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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Donnerstag, 25. Juni 2015

La Gomera Anreise

Mein Motto lautet eigentlich dass das Leben zu kurz ist um zwei Mal den selben Ort zu bereisen. Es gibt noch genug schönes in der Welt zu entdecken und zu erleben. La Gomera ist da eine Ausnahme, vor ca fünf Jahren waren wir auf unserer Hochzeitsreise schon einmal hier und verliebten uns in diese kleine Insel.

Dadurch entstand eine tiefe Verbundenheit zu den kanarischen Inseln und wir beschlossen vor fünf Jahren, dass wir La Gomera auf jeden Fall noch einmal besuchen werden. Das selbe Hotel im selben Zimmer, herrlich spießig deutsch, blos keine Veränderungen. Ich werde die nächsten Tage noch auf unsere Motivation, diese Spießerexpedition durchzuführen, eingehen, heute ist es aber schon zu spät.

Und da kommen wir schon zu einem wichtigen Punkt, wer La Gomera von Deutschland aus bereisen möchte benötigt Zeit. Hier mal kurz und knapp unser Reiseplan.

Flug von Hannover nach Teneriffa 4,5 Stunden

Fahrt vom Flughafen zum Hafen 40 Minuten

Mit der Fähre von Teneriffa nach La Gomera 50 Minuten

Transfer vom Hafen zum Hotel 45 Minuten

 

Mit allen Wartezeiten kommen wir auf eine Reisedauer von 13,5 Stunden, das klingt total abschreckend. Aber es lohnt sich und wenn ihr wissen wollt warum und wie man sich so eine stressige Reise schön reden kann, dann viel Spaß bei unseren Reiseberichten der nächsten 14 Tage. Jetzt aber wieder von der Sachebene zum Tagebuch.

Vic leidet ja bekanntlich unter großer Flugangst und kurz nachdem Bert uns am Flughafen abgesetzt hat nahm sie erst einmal eine Flugangsttablette. Und ehe wir uns versahen standen wir schon in der Schlange zum einchecken. Wir hassen das und als wir am Schalter standen schaute uns die Tante hinterm Schalter wehmütig an und sagte, dass sie leider nur noch zwei Sitzplätze am Notausgang für uns hat. Für alle die nicht fliegen, im Flugzeug hat man soviel Beinfreiheit wie die Arme in einer Zwangsjacke. Aber am Notausgang ist enorm viel Platz damit das Flugzeug im Notfall über diese Reihe evakuiert werden kann. Diese Plätze werden auch als teure XXL Sitze für Menschen mit Übergröße verkauft. Mit einem breiten Grinsen nahmen wir gern diese Plätze an. Die Voraussetzung ist aber das wir körperlich fit sind um im Notfall die Türen zu öffnen.

Vic ist zugedröhnt und ich ziehe gern mal an irgendwelchen Hebeln um mal zu sehen was passiert. Also wir sind total in der Lage für die Sicherheit des Flugzeuges zu sorgen. Zur Not lande ich die Kiste auch, bei vier Versuchen am Simulator habe ich es auch einmal fast geschafft. Nach kurzer Befragung haben wir die Plätze sicher.

Jetzt heißt es wieder warten. Dabei entdeckte Vic einen Sektstand und da das hier ja Honeymoon 2.0 null ist stiefelte ich los um uns Blubberbrause zum Anstoßen zu besorgen. Als ich das Getränk käuflich erwerben wollte traute ich meinen Ohren nicht. Wenn wir uns an den Stand setzen ist der Sekt umsonst. Und Zack saßen wir beim Weinhändler und genoßen edlen Tropfen, natürlich mit dem Hinweis das wir auch etwas für die Kaffeekasse spenden könnten. Nach dem zweiten Glas schob ich mal einen Zehner über den Tresen und der Weinonkel konnte es nicht glauben. Ich sagte für die Kaffeekasse und er holte gleich neue erlesene Weine zum Probieren für uns. Der teuerste Wein kostete 45€ die Flasche.

Geil, wir sitzen im Flugzeug mit einem kleinen Schwips vom teuerem Fusel für lau, der Tag kann nicht besser werden haben wir gedacht. Die Zeit beim Weinonkel verlief wie im Flug und wir mussten uns beeilen um durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Und dann das nächste Wunder, wir dürfen unsere dicken Wanderstiefel anbehalten, normalerweise werden die als potentiell gefährlich eingestuft und müssen durch den Röntgenapparat fahren. Heute nicht, wir haben einen Lauf.

