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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Freitag, 12. Juli 2019

Sardinien Tag 3 US Airforce Base Lost Place

Das Frühstück war heute wieder mal so spartanisch, dass selbst der härtestete Spartaner sein Schild und Schwert in den Graben geworfen hätte, mit den Worten das ist selbst mir zu hart. Ganz lustig sind allerdings die daumengroßen Brötchen, passt aber zur Belagauswahl.

Heute ging es zu einem besonderen Lost Place, einer verlassenen US Airforce Base. Dort waren riesige Antennen installiert und alles was dort passierte war Top Secret. Erbaut wurde die Basis 1966 und war bis 1993 in Betrieb. Im letzten Jahr wurde sie von den Italienern übernommen. Einige Mythen ranken sich um diese Basis. So sollen von hier aus Angriffe im ersten Golfkrieg koordiniert worden sein. Außerdem besteht das Gerücht das amerikanische Atomraketen im Fall der Fälle von hier aus gelenkt werden sollten. Das ist durch Funk nicht von den USA aus möglich gewesen aufgrund der Erdkrümmung. Heute ist so eine Station überflüssig da Satelliten den Funkverkehr übernehmen.

Aber erst einmal mussten wir den Ort finden um ihn zu erkunden. Dank sehr genauer GPS Koordinaten war das aber kein Problem. In ewig wirkenden Serpentinen schlängelten wir uns mit dem Auto einen Berg hinauf. Und es wurde merklich kühler. Wir starteten bei 31 Grad und auf dem Berg waren es nur noch 20 Grad. Der starke Wind sorgte für eine zusätzliche Abkühlung.

Und da standen wir plötzlich vor dem ehemals gut bewachten Eingang zur Basis. Ein Schild mahnte vor tödlichem Schusswaffengebrauch bei unbefugten Betreten. Die Basis hat die besten Jahre allerdings hinter sich und außer Zombie Soldaten die aus dem Jenseits uns hinterrücks auflauern war erst einmal nichts zu befürchten. 



Und so gingen wir neugierig über das Gelände. Immer wieder gab es starke Sturmböen die uns ins Gesicht schlugen. Das verwitterte Wellblech der Barracken machte unheimliche Geräusche und das Klimpern von alten Kettengliedern im Wind machte die Atmosphäre perfekt. Wir waren ganz allein vor Ort.
Das Betreten der einzelnen Gebäude war nicht ohne Risiko. Alles ist stark verwittert und die Ami Wellblechbauweise war definitiv nicht für die Ewigkeit gedacht. Überall hingen lose Blechteile wie kleine Guillotinen von den Decken. Und alles wackelte im Takt der Sturmböen. In einem Gebäude lag noch ein Geocache und nur unter äußerster Vorsicht bewegten wir uns durch das Gebäude. Wir mussten alte Schaltschränke untersuchen und die Geschichte dieses Ortes war plötzlich so real.
Das ist auch der Punkt warum wir immer wieder solche Lost Places besuchen. Es ist die Geschichte hinter dem Ort. Und hier wurden wahrscheinlich etliche Entscheidungen getroffen und Operationen ausgeführt die sogar Menschenleben im Krieg gekosten haben. Markabar aber in einer postapokalyptischen Atmosphäre mehr als faszinierend. Ich denke Bilder sagen mehr als tausend Worte. Es wird übrigens einen eigenen Film zu dem Thema auf meinem YouTube Kanal geben.
Den Geocache fanden wir natürlich. 



Etwas höher gelegen waren noch mehr Antennen zu sehen und wir beschlossen mit dem Auto der Straße weiter zu folgen.

Bis wir vor einem mega Komplex zum stehen kamen. Gesichert mit Stacheldraht überall waren Kameras und Schilder die das Gebiert als italienische Militärzone deklarierten. Ich habe keine Fotos von dem Areal aber hier waren mehr Antennen zu sehen als die Deutsche Telekom in ihrem Besitz hat. Unglaublich was für ein technischer Apparat hier zu Gange sein muss. Ach ja das war kein Lost Place mehr, hier agierte das italienische Militär aktuell noch. Wir machten uns aber schnell vom Acker, wer weiss wie gern hier Touristen gesehen werden. 

Auf dem Rückweg besichtigten wir noch eine Kirche und beratschlagten an einer Bank was wir mit dem Rest des Tages anfangen sollten. Der Blick im Wanderführer zeigte das ganz in der Nähe ein kleiner Fluss mit Badegumpen sein sollte und den Ort steuerten wir spontan an.
Nach einem kurzen Fußmarsch durch wundervolle Pinienwälder fanden wir auch diesen bezaubernden Ort. Wir verweilten hier ein wenig und genossen die friedvolle Atmosphäre der Natur die im krassen Gegensatz zu unseren Lost Place Erfahrungen stand.



Und das war unser wundervoller Tag 3 auf Sardinien
PS: Die Mücken machen mich langsam echt fertig. Heute hat mich sogar eine bis auf das Klo verfolgt nur um meine hilflose Lage für einen erfolgreichen Angriff auszunutzen. Nach einem Stich kann man bei mir übrigens zusehen wie alles anschwillt. Irgendwie interessant wenn es nicht so jucken würde.
Gute Nacht Liebes Tagebuch


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