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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 5. Juli 2014

Teneriffa Tag 2 Die Küstenwanderung

 

 

Oder als die Eidechse das Fliegen lernte

 

Der Tag begann mal wieder viel zu früh, warum muss man im Urlaub auch bis 03:00 nachts auf dem Balkon abhängen. Aber pünktlich um 8:00 Uhr krochen wir nicht wirklich ausgeru aus den doch sehr bequemen Hotelbetten.

Wir testeten erst einmal das Frühstück an. Südliche Länder sind ja nicht gerade für ihre üppige Frühstückskultur bekannt aber hier im Hotel übertreibt man den Minimalismus doch ein wenig. Egal wir werden satt und der Kaffee ist gut.

Unsern ersten richtigen Tag auf Teneriffa wollten wir damit beginnen die nähere Umgebung kennenzulernen. Auch das Suchen nach Einkaufsmöglichkeiten stand auf dem Plan. Und wenn wir schon einmal unterwegs sind kann man ja auch ein wenig geocachen.

Wir entschlossen uns einen Teil des Küstenwanderweges der unser Hotel kreuzt zu begehen. Ich weiß Küstenwanderweg klingt nach Fahrrad fahren in Holland. Doch wir sind ja auf Teneriffa, also nichts mit Strandspaziergang.

Als Ziel war ein zerfallenes Kloster in den Klippen angedacht, nur ein kleiner Spaziergang.

Wir rödelten also auf und die Verwandlung vom übermüdeten Touri zum Hightech Spezialeinsatz- Sonderkommando- Menschen wurde vollzogen. Keine Ahnung wie das immer passiert, da packe ich den Rucksack für einen Spaziergang und sehe danach aus als würde ich Afghanistan im Alleingang die Demokratie schenken. Was solls.

Mit noch leicht schweren Beinen schlenderten wir durch unseren Ort um den Einstieg zur Wanderung zu suchen. Auf dem Weg entdeckten wir noch einen total urigen Tante Emma Laden zum Einkaufen, perfekt.

Das Wetter ist heute mal wieder total bewölkt und mit ca. 20°C angenehm zum Gehen. Auf meinen Hut als Sonnenschutz kann ich heute verzichten.

Die Wanderung beginnt auf gut befestigten Wegen direkt an den Klippen der Küste. Ein wahnsinns Ausblick und Panorama. Die müden Füße werden immer entdeckungsfreudiger. Bald schon finden wir den ersten Geocache und wandern weiter die Küste entlang. Dabei geht es immer wieder mal steil bergab und wieder rauf. Wir genießen unsere ersten Schritte auf Teneriffa sehr.

Schon kurze Zeit später erreichten wir das zerfallene Kloster. Theoretisch ist es möglich ein nicht verschlossenes Tor zu passieren und die 1000 Stufen nach unten zu gehen. So ein Verbotsschild ist kein Hindernis. Wir verzichten aber auf den Abstecher, allerdings nur weil wir denken das man unten auch nicht mehr sieht als von oben.

Viel zu schnell haben wir unser eigentliches Ziel erreicht. Wir entschließen uns spontan den Küstenwanderweg weiter zu folgen. Ein Blick auf das GPS zeigte noch ein paar Geocaches auf dem Weg an und unser Entdeckersinn arbeitete auf Hochtouren.

Es ist einfach nur schön auf dem Weg, er führt an exponierten Stellen mit geiler Aussicht vorbei und biegt im selben Augenblick in eine dschungelartige Vegetation ab.

An einer Stelle wurden wir etwas stutzig, da lag doch eine Absperrbarke mit der Aufschrift Steinschlaggefahr im Graben. Und die zu passierende Stelle hatte Potential für Steinschlag. Dieser Weg wird aber so stark wie die Hildesheimer Fußgänger Zone frequentiert. Also passieren wir die Stelle auch, wahrscheinlich ist der Steinschlag schon längst vorbei.

An der Küste fällt uns auf das die Klippen ein Eldorado für Menschen sind, an den unmöglichsten Stellen sind Angler und trotzen der Naturgewallt. Und sie müssen fliegen können oder wohnen fest in den Felsen. Die Krönung war ein Plateau mit der Größe einer Briefmarke, dort standen drei Zelte. Man campt also auch gerne in den Klippen. Wie man an solche Stellen kommt ist uns aber schleierhaft.

