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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Freitag, 17. Juni 2016

Playa Los Gorriones Tag 7 Fuerteventura

Der Heutige Tag begann mal wieder Wolkenverhangen, was aber gut zur heutigen Unternehmung passt. Eine größere Tour war nicht drin weil Vic unbedingt zum Fußballspiel im Hotel sein wollte. Also machten wir uns vom Hotel aus auf entlang des Kilometer langen Strandes. Das hatten wir so wie so vor. Und die Ausmaße vom Strand sind unglaublich, Strand länger als man in die Ferne schauen kann. Und es sind kaum Menschen unterwegs, oder sie sind es doch und man sieht sie einfach nicht.
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Auch wenn die Vegetation sehr karg ist es gibt sie. Und die stachligen Gewächse sind mit ihren urigen Formen sehr schön anzusehen. Wir haben gerade Flut und einige Strandabschnitte sind nicht ohne nasse Füße zu bekommen passierbar. wir wechseln auf einen höher gelegenen Küstenabschnitt und marschieren durch eine Wüstenlandschaft mit ganz eigener Faszination.
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Dabei lassen wir immer wieder den Blick über den endlos wirkenden Atlantik schweifen. Abgesehen davon tut es gut einmal ein paar schritte zu tun ohne nennenswerte Höhenmeter überwinden zu müssen. Sogar zur Essensausgabe müssen wir einige Meter nach oben steigen.
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Wir widmen uns noch einem Geocache und lassen uns den Wind um die Ohren Pfeifen. Auf Fuerteventura scheint es nur folgende Wetterzustände zu geben, Stürmisch und weniger Stürmisch. Was der Name Fuerteventura (starke Winde) ja schon impliziert. Wir Wandern ganz unbeschwert weiter an der Küste entlang und entdecken ein seltsames Gebilde.
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Wie sich rausstellte war es eine Snack Bar mitten in der Wüste. Wir überlegten etwas wie man mit der Situation nun umgehen soll. Aber die Neugier war größer und wir betraten den Überseecontainer mit vorgelagerter Holzterrasse. Und zu unserer Überraschung herrschte dort reges treiben. Sofort kam ein gut gekleideter Kellner zu uns und bat uns freie Platz Wahl an. Der gute Mann passte so gar nicht in das leicht heruntergekommene Ambiente. Vielmehr erwartet man am Eingang den dicken Koch mit Haarnetz und fleckigem Feinripp Unterhemd, wie er sich mit dem Kochlöffel unter dem Arm kratzt.
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Wir suchten uns einen Tisch und erwischten natürlich prompt den, wo der dicke Mops des Besitzers Siesta hält. Sofort wurde versucht das schwerfällige Tier zum aufstehen zu bewegen um unseren Tisch frei zu geben. Doch den Mops interessierte das herzlich wenig. Und da wir ja Tierfreunde sind versicherten wir dem Besitzer das uns überhaupt nicht stört wenn die Fellrolle dort liegen bleibt. Den Mops störte so wie so nichts. Als Vic das Tier streichelte und es sich tatsächlich ein wenig streckte, war sofort die ganze Belegschaft um den Tisch versammelt und erfreute sich an dem Tier. Spätestens jetzt waren auch wir in den Herzen der Belegschaft angekommen. Wahrscheinlich ist das ein Ritual, wer es schafft den Heiligen Mops zu einer Bewegung zu bringen kann nur ein guter Mensch sein. Übrigens danach bewegte er sich nicht mehr. Nur einmal kurz als er im Traum dachte er währe ein junges Reh das über grüne weiden springt. Das zucken seiner Beine im schlaf Interpretiere ich einfach mal so.
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Wir bestellten ein Bier und genossen den tollen Ausblick auf den Atlantik. Und die Atmosphäre dieses doch sehr grotesken Ortes fesselte uns förmlich. Hier gefällt es uns und man bedenke wir wohnen in einem vier Sterne Hotel. Und diese kleine in die Jahre gekommene Strandbar würde ich jederzeit dem Speisesaal in unserem Hotel vorziehen. Es wird gelacht Kuriose Typen schleppen plötzlich einen Fisch in die Bar und das Publikum könnte unterschiedlicher nicht sein. Da sitz ein Junges Pärchen, das wahrscheinlich dem schlechten Essen aus dem nahegelegenen Hotel entflohen ist, neben zwei 80 Jährigen Omas die sich erst einmal einen Halben Liter hinter die Binde kippen. Nicht zu vergessen die in die Jahre gekommene Diva die ihr alter mit einer Zentimeter dicken Schminke Schicht zu verstecken versucht und dabei einen Riesen Teller mit Muscheln wech schlürft. Kurz um hier pulsiert das Leben und alle wirken fröhlich.
In unserem Hotel lachen die Leute nicht sie schauen griesgrämig und wirken unglücklich. Nur als Beispiel, wir haben heute den Zorn eines alten Britischen paars auf uns gezogen, nur weil wir an ihrem Stammtisch saßen. Jetzt mussten sie eine Reihe weiter den Tisch beziehen. Welch ein Weltuntergang, vor allem weil alle Plätze hier gräßlich sind.
In der kleinen Snack bar haben es uns besonders zwei Grüppchen angetan. Natürlich Deutsche. Die eine Gruppe bestand aus zwei Pärchen die dem Alkohol sehr zugeneigt waren. Nachdem einer der Protagonisten sich einen Jägermeister bestellte entbrannte ein Streit mit seiner Frau, weil er das Zeug nicht verträgt. Sie bestraft ihn aufgrund seines Fehlverhaltens mit schweigen und redet nur noch mit dem anderen Pärchen. Der Jägermeister Mann ist aber auch sehr Patent und dreht seine Stuhl einfach zum Nachbartisch und lallt andere voll, ein Kommunikationsgenie. Was aber nicht für seine Aussprache galt. Kurze Zeit später verließ er wankend wortlos das Lokal, ich hoffe er schläft heute nacht nicht bei den Fischen. Der Atlantik war ja nur 30 Zentimeter entfernt.
Ein anderes Unikum blustigte uns am meisten. Auch ein relativ junger schlecht Tätowierter Deutscher. Erst bestellte er sich einen Hamburger und aß ihn als währe er nach Wochenlangem Schiffbruch genau an dieser Snack Bar angespült worden und das ist die erste Nahrungsquelle nach der Havarie. Die Krönung war aber als der Nachtisch kam, es war eine halbe Kokosnuss gefüllt mit Eis. Als er das Eis ausgelöffelt hat versuchte er mehrfach die Kokosnuss zu Essen. Als ob ein bissen nicht gereicht hätte nein er knabberte mehrfach an der harten Schale der Kokosnuss nur um festzustellen, das ist gar keine Schokolade.
Einfach nur herrlich hier und wir bestellten noch ein zweites Bier nur um diesem Schauspiel weiter beiwohnen zu dürfen.
Hörnchen2
