Der Flug mit den super Plätzen verlief total entspannt, keine Turbolenzen, Vic ist total entspannt, alles ist gut. Vielleicht halfen die zwei weiteren Sektgläser ein wenig nach aber wir sind total tiefenentspannt.

Dieser Urlaub ist etwas besonderes, nicht nur wegen La Gomera, auch die Anreise ist nicht ganz typisch für uns. Normalerweise fliegen wir zum Zielort und organisieren die Anreise zum Hotel selbständig. Bloß nicht mit den Massen in einem Kollektiv interniert durch die Touristengebiete getrieben werden.

Da die Logistik bezüglich der Anreise sehr aufwendig ist haben wir uns ergeben und sitzen nun im Tourbomber alias Reisebus und klappern alle Hotels ab um nach und nach die Sonnenanbeter raus zu werfen.

Auch wir werden in Los Christianos auf Teneriffa unserem Schicksal überlassen. Blöd ist nur das wir jetzt am Hafen sitzen und unsere Fähre erst drei Stunden später ablegt. Unser Gepäck können wir schon mal im Gepäckwagen parken und auch das einchecken im Hotel ist vom Fähranleger möglich. Das ist total cool, so können wir die Zeit für Formalitäten nutzen anstatt nur rumzugammeln. Alle Daten werden nach La Gomera übermittelt.

Da das aber auch keine drei Stunden dauert stiefeln wir bei wunderbaren 35°C an die Uferpromenade. Wir kauften uns noch eine Flasche Wein für den Abend und ließen uns in einer kleinen Bar nieder. Die Besitzerin kam aus Norwegen und wollte wissen ob wir mit dem Rucksack über die Insel Reisen. Immerhin waren wir in Wanderschuhen und mit Rucksack unterwegs.

Es entwickelte sich ein total ungezwungenes Gespräch über die Inseln, was wir vorhaben und was die Wirtin so macht. Smalltalk nervt mich gewaltig, besonders in Deutschland, es ist Zeitverschwendung und die Luft zum Atmen nicht wert. Aber hier war das anders, es gab ein wirkliches Interesse unter den Protagonisten und das ohne Zwang. Belanglose Worte wurden wertgeschätzt und hatten Sinn. Ich schwafele schon wieder aber das mag ich an fremden Ländern, die Menschen sind nicht so wie wir.

Aber die schönste Aussage der Wirtin war, dass sie Leute hasst die in ihre Bar kommen und nicht lächeln. Sie sagt zu den Gästen "Hey ihr seit im Urlaub das Wetter ist toll lacht doch mal" aber die wenigsten Menschen können sich an Wenig erfreuen. Mein Englisch ist nicht sehr gut aber auch ich verstand, dass sie solche Menschen am liebsten rauswerfen würde. Eine sehr sympatische Frau.

Wir wären gern noch länger geblieben aber unsere Fähre legt bald ab. Und mit nur 30 Minuten Verspätung stechen wir in See. Die Fred Olsen Fähre brachte uns sicher nach La Gomera und schon wieder saßen wir in einem kleinen Bus mit Touris auf dem Weg zum Hotel. Unterwegs mussten wir noch mal nothalten, ein Touri musste kotzen weil hier alle Straßen in Schlangenlinien verlaufen. Scheint wohl das falsche Reiseziel für diese Person zu sein, mir ist keine gerade Straße auf La Gomera bekannt.

Am Hotel Jardin Tecina ging dann alles ganz schnell, dank Pre Check auf Teneriffa gab es eine kurze Einweisung und Wegbeschreibung zum Zimmer. Wir mussten uns aber sputen weil die Zeit zum Abendessen bald rum ist.

Auf dem Zimmer traf uns der nächste Schlag. Wir wollten eigentlich in unser altes Zimmer und wir bekamen ein Zimmer ganz in der Nähe. Und das ist der Hammer, ein Eckbalkon ohne Nachbarn mit super Sicht, unsere Glücksträhne reist einfach nicht ab.

So jetzt muss mal Schluss sein wir haben 01:20 Ortszeit und es geht ins Bett, ich freue mich auf viele Abenteuer hier auf der Insel

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

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