Vic fand noch einen Geocache auf dem Weg und wir beschlossen langsam den Rückweg anzutreten. Auf dem Rückweg widmeten wir uns noch einem sogenannten Multi Cache (mehrere Aufgaben müssen erfüllt werden um an die Zielkoordinaten zu gelangen). Und das in einer grandiosen Landschaft. Die ersehnte Tupperdose konnten wir dann auch noch finden. Allerdings musste dafür eine kleine Klettereinlage durchgeführt werden. Nach dem wir auf dem kleinen Berg waren stellten wir fest es gibt auch einen total einfachen Weg. Ja die Navigation nach Luftlinie hat so ihre Tücken, war aber trotzdem geil.

Wir wanderten weiter zurück bis zum Kloster und rasteten dort ein wenig.

Um uns haben wir einige Eidechsen im Gebüsch ausgemacht und ich versuchte sie zu fotografieren. Das ist gar nicht so einfach. Zum Einen verstecken sie sich gern und zum Anderen leiden sie alle unter ADHS. Sie bleiben keine zwei Sekunden am Platz und schon rennen sie weiter. Da die kleinen richtige Fressmonster sind und sich alles schnappen was auf den Boden fällt probierte ich einen kleinen Trick aus. Ich warf einen Kieselstein vor meine Füße in der Hoffnung das die Eidechsen darauf zu stürmen würde und ich mein Foto bekomme. Gesagt getan und dann das: vor mit sitzt ein ca. 20 cm. Exemplar. Die Eidechse war in der perfekten Pose, das Licht leuchtete sie perfekt aus und ich hatte freies Schussfeld mit meiner Kamera. Also schnell fokussieren Auslöser drücken und......

Das Viech startete durch, direkt auf mich zu und landete in meinem Hosenbein. Ich habe mich so erschrocken das ich aufgesprungen bin und einige Bewegungen der Fußball Nationalmannschaft nachamte. Es ging alles total schnell und ich erinnere mich nur noch an eine 20 cm. Eidechse die im hohen Bogen aus meinem Hosenbein flog. Die pure Wildnis und ich bin dabei. Vic lag vor Lachen fast am Boden und auch ich konnte mich kaum noch halten.

Aber ein guter Jäger gibt nicht auf auch wenn er gegen Drachen fotografiert. Und ich habe doch noch ein paar gute Aufnahmen bekommen.

Nach dem Erlebnis ging es weiter Richtung Hotel.

Plötzlich mussten wir beide stehen bleiben. Ein Hund so groß wie ein Pferd kam auf uns herrenlos zu. Der wirkte irgendwie sehr bedrohlich. Im Reiseführer wird empfohlen immer einen Wanderstab mit sich zu führen um wilde Hunde abzuwehren. Einen Stock hatten wir nicht. Hätte wahrscheinlich auch nichts gebracht, das Tier sah aus als würde es Baumstämme fressen und danach Sägemehl kacken.

Wir ignorierten ihn und guckten blöd in die Landschaft ohne zu atmen. Unsere Herzen pochten aber das Ungetüm zieht an uns vorbei aber nicht ohne uns zu mustern. Nach dem der Hund hinter einer Kurve verschwand verschwanden auch wir ganz schnell.

So ein Stress. Der weitere Rückweg war aber entspannt.

Wir kauften noch im Tante Emma Laden Wein ein und begaben uns ins Hotel. Aus dem Spaziergang wurden gute 4 Stunden mit total tollen Eindrücken.

Als Belohnung gönnten wir uns noch ein Dorada und ein gutes Buch auf dem Balkon. Leider ist es sehr schattig und wir müssen in Jacke und langer Hose auf dem Balkon sitzen.

Wir mussten dann leider noch feststellen das unsere Mischbatterie in der Dusche nur digital zu steuern ist, klingt erst einmal sehr fortschrittlich. In der Praxis bedeutet das entweder man wird gekocht oder erfriert. Ich wusste bisher noch nicht das eine Mischbatterie hakeliger als eine Gangschaltung sein kann.

Zum Abendessen sage ich noch nichts, das ist ein Spannungsbogen ;-)

Fazit des Tages, UV Licht dringt auch durch geschlossene Wolkendecken. Ich habe mir ein wenig die Glatze verbrannt und eine unschöne Touri Röte im Gesicht. Sonnenbrand ohne Sonne verrückt. Und Eidechsen können Fliegen.

 

In dem Sinne

 

Habe ich noch einen.

Für unsere Sicherheit ist hier gesorgt vor jedem Hotelzimmer hängt ein Feuerlöscher aber die meisten sehen so aus. Unser ist intakt habe es kontrolliert.

 

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

 

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