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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Freitag, 8. März 2013

Harz im Nebel Tag 1

Vic und ich haben zu unserer Hochzeit einen Hotelgutschein von Kurzurlaub.de geschenkt bekommen. Wir haben uns immer vorgenommen mal einen Abstecher in den Harz zu machen. Das war vor ca. drei Jahren. Jetzt haben wir den Plan umgesetzt. Wir sind mehr die spontanen Typen, Plan machen umsetzen.
Doch da war noch das Ziel, es sollte der Harz sein. Der ist aber groß. So verzögerte sich die Reise noch ein bischen. Nach langer Recherche haben wir uns für Den Berghof am See entschieden.
Eine kleine Pension mit 17 Zimmern direkt an der Innerstetalsperre. Was will man mehr (außer vielleicht Meer) toller Blick mitten im Wald und einen riesiger See.
Am 08.03.2013 machten wir uns viel zu früh auf in den Harz. Der Plan sah vor bis nach Lautenthal zu fahren und dort ein Restaurant zu finden um zu Frühstücken. Wir definieren Frühstück ein wenig anders, es kann auch gern mal um 12 Uhr gefrühstückt werden. Die Gastroszene in Lautenthal ist leider keine Szene sondern ein Friedhof und so landetet wir beim Schnitzelkönig. Der aufmerksame Leser weiß das die Vic ja kein Fleisch essen darf, also inspizierten wir vorher die Karte und Vic ließ sich auf eine Ofenkartoffel ein. Mich lächelte "Die Schärfste Currywurst im Harz" an. Ohne wirklich darüber nachzudenken und aller Warnungen der Kellnerin zum Trotz sagte ich innerlich: Herausforderung angenommen.
Was für eine blöde Idee, 250.000 Scovile zum Frühstück haben mir meine Grenzen aufgezeigt. Aber immerhin habe ich die halbe Wurst gegessen (habe geschummelt und die Sauce abgekratzt) und meine Männlichkeit bewahrt. Vic war von der Kartoffel nicht so begeistert, wir vermuten die wurde in der Microwelle zubereitet.
Nach dem Essen hatten wir noch ein wenig Zeit bevor wir in der nahegelegenen Pension einchecken konnten. So nutzten wir die Zeit für Verdauungs-Geocachen. Ein paar Dosen lagen in Fußmarschreichweite und es ging los.
Nachdem wir einige Dosen gefunden haben ging es zur Pension. Der erste Eindruck beim einchecken, wir drückten den Altersunterschied der Gäste um mindestens 80 Jahre. Dieses Gefühl wurde durch den Treppenlifter Richtung Kellergeschoß ein wenig verstärkt.
Ich hatte ja Bedenken das etwas mit unserer Reservierung nicht geklappt hat (keine Bestätigung vom Hotel per Mail) diese Zweifel waren aber unbegründet und wir konnten zügig unser Zimmer beziehen.
Vorher mussten wir noch 4 Euro Kurtaxe zahlen, für die tolle Luft, geilen Ausblick und einfach um uns Bäume anzugucken. Kurtaxe ist für mich das Unwort überhaupt.
 Ich sehe es schon kommen. Nach dem ich überfallen wurde sagt der Täter vor Gericht, ich wollte doch nur die Kurtaxe weil der Typ durch mein Viertel läuft und wird freigesprochen.
Das Zimmer ist klein aber fein, die Vorhänge mit dezenten Kirschen bedruckt vermittelten ein heimeliges Gefühl. Der Blick aus dem Fenster ging direkt auf den Stausee, glauben wir. Es lag die komplette Landschaft in einem dicken Nebelschleier, total romantisch.
Nach dem ganzen Reisestreß machten wir einen Mittagsschlaf, heute sollte es ja noch eine Nachtwanderung geben. Also ein Nachtcache, wo man Reflektoren im Wald folgt um Rätsel zu finden und im Idealfall zu lösen.