Als wir die Bar verließen machten wir zum zweiten mal Bekanntschaft mit den Atlashörnchen. Die Vic gleich ein Stück Brot klauten. Was viele Fuerteventura Urlauber nicht wissen ist daß das Atlashörnchen so niedlich wie es auch ist ein extremer Schädling für die Insel ist. Sie sind hier nicht heimisch und Fressen alles von der spärlichen Fauna und Flora auf. Dabei haben sie kaum natürliche Feinde, so das sich die Populationen ungehindert ausbreiten können. Das Atlashörnchen hat innerhalb der Bevölkerung den selben Stellenwert wie bei uns die gemeine Kanalratte.
Auch das unkontrollierte füttern der Tiere durch Touristen führt zu einer unverhältnismäßigen Vermehrung der Tiere. Wildtiere füttern hat nichts mit Tierliebe zu tun. Wer die putzigen Tiere dennoch Fotografieren möchte kann einfach einen kleinen stein vor sich werfen. Die Hörnchen sind so konditioniert das sie sofort denken ein Mensch hat mir wieder Futter hingeschmissen und rennen auf den Stein zu. Ob das verarschen von Wildtieren legitim ist muss jeder für sich moralisch klären.
Auf jeden fall ist es legitim Atlashörnchen in einer Survival Situation als Klopapier zu benutzen, sie haben ja den Stellenwert einer Kanalratte.
Gute Nacht liebes Tagebuch
PS: Es gab wohl wieder so ein Fußballspiel von dem ich nichts mitbekommen habe. Ich machte mir lieber Gedanken über die Nutzung von Nagetieren als Toilettenartikel.

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