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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Dienstag, 18. November 2014

Schierke Tag 2 Brocken Tour

Als wir heute Morgen aus dem Fenster schauten wurde die Wetter Prognose von gestern grausame Realität. Ganz Schierke liegt im Nebel und es regnet. Von schlechtem Wetter lassen wir uns aber nicht entmutigen und halten an unserem Plan fest den Brocken zu besteigen. Aber vorher gab es erst einmal Frühstück. Das demotivierte uns aber mehr als das Wetter. Gerade einmal drei matschige Aufbackbrötchen liegen noch am Buffet und die Aufschnitt Auswahl ist eher für Mönche im Hungerstreik. Wir orderten erst einmal einen Kaffee und bunkerten die drei Matsch Brötchen bei uns. Mit Futterneid in den Tag kein gutes Omen. Als unser Kaffee am Tisch war schenkte sich Vic Milch in die Tasse und stellte fest im Milchkännchen wurde nur der Boden mit Milch benetzt. Ich orderte noch einmal Milch nach und auch im zweiten Kännchen war weniger Milch als Wasser in der Wüste. Offenbar gilt hier das Motto weniger ist mehr.

Nach dem Frühstück ging es dann los wir machten uns auf zum Brocken. Vorher haben wir uns komplett in Regenklufft geworfen und waren somit immun gegen den echt fiesen Nieselregen der versuchte jede Lücke in unserem Regenpanzer zu nutzen um uns nass zu machen. Zum Glück ist es noch sehr kalt dabei.

Kurz nach Schierke kamen wir zum Anfang des Eckerlochstieges und wurden in unserem Elan heftig gebremst. Der Weg ist wegen Baumfällarbeiten gesperrt.

Wer unsere Reiseberichte aus Teneriffa kennt weis das wir eine unnatürliche Gabe besitzen gesperrte Wege zu finden. Vic befragt das GPS Orakel und findet einen Alternativweg, der führt aber erst einmal über nervigen Asphalt auch Brockenstraße genannt. Der Regen wird heftiger und wir tapsen etwas missmutig über den Asphalt, schön ist anders.

Nach einiger Zeit konnten wir wieder auf den Eckerlochstieg abbiegen. Der ist sehr gut ausgeschildert und wenn auf einem Wegweiser "sehr steiler Anstieg" steht kann man dem Schild ruhig Glauben schenken.

Es geht immer steil bergauf und der Weg besteht aus großen Felsblöcken und blanken Baumwurzeln. Der Eckerlochstieg ist definitiv einer der schönsten Wege um auf den Brocken zu gelangen. Alles ist sehr urwüchsig und durch den dichten Nebel verschwimmt die Landschaft zu einer verwunschenen Märchenlandschaft. Die Stimmung wird noch durch die Pfeife der Brockenbahn die ständig durch den Wald hallt untermalt.

Je höher wir steigen desto kälter wird es und die feuchte Luft kriecht in jede Ritze unserer Ausrüstung.

Eigentlich ist der Weg mit gutem Schuhwerk und ein wenig Trittsicherheit gut zu meistern doch da es seit Stunden ununterbrochen regnet ist der Weg eine Mischung aus Fluß und eingeöltem Kopfsteinpflaster. Jeder Schritt will gut überlegt sein. Das Wetter hat aber auch Vorteile, wir sind auf dem gesamten Eckerlochstieg allein unterwegs wir treffen keine Menschenseele.

Am Ende vom Eckerlochstieg treffen wir wieder auf die so geliebte Brockenstraße. Sofort schlägt uns ein eisiger Wind ins Gesicht und wir bekommen den ersten Schnee zu Gesicht oder besser gesagt ins Gesicht. Jetzt stelle ich fest das meine Regenjacke an beiden Unterarmen großflächig undicht ist. Meine unteren Bekleidungsschichten sind komplett nass und der unerbärmliche Wind lässt mich das nicht so schnell vergessen. Am höchsten Punkt des Brockens versuche ich mich zu orientieren doch die Sicht liegt bei null. Weder der große Funkturm noch irgend ein Gebäude ist überhaupt zu erahnen. Ich blicke zur Orientierung noch mal auf mein GPS und musste feststellen das die Kartenansicht im GPS ausgefallen ist. Ich sehe im Display das gleiche Bild wie um mich herum nämlich nichts. Vic ihr GPS funktioniert noch und sie lotst uns zur Stempelstelle am Brockenmuseum. Und wie aus dem nichts tauchen 10 Meter vor uns plötzlich Gebäude auf.

Dort versuchten wir im strömenden Regen unsere Wanderpässe abzustempeln was sehr schwierig ist wenn der Stempel auch noch erkennbar sein soll. Nach dem das erledigt ist ziehen wir uns in eine Schutzhütte zurück ich muss unbedingt meine Iso Jacke anziehen durch meinen Wassereinbruch kühle ich verdammt schnell aus. Vic ihre Ausrüstung hält dicht.

Wir machen noch ein Foto von uns auf dem Brocken (ja es ist der Brocken, außerhalb der Schutzhütte wäre meine Kamera abgesoffen) und beginnen den Rückweg. Wir waren 2,5 Stunden unterwegs um einen Stempel abzuholen und eine zu rauchen. Ein wenig verrückt ist das schon. Übrigens hatte der Brockenwirt dicht und wir konnten kein Bierchen am Gipfel schlürfen. Aber für wen sollte der Brockenwirt auch öffnen insgesamt treffen wir vier Wanderer am Brocken. Normalerweise muss man aufpassen dort nicht tot getrampelt zu werden wir mussten nur aufpassen nicht zu erfrieren. Die Temperatur lag bei ca. 0°C aber der Windchill macht daraus gefühlte -25°C.

Auch wenn wir null Sicht hatten und wir nur kurz auf dem Brocken verweilten war die Atmosphäre der Wahnsinn.

Wir machen uns an den Abstieg, wir gingen nicht über den Eckerlochstieg zurück sondern folgten der Brockenstraße. Der Abstieg erfolgt sehr zügig und wir machen noch einen Abstecher auf den Urwaldstieg wo auch noch ein Geocache liegt.

Weiter ging es zur Stempelstelle Gelber Brink und von dort aus folgten wir wieder urigen Pfaden Richtung Schierke.

Insgesamt haben wir heute drei Stempel für die Harzer Wandernadeln erwandert und kommen ziemlich erschöpft wieder in Schierke an. Unsere Körper sind immer noch angeschlagen von der Erkältung. Bevor es aber wieder ins Hotel geht machen wir noch einen Abstecher in den Supermarkt um uns ein Feierabend Bier zu besorgen.

Unser Hotelzimmer sieht mittlerweile aus wie ein Outdoorladen. Jeder Quadratzentimeter wird genutzt um unsere Ausrüstung zu trocknen. Wir waren insgesamt 5 Stunden im dauerregen unterwegs und alles ist Klamm oder näher am Aquarium als ein Goldfisch.

Das Abendessen war heute ganz in Ordnung und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.

 

Mal sehen was wir morgen verrücktes machen.

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

 

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