Dieses Blog durchsuchen

Willkommen

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

profile for vunds

Donnerstag, 20. November 2014

Schierke Tag 3 Klippen und so

Gestern Abend stellten wir fest das unser Hotel damit wirbt das jedes Zimmer Waldblick besitzt. Als wir heute Morgen aus unserem Fenster schauten wurden wir uns schnell einig, vier Birken vor Reihenhäusern stellen keinen Waldblick dar.

Also gingen wir erst mal frühstücken. Das Angebot war mal wieder sehr spartanisch und die Milch für den Kaffee wurde wie gewohnt stark rationiert. Da stell ich mir doch die Frage ob Milchprodukte in der ehemaligen DDR Mangelware waren und sich hier noch nicht rumgesprochen hat das der Liter Milch für wenig Geld im Supermarkt 500 Meter neben dem Hotel zu finden ist. Wir werden es nie erfahren.

Vic hat gestern noch eine Wandertour geplant, die Idee kam aus einer Info Broschüre im Hotel. Wir wollen heute zu den Leistenklippen über den Moorstieg. Das Info Heft beschreibt den Weg so:"Der Moorstieg wurde im Sommer 2014 wieder neueröffnet und ist ein wildromantischer Weg auf Holzbohlen." Vic ergänzte die Tour noch um den Trudenstein und Ahrensklint. Insgesamt eine schöne 11 Km Runde auf guten Wegen.

Unsere Regensachen blieben heute im Rucksack und hoch motiviert stiefelten wir los zum Bahnhof in Schierke. Schon beim leichten Anstieg zum Bahnhof hustete ich mir die Lunge auf links und verbrauchte auf einen Km eine Packung Taschentücher. Diese verdammte Erkältung lässt mich einfach nicht los und meine Leistungsfähigkeit gleicht einem sterbenden Faultier. Am Bahnhof angekommen brauchte ich eine kleine Pause und hoffte insgeheim die Brockenbahn zu sehen. Der blöde Zug ließ sich natürlich wieder nicht blicken und wir wanderten weiter Berg auf. Immer noch sagt mir mein Körper das dieses Unterfangen totaler Blödsinn ist.

Wir laufen erst auf breiten Forstpisten und biegen dann ab auf kleine Waldwege die aus Felsblöcken Wurzeln und viel Wasser bestehen. Jeder zweite Schritt landet in einer Pfütze bzw. in einem Rinnsal. Wir bekommen ein wenig den Eindruck ein aktives Flussbett zu bewandern.

Endlich stoßen wir auf den Moorstieg und der Name ist Programm. Wo sind denn nur die wildromantischen Wege auf Holzbohlen?

Es folgte ein steiler Anstieg durch Matsch immer wieder versinken wir tief im Schlamm und das Gehen wird sehr mühsam. Aber die unfreiwillige Schlammpackung scheint meiner Gesundheit gut zu tun. Die Nase ist wieder frei und der Husten ist auch fast vorbei außerdem macht das Wandern wieder Spaß. Jedenfalls bis man wieder unerwartet im Morast versinkt.

Sporadisch tauchen wirklich die Holzbohlen auf aber nur sehr unregelmäßig. Natürlich endet eine solche Befestigung immer vor einem so morastigen Untergrund das wir befürchten als Moorleiche zu enden.

Erst das letzte Stück des Moorstiegs ist durchgängig befestigt. Und genau das Stück nutzen wir für eine Pause und genießen nicht die tolle Aussicht sondern die unglaubliche Stille mitten im Nebel.

Ich erwähnte noch beiläufig das wir den nächsten Urlaub doch lieber in Holland machen sollten. Vic konterte mit den Worten, das sagst du jedes Mal wenn wir auf einem blöden Berg sitzen. Insgeheim macht uns so ein Mist aber tierischen Spaß.

