegt in dicken Wolken verhangen und die Wolken schießen durch den Wind in nebelartigen Schwaden über unsere Köpfe hinweg.

Das ist immer wieder faszinierend wenn die Suppe nicht so dick wird das man kaum noch durchfahren kann.

Jetzt führen uns die Serpentinen steil Berg ab und wir können schon den Ort Masca sehen. Die Wolken sind auch verschwunden und der Himmel präsentierte sich in seinem schönsten Blau.

Der Ort Masca besteht aus wenigen Häusern und einer Serpentinenstraße.

Als wir in den Ort fuhren wurden meine Befürchtungen Realität. Reisebusse,Menschenmassen und ein riesiges Durcheinander bedingt durch den Parkplatzmangel.

Auch wir finden keinen Parkplatz und folgen der Straße. Die wird immer enger der Belag wird zum Abenteuer und es geht wieder steil bergauf. Plötzlich entdecke ich einen Reisebus der von ganz oben auf uns zu fährt. Die Straße ist kaum breit genug für zwei PKW wie soll ich nur an dem Bus vorbeikommen schoss mir durch den Kopf. Leichte Panik macht sich breit. Zum Glück gab es eine kleine Haltebucht, obwohl das übertrieben ist. Die Straße war keinen Meter breiter und es gab eine Markierung. Nur dadurch habe ich die Bucht als solche überhaupt erkannt.

Ich hielt an, die Chance das der Bus an uns vorbeikommt ist hier am höchsten. Ein ungeduldiger Touri der hinter mir fuhr überholte mich. Danach folgten zwei einheimische Fahrer (ein Mini Bus und ein T4) sie überholten mich aber nicht sondern hielten hinter mir.

Der Mietwagen der uns überholte traf nun auf den Reisebus. Das muss eine schöne Rangiererei in den Serpentinen gewesen sein der Bus brauchte ewig bis zu uns, den Mietwagen konnten wir nicht mehr erkennen.

Die Kurven waren übrigens so eng das der Bus sie nur in drei Wendezügen überhaupt überwinden konnte. In den Minuten des Wartens entschlossen wir dem Weg nicht weiter zu folgen. Ich möchte nicht von einem Bus in der Kurve überrascht werden und die Fahrer sind hier nicht für ihre Rücksicht bekannt.

Am Vormittag habe ich noch vor Vic geprahlt ich könnte auf einer Briefmarke wenden wenn es sein muss ( wir hatten uns verfahren und mussten umdrehen) das ich das heute noch tun werde war mir nicht bewusst. Als der Bus an uns vorbei gefahren ist winke ich die Autos hinter mir an uns vorbei. Sie überholen. Vic und ich sondieren die Lage jetzt muss es schnell gehen, wenden auf einer Bergstraße die nicht viel breiter ist als das Auto lang. In wenigen Zügen stehe ich wieder Richtung Berg ab und habe dabei nur ein Auto ausgebremst, reife Leistung. Memo an mich keine Sprüche mehr über meine Fertigkeiten klopfen, es kann schneller kommen als man denkt.

Wir fuhren wieder nach Masca und fanden einen Parkplatz. Als wir ausstiegen konnten wir den vollen Umfang des Viehtriebes namens Massentourismus bestaunen.

Wir suchten uns einen Platz an einer Mauer und bestaunten die Masca Schlucht.

Ich muss zugeben das mich der Anblick schon in seinen Bann zieht. Es ist traumhaft schön. Und die Wanderung Richtung Meer muss noch viel schöner sein. Es hat seinen Grund warum so viele Menschen hier her wollen.

Ich habe die berühmte Wanderung für uns in Deutschland aus zwei Gründen schon ausgeschlossen.

Zum Einen die Logistik. Man stellt seinen Mietwagen in Los Gigantes ab und fährt mit dem Bus nach Masca. Dort kauft man sich ein Ticket für das Boot und wandert Richtung Meer. Die Boote haben feste Abfahrtzeiten und wenn man unten ist kann man mit den anderen Wanderern per Boot wieder Richtung Los Gigantes.

Das sind mir zu viele zeitliche Verbindlichkeiten für eine Wanderung.

Zum Zweiten ist es der schon angesprochene Viehtrieb. Durch die festen Bootszeiten und dem öffentlichen Nahverkehr wird man in Massen durch die Schlucht gehetzt und das finde ich blöd.

Der Weg an sich ist bestimmt wunderbar und ich habe viel Gutes darüber gelesen. Aber man muss ja nicht jeden Blödsinn mitmachen.

Nachdem wir unsere Eindrücke gesammelt haben fahren wir wieder zum Hotel. Es ist unglaublich wie viel Km wir schon mit dem Auto gerissen haben. In sieben Tagen haben wir das Doppelte an KM zurückgelegt wie unser vor zwei Monaten gekauftes Auto in Deutschland auf dem Tacho hat.

Wieder im Hotel schauen wir unserem neuen Freund zu wie er einen alten Ziegenenstall umbaut.

Hintergrund der Geschichte ist das seit gestern ein wunderlicher alter Mann von der anderen Buchtseite tonnenweise Baumaterial zu einem verfallenen Gebäude unterhalb unseres Balkons schleppt.

Der schleppt scheinbar unermüdlich einen Zementsack nach dem andern die zwei Kilometer Strecke (Hin und Rückweg).

Auch Bauholz und Gasflaschen werden auf seinen Schultern zu der Ruine gebracht. Voller Respekt vor der körperlichen Leistung schauen wir dem Treiben zu. Wer braucht da schon Fernsehen.

Fazit des Tages, die Masca Schlucht ist von oben schon beeindruckend nur gibt es kein Real Life Photoshop um die Massen von Menschen Weg zu retuschieren.

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

Ps: Serpentinen sind wie Überraschungseier du weißt nie was drin ist (Reisebusse, Steine, Nebelwände).

 

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