Nach dem Schlafen in der doch sehr hellhörigen Pension besuchten wir noch das Restaurant um unser Abendessen einzunehmen. Vic bestellte sich gebackenen Camenbert und ich habe den Haxentopf verspeist (gibt es auch in der Seniorenausführung, wahrscheinlich kleingemixt). Die Speisen sind eher Mittelmaß zu gehobenen Preisen. Warum muss denn immer so viel aus der Tüte gekocht werden, das kann ich zu Haus auch und günstiger.
Frisch gestärkt und hoch gerüstet wanderten wir an der Innerstetalsperre entlang, fanden dabei den ein oder anderen Geocache und scherzten über unser Scheitern bei dem bevorstehenden Nachtcache.
Das Wetter ist übrigens mies, kalter Wind und Nebel. Wir hatten trotzderm gute Laune.
Am Start vom Nachtcache kam es wie es kommen musste, kein Reflektor in Sicht keine Dose zu finden und wir bei Schiet Wetter im Dunklen Wald.
Kurz bevor wir abbrechen wollten fand Vic im dunklen Wald doch noch einen Reflektor und die Dose mit weiterführenden Koordinaten. Schnitzeljagd 2.0.
Es ging immer steil bergauf und der Nebel wurde immer dichter. Dafür wurde der Wind aber immer kälter.
Die nächste Station fanden wir auch recht schnell, doch man mußte abseits der Wege durch Unterholz klettern, ich muss noch erwähnen hier lag Schnee und alles war vereist. Eine einzige Rutschpartie durch das Unterholz. Auch hier fanden wir die weiterführenden Koordinaten und es ging weiter Berg an. Doch mit zunehmender Höhe wurde die Sicht immer schlechter durch den Nebel (Nachts ist die Sicht eh schon eingeschränkt).
Wir entscheiden uns zum Abbruch, die Sichtweite liegt bei unter einem Meter und die Lichtschwerter in Form von Taschenlampen können diese Suppe nicht mehr durchdringen.
Wir machten uns ein wenig enttäuscht auf in die Pension. Im Zimmer viel uns noch auf es gibt hier ja nur einen Stuhl, so packte sich Vic in das kuschelige Bett und ich nahm den Stuhl in Beschlag.
Wir wollten noch ein wenig Fernsehen, doch was war das?
Die Batterie der Fernbedienung war leer und am Fernseher konnte man das Programm nicht verändern. Wir machten uns erst einmal einen Sekt auf und ließen uns von ARD berieseln.
Doch den Mist hält ja keiner aus, eine Lösung muss her. Jetzt macht es sich bezahlt das ich als Kind ein totaler McGyver Fan war (eigentlich noch bin).
Aus dem Drahtkorb des Sektkorkens und meinem Multitool plus dem GPS Gerät baute ich eine mobile Batterie um den fehlenden Neun Volt Block in der Fernbedienung zu ersetzen. Ja man kann mit drei Volt eine Neun Volt Fernbedienung schalten.
So ließen wir den Abend bei Wein und Sekt ausklingen. Mehr Fotos habe ich den Tag über nicht gemacht, wer will schon Grau im Rahmen sehen.

PS: Das schlechte an einem Nichtraucherhotel ist, das man sich immer soweit aus dem Fenster lehnen muss um eine zu Rauchen.

Gute nacht liebes Tagebuch

2 Kommentare:

  1. Sehr interessant, habe selbst schon ca. 10x meinen Urlaub im Harz (jedes Mal woanders) verbracht. Bei der Geschichte von der "Schärfsten Currywurst" musste ich lachen. Habe es genau so selbst erlebt. Soße abgekratzt, zusätzlich ein Vanilleeis bestellt und tapfer die ganze Wurst verspeist! :-/ Aber es war mir eine Lehre. Nie wieder! :-D

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  2. Moin Jens ja die Wurst hatte es in sich obwohl ich gern scharf esse. Aber der Harz ist immer eine Reise wert wir sind auch regelmäßig dort unterwegs.
    Grüße Stephan

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