Nach dem Moorstieg ging es durch dichten Nadelwald mit dem gewohntem Wegbild weiter, Steine Wasser und Schlamm. Kurze Zeit später erreichen wir die Leistenklippen. Wir holen uns noch den Wanderstempel ab und erklimmen auf Metalleitern die Klippen. Dort finden wir noch einen Geocache und vermissen mal wieder die Aussicht. Man schaut einfach in eine graue Wand. Da es dort oben ziemlich kalt und windig ist steigen wir auch schnell wieder ab.

Und weiter geht es zum Trudenstein. Eine Wegbeschreibung erübrige ich mir es gab Steine Schlamm und Wasser. Nur eins war neu wir mussten ein Gebiet mit viel Windbruch queren. Das bedeuten auch noch klettern über jede Menge umgestürzte Bäume. Und das immer steil bergab.

Am Trudenstein pausierten wir ein wenig und konnten einem kuriosen Schauspiel beiwohnen. Der Weg bestand mittlerweile aus einem breiten Forstweg auf dem ein Minibagger stand. An dem Minibagger war ein Presslufthammer montiert und der Fahrer zertrümmerte Felsen mit seinem Gespann am Wegesrand. Das erscheint alles mehr als sinnbefreit, die Felsbrocken liegen da wahrscheinlich mehr als 100 Jahre und haben niemanden gestört. Doch jetzt hat ihre Stunde geschlagen Bodo mit dem Bagger macht aus Fels Staub. Vielleicht ist das eine ABM Maßnahme vom Arbeitsamt denn im Harz gibt es genug Fels zu pulverisieren auch wenn es keinen Sinn ergibt.

Weiter geht es zum Ahrensklint, diesmal über gut ausgebaute Forstwege. Wahrscheinlich sind die Wege nur wegen Bodo mit dem Bagger so gut.

Als wir am Ziel ankamen sahen wir nur die übliche Stempelstelle und eine Kreuzung mit mehreren Wanderwegen mitten im Wald. Was jetzt genau ein Ahrensklint ist und was der so macht ist uns schleierhaft vor allem warum die Kreuzung so berühmt sein soll. Visuell macht sie nichts her und ich bemängele noch das es keine Bank zum pausieren gibt noch nicht mal ein Stein zum Sitzen ist vorhanden. Wir sind ratlos und Vic mustert den Wegweiser, es gibt drei Richtungspfeile aber vier Wege. Vic geht ein wenig den nicht ausgeschilderten Weg entlang und ich höre wildes Gelächter. Als ich folge verstehe ich, eine riesige Klippe tut sich auf und zum sitzen gibt es mehr als genug Steine. Wir lachen uns fast ins Koma wie kann man so etwas übersehen.

Wir machen uns auf die letzten km bis Schierke zu bestreiten. Und der hat es in sich wieder geht es über Felsblöcke und Schlamm steil bergab. Vic hat arge Probleme mit ihren Füßen und bei mir machen die Knie Probleme. Mit total geschundenen Füßen erreichen wir endlich wieder Schierke. Es waren nur 12 Km Weg aber die Beschaffenheit hat uns sehr viel Kraft gekostet. Gerade das Laufen im Schlamm war anstrengend. Zum Vergleich auf unserer Brockentour waren wir 5 Stunden für 17 km unterwegs mit kurzen Pausen. Heute waren wir 5,5 Stunden für 12 Km mit kurzen Pausen unterwegs.

Was lernen wir aus der Erfahrung, wildromantische Wege sind ein sehr dehnbarer Begriff. Aber die Tour hat trotz aller Anstrengungen richtig Spaß gemacht. Die Landschaft war wunderschön und abwechslungsreich.

Übrigens haben wir heute den siebten Stempel erwandert uns fehlt noch einer für die Harzer Wandernadel in Bronze. Morgen wollen wir den Letzten erwandern. Wir leiden jetzt noch ein wenig über Fußschmerzen im Hotel und ich sage wie immer

 

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

Ps: Wir waren gerade noch eine Rauchen vor der Tür und was mussten wir sehen. Der Himmel klart auf und wir konnten den Sternenhimmel sehen. Wetter ist ein Arschloch.

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen